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Von Casteels über Hummels bis Lewandowski: Die Elf der Saison der Bundesliga

24. Mai 2021 | Trending | BY Manuel Behlert

Eine ganz besondere Saison in der Bundesliga ist vorüber. Der FC Bayern ist Meister, der VfL Wolfsburg zurück in der Champions League und Eintracht Frankfurt scheiterte knapp an den Top-4. Auch in der Saison 2020/21 gab es zahlreiche Spieler, die herausragende Leistungen gezeigt haben. Von Casteels bis Lewandowski: Wir nominieren die Elf der Saison! 

Selbstverständlich ist es nicht einfach, eine „Topelf“ zu nominieren, die ausnahmslos jedem gefällt. Aus diesem Grund nominieren wir abgesehen von der Elf der Saison in der Bundesliga auch eine dazugehörige Bank, die weitere Topleistungen würdigt. 

Tor: Koen Casteels (VfL Wolfsburg)

Der 28-Jährige Belgier im Tor des VfL Wolfsburg spielt schon seit Jahren auf einem hohen Niveau. Koen Casteels spielte in der Saison 2020/21 aber extrem beeindruckend und konstant. Die Niedersachsen stellten nach RB Leipzig die beste Defensive in der Bundesliga, was auch an Casteels im Tor lag. Er machte kaum einen Fehler, spielte sowohl auf der Linie als auch in Sachen Strafraumbeherrschung eine sehr gute Rolle und war stets ein sicherer Rückhalt. 34 Gegentore und 14 Spiele, in denen er gänzlich ohne Gegentreffer blieb, sprechen eine klare Sprache.



Außenverteidigung rechts: Ridle Baku (VfL Wolfsburg)

Schon in Mainz deutete Ridle Baku (22) seine Klasse an, doch der Wechsel nach Wolfsburg, der im Oktober 2020 erfolgte, brachte noch einmal so richtig Schwung in die Karriere des flexibel einsetzbaren Spielers. In Wolfsburg spielte Baku sowohl als Rechtsverteidiger als auch als wichtiger Teil der Offensive, debütierte für die Nationalmannschaft und entwickelte sich zur tragenden Säule der U21. Konstant gute Leistungen, Einsätze in allen 34 Spielen der Bundesliga und sechs Tore sowie acht Vorlagen später findet Baku zurecht den Weg in die Elf der Saison der Bundesliga.

Innenverteidigung: Dayot Upamecano (RB Leipzig) & Mats Hummels (Borussia Dortmund)

In der Innenverteidigung kommt es vor allem auf Konstanz, aber natürlich auch auf individuell hohe Qualität in vielen Bereichen an. Dayot Upamecano (22) von RB Leipzig hatte zwar mit ganz leichten Konstanzdellen zu kämpfen, spielte aber über weite Strecken der Saison auf einem extrem hohen Niveau. Er vereint Dynamik mit einem guten Stellungsspiel, ist kopfballstark und hat auch im Spielaufbau zugelegt. 29 Einsätze in der Bundesliga zeigen auch, dass er körperlich eine extrem stabile Saison ohne Verletzungssorgen hingelegt hat. Das ist der Schlüssel für seine Nominierung. Im Sommer geht es für ihn beim FC Bayern weiter.

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Ebenfalls eine gute Saison hinter sich hat Mats Hummels (32). Er hat mit Dortmund keine sorgenfreie Spielzeit erlebt, war aber eine verlässliche Größe. Ausreißer nach unten waren kaum zu finden, zudem stand er in 33 Spielen auf dem Platz. Stellungsspiel, Spielaufbau und Kopfballstärke in der Offensive: Hummels vereinte viele Qualitäten. Fünf Saisontore sind auch für ihn eine sehr gute Marke. Die starke Saison wurde zudem noch mit der EM-Nominierung gekrönt. 

Außenverteidigung links: Filip Kostic (Eintracht Frankfurt)

Dass Filip Kostic (28) einmal zu den besten und konstantesten Spielern der Bundesliga zählen würde, hätten wohl die wenigsten gedacht. Die guten Ansätze waren vorhanden, doch die Leistungsschwankungen ebenfalls. Diese sind aber schon länger Geschichte und Kostic beackert die linke Seite vor der Dreierkette bei der SGE im Alleingang. Er ist Antreiber, fungiert als aggressives Element im Pressing und kann vor allem herausragende Flanken schlagen. Vier Tore, 14 Vorlagen: Die Saison verlief überragend. 

Mittelfeld zentral: Joshua Kimmich (FC Bayern) & Marcel Sabitzer (RB Leipzig)

Joshua Kimmich (26) spielte beim FC Bayern nach dem Abgang von Thiago Alcantara natürlich eine noch zentralere Rolle im Mittelfeld. Diese lag dem Mittelfeldspieler. Denn Kimmich übernahm noch mehr Verantwortung und die Kontrolle im Zentrum des Rekordmeisters. Selbst eine Knieverletzung, die ihn einige Wochen außer Gefecht setzte, hinterließ keine Delle. Am Ende stand Kimmich über 2100 Minuten auf dem Platz und war an 14 Toren beteiligt. Mehr noch: Er dirigierte im Zentrum und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass der FC Bayern selbst nach einem Durchhänger erneut den Titel gewann. 

