Atletico Madrid vs Villarreal: Defensivspezialisten gegen Offensivkünstler

23. Februar 2020 | Vorschau | BY Victor Catalina

Vorschau | Unter der Woche schlug Atlético Madrid mit dem FC Liverpool die wohl formstärkste Mannschaft Europas, jetzt wollen sie dieses Selbstvertrauen in La Liga mitnehmen. Allerdings wartet mit Villarreal eine knifflige Aufgabe.

Anpfiff der Partie ist am Sonntag, 21:00 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

Atlético Madrid: Zurück zur eigenen Identität?

Atlético erlebt eine Saison wie eine einzige Achterbahnfahrt. Vor einigen Wochen noch im Pokal nach Verlängerung gegen Drittligist Cultural Leonesa ausgeschieden, erinnerte die Art und Weise des Sieges gegen Liverpool stark an das „alte“ Atlético. Extrem kompakt, unangenehm in den Zweikämpfen und mutig. Die Ecke, die zum 1:0 führte, sicherten sie mit vier Mann vor des Gegners Strafraum ab. So kam Liverpool kaum zu Konterangriffen und bestenfalls zu Halbchancen.

Aber so gut sie verteidigen – in der Liga kassierten sie nur 17 Gegentore – so schwach ist diese Saison die Offensive. In 24 Spielen gelangen den Colchoneros nur 25 Tore. Der Abgang von Antoine Griezmann macht sich an allen Ecken und Enden bemerkbar und João Félix kann ihn noch nicht so ersetzen, wie man es sich vor dieser Saison von ihm erhofft hat. Gegen Villarreal wird er allerdings fehlen, genau wie Kieran Trippier, der noch an einer Leistenverletzung laboriert. Dafür, das hat Diego Simeone nach dem Sieg gegen Liverpool festgelegt, wird Vitolo in die Startelf zurückkehren. Sie werden mit viel Selbstvertrauen ins Spiel gehen, denn auch der Gegner ist immer wieder für Angebote gut.

Villarreal CF: Spektakel vorne wie hinten

Das gelbe U-Boot hat einige turbulente Monate hinter sich. In der vergangenen Saison waren sie noch im Challenger Deep von LaLiga unterwegs, gleichzeitig aber auch im Viertelfinale der Europa League. Im Moment sind sie Sechster, nur zwei Punkte trennen sie von Atlético auf Platz 4 (40). Und wie Atlético fielen auch sie den Underdogs in der Copa zum Opfer – 2:4 bei Zweitligist Mirandes.

Villarreal ist das genaue Gegenteil der Rojiblancos. Sie stehen für offensives Spektakel – wettbewerbsübergreifend endeten nur zwei ihrer Spiele torlos, eines davon war das Hinspiel gegen Atlético im Estadio de la Cerámica. Spektakulär ist aber nicht nur die Offensive um Gerard Moreno, Carlos Bacca, Samu Chukwueze oder dem Ex-Dortmunder Paco Alcacer, die bisher schon 42 Tore erzielt hat. Selbiges gilt auch für die Defensive. 32 Gegentore stehen bisher für Villarreal zu Buche. Die drittbeste Offensive und die neuntschwächste Defensive in Personalunion.

Trotzdem zeigte sich Innenverteidiger Raúl Albiol auf der Pressekonferenz zuversichtlich: „Sie (Atlético Madrid, Anm. d. Red.) sind ein Team, das schwer zu schlagen ist. In ihrem Stadion und mit ihren Fans umso mehr. Sie sind eine Mannschaft mit einem guten Spirit, die durch den Sieg in der Champions League noch zusätzlich gestärkt wurde. Es ist eine sehr gute Gelegenheit zu zeigen, dass wir (in der Liga, Anm. d. Red.) in einer guten Position sind. Die Mannschaft glaubt an sich und wir wissen, dass wir in der Lage sind, jeden zu schlagen.“ Trainer Javi Calleja schlug in dieselbe Kerbe: „Dort zu gewinnen, ist unsere Aufgabe. Die Mannschaft ist hungrig, hat einen Lauf und wir wollen das Meiste daraus machen. […] Wenn wir dort gewinnen wollen, müssen wir auf Ballbesitz spielen.“

Dafür kann Javi Calleja aus dem Vollen schöpfen. Alberto Moreno und Manu Morlanes, die zuletzt fehlten, haben wieder mit der Mannschaft trainiert.

Prognose

Atlético wird versuchen, mit genau demselben Spiel wie gegen Liverpool auch in der Liga wieder Selbstvertrauen zu tanken. Sollte es Villarreals Offensive gelingen, sie in einer ähnlichen Art zu überrumpeln, wie es Atlético mit Liverpool getan hat, dann sind auch drei Punkte möglich.

Mögliche Aufstellungen:

Atlético Madrid: Oblak – Vrsaljko, Savic, Felipe, Renan Lodi – Thomas, Saúl, Koke, M. Llorente – Vitolo, Morata

Villarreal CF: S. Asenjo – Mario Gaspar, Raúl Albiol, Ra. Funes Mori, Ruben Pena – Manu Trigueros, Iborra – Gerard Moreno, Santi Cazorla, Samu Chukwueze – Paco Alcacer

(Photo by Eric Alonso/Getty Images)

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Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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