Barça empfängt Real Madrid zum „Clásico“ – Der Kampf um geruhsame Weihnachten

18. Dezember 2019 | Vorschau | BY Christoph Albers

Vorschau | Bereits sechs Tage vor Heiligabend bekommen wir Fußballfans ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk: Das womöglich spannendste „El Clásico“ der letzten Jahre. Beide sind gleichauf und für beide steht ein geruhsames Weihnachtsfest auf dem Spiel…

Anpfiff der Partie ist am Mittwoch, 20 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

FC Barcelona

Der FC Barcelona geht, aufgrund der um zwei Treffer besseren Tordifferenz, als Tabellenführer ins Spiel. Die Katalanen stehen seit dem neunten Spieltag ununterbrochen an der Spitze und wollen sie natürlich mit aller Macht verteidigen, allein schon um über die Feiertage Ruhe zu haben.

Dabei hätten sie diese am Wochenende beinahe verspielt. Beim Auswärtsspiel gegen Real Sociedad in San Sebastian kamen sie nicht über ein 2:2-Unentschieden hinaus und gaben Real Madrid damit die Chance vorbeizuziehen. Die Königlichen, die ihrerseits auch nur 1:1 beim FC Valencia spielten, konnten diese allerdings nicht nutzen. 

Festung Camp Nou

Das Remis im Baskenland war dabei eine neue Episode eines altbekannten Problems von Barça, der Auswärtsschwäche. In fremden Stadien konnte die Mannschaft von Trainer Ernesto Valverde nur vier der bisherigen neun Spiele gewinnen, bei zwei Remis und drei Niederlagen. Im heimischen Camp Nou dagegen wurden alle sieben Ligaspiele gewonnen, bei einem schier beeindruckenden Torverhältnis von 30:9. Im „El Clásico“ am Mittwochabend hat Barça also definitiv einen echten Heimvorteil auf seiner Seite.

Und auch die Betrachtung der letzten Duelle dieser beiden Mannschaften spricht klar für die Gastgeber. In der letzten Saison konnte Barça beide Ligaspiele (5:1 im Hinspiel heim und 1:0 im Rückspiel auswärts) und den Vergleich im Halbfinale der Copa del Rey (1:1 im Hinspiel heim und 3:0 im Rückspiel auswärts) gewinnen. Die letzte Niederlage liegt zudem schon sieben Ligaspiele zurück. Real Madrid taugt damit also definitiv nicht zum Angstgegner. 

MSG wird bei Barcelona langsam zur Waffe

Und auch sonst gibt es bei Barça durchaus gute Gründe optimistisch zu sein. Lionel Messi ist stark wie eh und je, Luis Suarez ist wieder besser drauf (zehn Scorerpunkte in den letzten zehn Ligaspielen) und auch Antoine Griezmann scheint langsam aber sich anzukommen (traf in den letzten beiden Ligaspielen). Außerdem fallen mit Ousmane Dembele und Arthur nur zwei Spieler verletzt aus.

Jordi Alba und Nelson Semedo gaben zuletzt ihr Comeback und geben Valverde damit wieder mehr Optionen. Alba stand in San Sebastian sogar in der Startelf, während Semedo immerhin eingewechselt worden ist. Für Semedo kommt ein Startelf-Einsatz am Mittwoch auf jeden Fall noch zu früh, Alba dagegen hat gute Chancen.

Ansonsten dürfte sich die Mannschaft nahezu von selbst aufstellen. Lediglich ein Platz im Mittelfeld, neben Busquets und de Jong, ist womöglich noch offen. Hier scheint Rakitic, der zuletzt wieder nahezu gesetzt war, die besten Karten haben.

Alles in allem scheinen die Hausherren also sehr gute Voraussetzungen für einen Sieg zu haben.

(Photo by Juan Manuel Serrano Arce/Getty Images)

Real Madrid

Real Madrid war letztmals nach dem achten Spieltag Tabellenführer und hält sich seitdem auf Platz 2. Seit dem 12 Spieltag sind sie allerdings auch schon punktgleich, sodass die beiden Teams nur durch wenige Tore voneinander getrennt sind. Die „Königlichen“ können also mit Fug und Recht behaupten, dass sie auf Augenhöhe mit Barça ins Camp Nou reisen.  