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Vieles, was sich über Kimmich sagen lässt, gilt auch für Marcel Sabitzer (27). Der Österreicher im Trikot von RB Leipzig spielte ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau. 27 Partien absolvierte Sabitzer in der Bundesliga in der abgelaufenen Saison, dabei zeigte er umfassende Qualitäten. Als Dirigent vor der Abwehr, als wichtiger Spieler für das Pressing und auch als Initiator zahlreicher Angriffe. Zwölf Torbeteiligungen in der Liga sind für ihn überdies ein sehr guter Wert. 

Mittelfeld offensiv: Jadon Sancho (Borussia Dortmund) & Thomas Müller (FC Bayern)

Für Jadon Sancho (21) war die Saison 2020/21 nicht leicht. Insbesondere in der ersten Saisonhälfte hatte der Engländer mit Problemen zu kämpfen, wirkte teilweise nicht ideal eingebunden oder blieb wirkungslos. Dass sich das in der Rückrunde sukzessive änderte und Sancho noch ein extrem wichtiger Spieler für den BVB wurde, spricht für ihn. Mit acht Toren und elf Vorlagen in 26 Spielen lesen sich die Statistiken am Ende doch sehr gut. Beeindruckend war vor allem, wie er nach seiner Muskelverletzung zurückkam und sofort wieder ein essenzieller Bestandteil der Offensive wurde. 

Noch dominanter, weil vor allem konstanter, war Thomas Müller (31). Der Offensivspieler des FC Bayern hat eine der besten Spielzeiten seiner Karriere hinter sich. 32 Spiele absolvierte Müller in der Bundesliga. Dabei gelangen ihm elf Tore und 18 Vorlagen, was eine absolut beeindruckende Quote ist. Überdies hörte man aufgrund der Geisterspiele extrem deutlich, wie sehr Müller als Organisator im Pressing des Rekordmeisters fungiert. Auch für ihn ist die EM-Nominierung der verdiente Lohn.

Angriff: Andre Silva (Eintracht Frankfurt) & Robert Lewandowski (FC Bayern)

Insbesondere im Sturm haben sich gleich mehrere Spieler für die Elf der Saison in der Bundesliga empfohlen. Beeindruckend war die Saison von Andre Silva (25) von Eintracht Frankfurt. Der Portugiese legte eine herausragende Saison hin, traf in 32 Spielen in der Bundesliga 28-mal und bereitete zudem auch noch einige Tore vor. Alle 99 Minuten knipste der 25-Jährige. Das ist durchaus beeindruckend und eine große Leistung. 

 

Dass Silva mit 28 Saisontoren ein wenig in den Hintergrund rückt, liegt an Robert Lewandowski (32). 29 Spiele, 41 Tore. Der Rekord von Gerd Müller wurde gebrochen. Alleine diese historische Leistung für sich ist beeindruckend. Lewandowski hievte sich noch einmal auf ein höheres Niveau, tauchte nahezu überall in der Offensive auf und glänzte auch als Vorbereiter. Im Schnitt traf der Pole alle 60 Minuten. Das ist mehr als nur beeindruckend. 

Ortega, Schlager, Haaland & co.: Die Bank der „11 der Saison“

Wie bereits angekündigt, bietet es sich auch an, eine Bank zu nominieren. Im Tor hätte es mehrere Kandidaten gegeben, doch die Wahl fiel auf Stefan Ortega (30). Er war ein stets sicherer Rückhalt für Arminia Bielefeld, hielt den Ostwestfalen oft die Punkte fest und hatte einen wichtigen Anteil am Klassenerhalt. Marvin Friedrich (25) von Union Berlin glänzte in der Innenverteidigung, war Stabilisator und offensiv häufig gefährlich. Ebenfalls brillant unterwegs war Maxence Lacroix (21) vom VfL Wolfsburg. Der Innenverteidiger spielte extrem abgeklärt und wurde quasi von Spiel zu Spiel besser. 

Wichtig für den BVB waren die Leistungen von Raphael Guerreiro (27), der wieder eine sehr starke Saison spielte. Das gilt im Mittelfeldzentrum auch für Xaver Schlager (23) vom VfL Wolfsburg, der mit einer Mischung aus Laufstärke, Dynamik und offensiven Akzenten glänzte. Ebenfalls nicht fehlen darf Vincenzo Grifo (28), der wohl auffälligste Offensivspieler beim SC Freiburg mit 19 Torbeteiligungen. Kingsley Coman (24) wirbelte beim FC Bayern sichtlich beflügelt durch seinen Treffer im Endspiel der Champions League und war ein ständiger Unruheherd, der die Gegner vor große Probleme stellte. Ebenfalls nicht vergessen werden sollten die Leistungen von Andrej Kramaric (29), der für Hoffenheim 20 Tore erzielte. Und natürlich ist auch Erling Haaland (20) vom BVB mit seinen 27 Treffern und seiner ungeheuren Wucht eine Pflichtnominierung. 

 

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Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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