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Zwischenfazit 2. Bundesliga

9. Oktober 2017 | Spotlight | BY Manuel Behlert

9 Spieltage sind in der 2. Bundesliga absolviert, die Tabelle hat bereits eine gewisse Aussagekraft und bisher wurden den Zuschauern teilweise spektakuläre Spiele geboten, es ist also viel los im deutschen Unterhaus! Die Liga ist spannend und eigentlich kann jeder jeden schlagen, zudem gibt es sowohl im oberen Bereich als auch im Abstiegskampf die ein oder andere Überraschung! 

Es ist also an der Zeit, ein erstes Zwischenfazit nach einem guten Viertel der Saison zu ziehen. Wir analysieren die Lage in der 2. Bundesliga kompakt und befassen uns mit den einzelnen Tabellendritteln.

Die Plätze 1-6

  • Fortuna Düsseldorf, 18:10 Tore, 22 Punkte
  • Holstein Kiel, 21:11 Tore, 19 Punkte
  • SV Sandhausen, 13:6 Tore, 17 Punkte
  • Arminia Bielefeld 15:13 Tore, 17 Punkte
  • 1. FC Nürnberg, 20:11 Tore, 16 Punkte
  • FC St. Pauli, 9:11 Tore, 16 Punkte

Zwar hatten viele Fortuna Düsseldorf vor der Saison zugetraut ein Wort im Aufstiegskampf mitzureden, dass der Beginn der Spielzeit nun aber so erfolgreich wird, damit hatte keiner gerechnet. Die Mannschaft ist stabil, spielt konstant und steht zurecht an der Tabellenspitze. Überraschend sind die drei Verfolger. Aufsteiger Holstein Kiel spielt einen sehr aggressiven Fußball und zeigt sich dabei gerade im Angriff sehr effizient. 21 Tore in 9 Spielen sprechen eine klare Sprache und derzeit sieht es nicht so aus, als würden die Kieler schnell aus den Top6 zu verdrängen sein.

(Photo by Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images)

Auf Platz 3 steht der SV Sandhausen, der eigentlich traditionell überraschend gute Leistungen abruft. Sandhausen ist ein sehr unangenehmer, konterstarker Gegner, der auch in dieser Saison wieder nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird, sofern es keine großen Negativserien mehr gibt. Arminia Bielefeld kann den Schwung aus dem letzten Saisondrittel der Vorsaison mitnehmen und überrascht immer wieder durch sehr positive Auftritte. Nürnberg und St. Pauli auf den Verfolgerrängen sind bisher auf Kurs, auch wenn sich der „Club“ den ein oder anderen Punkt mehr gewünscht hätte. Die Richtung stimmt aber bei beiden definitiv, es besteht kein Grund zur Sorge.

Die Plätze 7-12

  • Union Berlin, 18:12 Tore, 15 Punkte
  • SV Darmstadt 98, 17:15 Tore, 15 Punkte
  • Erzgebirge Aue, 11:12 Tore, 13 Punkte
  • Dynamo Dresden, 13:15 Tore, 12 Punkte
  • Eintr. Braunschweig, 12:10 Tore, 11 Punkte
  • FC Ingolstadt, 13:12 Tore, 10 Punkte

Auf den weiteren Positionen befinden sich schon die ersten enttäuschten Teams. Zwar stehen Union Berlin und der SV Darmstadt 98 ganz ordentlich da und beide können davon ausgehen, dass man Teams wie Holstein Kiel, Sandhausen und Bielefeld im Saisonverlauf noch angreifen und überholen kann. Problematisch ist natürlich der Rückstand auf Düsseldorf, der schon 7 Punkte beträgt. Union fehlt noch etwas die Konstanz, Darmstadt spielt zu häufig unentschieden und kann mit 15 Gegentreffern aus 9 Spielen auch noch nicht zufrieden sein. Die Länderspielpause muss bei beiden Teams genutzt werden, um aus einer ordentlichen Ausgangsposition in den kommenden Wochen eine gute zu machen.

(Photo by Alex Grimm/Bongarts/Getty Images)

Erzgebirge Aue hat sich nach der frühen Trainerentlassung gefangen, spielt phasenweise einen sehr attraktiven Fußball und befindet sich absolut im Soll. Zwar kam der Trainerwechsel zu diesem Zeitpunkt überraschend, dennoch hat er sich als richtige Entscheidung herausgestellt. Dynamo Dresden zeigte zuletzt in Darmstadt, was in ihnen steckt, kann mit Platz 10 einigermaßen leben. Die beiden wirklich enttäuschenden Teams sind bisher Braunschweig und Ingolstadt, die zu den absoluten Favoriten zählten, aber nun bereits 6 respektive 7 Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz haben, Ingolstadt wechselte sogar bereits den Trainer, bekam aber danach auch noch keine Konstanz in die eigenen Leistungen. Hier muss noch nachgebessert werden!

Die Plätze 13-18

  • VfL Bochum, 10:15 Tore, 10 Punkte
  • Jahn Regensburg, 11:14 Tore, 9 Punkte
  • MSV Duisburg, 13:19 Tore, 8 Punkte
  • 1. FC Heidenheim, 9:15 Tore, 8 Punkte
  • 1. FC Kaiserslautern, 6:17 Tore, 5 Punkte
  • Greuther Fürth, 7:18 Tore, 4 Punkte

Der VfL Bochum trennte sich noch in der Sommerpause von Trainer Verbeek, installierte Ismail Atalan, der den Kader natürlich nicht mehr nach seinen Vorstellungen umbauen konnte und sich einer schweren Aufgabe gegenüber sah. Das zeigt sich nach 9 Spielen auch in der Tabelle, gute Ansätze reichen dem VfL bisher nicht. Mit Jahn Regensburg und dem MSV Duisburg befinden sich zwei Aufsteiger im Tabellenkeller, die man auch genau dort erwarten konnte. Zwar hatten beide bereits gute Spiele, in denen man überzeugen konnte, allerdings ist die Qualität in beiden Kadern nicht überragend und man wird wohl, wie vor der Saison erwartet, bis zum Ende zittern müssen.

(Photo by Alex Grimm/Bongarts/Getty Images)

Auf dem Relegationsplatz 16 steht der 1. FC Heidenheim. Und das kommt überraschend. Die Mannschaft durchlebt eine der wenigen Negativserien unter Trainer Frank Schmidt und belohnt sich häufig nicht für den eigenen Aufwand. Klar ist aber, dass man weiterhin am langjährigen Erfolgstrainer festhalten wird. Kaiserslautern steht auf einem enttäuschenden 17. Platz, die Probleme aus den letzten Jahren konnten nicht gelöst werden, der Kader wirkt nicht besonders homogen und der Trainer wurde auch schon wieder entlassen. Alles wie immer, möchte man unken. Tabellenschlusslicht ist Fürth, das auch schon den Trainer entlassen hat und mit nur 4 Punkten allmählich ernsthafte Probleme bekommt. Die Franken müssen sich etwas einfallen lassen um die Entwicklung zu stoppen, um nicht in einigen Wochen einem großen Rückstand hinterherzulaufen.

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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