Dass die jüngere Historie dieses Duells und die Heimstärke der Gastgeber eher für Barça spricht, haben wir ja bereits im Verlauf dargestellt. Die Auswärtsbilanz Reals verändert diese Einschätzung unterdessen auch nicht. Mit 15 Punkten aus acht Auswärtsspielen sind auch sie nicht außerordentlich gut unterwegs, zumal sie auch die wirklich schweren Aufgaben, wie z.B. auswärts bei Atletico (0:0) oder Valencia (1:1), nicht siegreich bewältigen konnten. Die Hürde Camp Nou dürfte nicht leichter werden.

Real kann sich auf Benzema verlassen

Real ist in dieser Saison aber eigentlich recht stabil, in der Liga haben sie zum Beispiel erst einmal verloren (0:1 bei Mallorca). Zudem schaffen sie es auch immer wieder die Spiele durch späte Treffer, wie am Sonntagabend gegen Valencia, in ihre Richtung zu biegen. Eine Qualität, die auch durchaus am Mittwochabend gefragt sein könnte.

Verlassen können sich die „Merengues“ dabei vor allem auf ihren Torjäger, Karim Benzema. Der Franzose ist mit 12 Ligatoren der beste Torschütze Reals und (gemeinsam mit Lionel Messi) der gesamten Liga – ansonsten hat kein Spieler Reals mehr als drei Tore erzielt. Doch nicht nur die 12 Ligatore machen ihn so wertvoll für die Mannschaft. Mit fünf Assists ist er nämlich auch der beste Vorlagengeber der Madrilenen. Von seinen sechs Scorerpunkten in der Champions League Gruppenphase mal ganz abgesehen. Auf ihn sollte Barça also ganz besonders achten.

Fragezeichen auf den Flügeln

Benzema bekommt allerdings zeitweise etwas wenig Unterstützung. Der verletzungsbedingte Ausfall Eden Hazards ist dabei auch keine Hilfe. Der Belgier fällt aller Voraussicht nach bis Anfang Januar aus. Mit Asensio, Vazquez und Marcelo fehlen Trainer Zinedine Zidane darüber hinaus noch drei weitere Alternativen verletzungsbedingt. Für Marcelo dürfte Ferland Mendy links hinten beginnen, während für Hazard einige Spieler als Ersatz in Frage kommen. Rodrygo, Vinicius Junior, Isco und Gareth Bale sind die Kandidaten für die Flügelpositionen neben Benzema. Ansonsten dürfte Zidane auch auf seine angestammte Elf setzen.

Benzema bekommt allerdings zeitweise etwas wenig Unterstützung. Der verletzungsbedingte Ausfall Eden Hazards ist dabei auch keine Hilfe. Der Belgier fällt aller Voraussicht nach bis Anfang Januar aus. Mit Asensio, Vazquez und Marcelo fehlen Trainer Zinedine Zidane darüber hinaus noch drei weitere Alternativen verletzungsbedingt. Für Marcelo dürfte Ferland Mendy links hinten beginnen, während für Hazard einige Spieler als Ersatz in Frage kommen. Rodrygo, Vinicius Junior, Isco und Gareth Bale sind die Kandidaten für die Flügelpositionen neben Benzema. Ansonsten dürfte Zidane auch auf seine angestammte Elf setzen.

Real dürfte, trotz ein paar Problemchen, ein unangenehmer Gegner werden, vor allem weil sie in der angenehmen Position des Jägers sind.

Prognose

Eine seriöse Prognose für „El Clásico“ abzugeben ist so gut wie unmöglich. Zu verrückt, zu unberechenbar ist dieses ewig junge Duell. Wenn man es aber doch wagt, dürfte der FC Barcelona als leichter Favorit ins Spiel, weil doch mehr Faktoren für sie sprechen. Eine Garantie ist das aber natürlich nicht.

Mögliche Aufstellungen

FC Barcelona: Ter Stegen – Sergi Roberto, Piqué, Lenglet, Jordi Alba – Rakitic, Busquets, F. de Jong – Messi, Suarez, Griezmann

Real Madrid: Courtois – Carvajal, Varane, Sergio Ramos, Mendy – Valverde, Casemiro, Kroos – Rodrygo, Benzema, Isco

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(Photo by OSCAR DEL POZO/AFP via Getty Images)

Christoph Albers

Cruyff-Jünger und Taktik-Liebhaber. Mag präzise Schnittstellen-Pässe, schwarze Leder-Fußballschuhe, Retro-Trikots und hat einen unerklärlichen Hang zu Fußball-Finanzen. Seit 2016 bei 90PLUS.


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