Bremen vs. Gladbach: Abstiegstristesse gegen Champions League-Hoffnung

26. Mai 2020 | Vorschau | BY Victor Catalina

Vorschau | Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach spielen diese Saison in Tabellenregionen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Während den einen die Strohhalme ausgehen, an die sie sich klammern können, hoffen die anderen, nach der jüngsten Niederlage wieder in die Spur zu finden.

Anpfiff der Partie ist am Dienstag, 20:30 Uhr, Live bei Sky.

Werder Bremen: Ein Bundesliga-Riese taumelt dem Abstieg entgegen

Eigentlich schien es seit dem Amtsantritt von Florian Kohfeldt steil nach oben zu gehen. Nachdem er Werder in der Bundesliga stabilisiert hat, wurde nun das – anhand der sehr guten letzten Saison keinesfalls abwegige – Ziel Europa ausgegeben.

Die Realität sieht anders aus. Werder, praktisch schon die ganze Saison von Verletzungen gebeutelt, taumelt dem Abstieg entgegen. Sollte es wirklich soweit kommen, würde die Bundesliga einen Giganten verlieren. Werder ging als Zweiter der ewigen Bundesliga-Tabelle in dieses Duell, inzwischen wurden sie von Borussia Dortmund überholt.

(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Noch ist es aber nicht soweit. Und damit es auch nicht soweit kommt, „muss jedem klar sein, dass wir nicht mehr viele Chancen bekommen. Wir haben noch acht Finals und können uns keine andere Verfassung (als beim Spiel in Freiburg, Anm. d. Red.) erlauben.“, so Trainer Florian Kohfeldt auf der virtuellen Spieltagspressekonferenz. Gegner Borussia Mönchengladbach sei zudem durch sein „unglaublich gutes Umschaltspiel“ schwer zu kontrollieren. Kohfeldt hob Marcus Thuram, Alassane Plea und Lars Stindl hier explizit heraus. Er forderte: „Wir müssen sehr intensiv verteidigen.“

Personell kann Kohfeldt dafür mehr oder weniger aus dem Vollen schöpfen. Für Marco Friedl gab es Entwarnung, er kann gegen Gladbach spielen. Bei Kevin Vogt ist sich Kohfeldt noch unsicher, die Tendenz geht aber dahin, dass auch er bereit sein wird. Zudem wird auch Ludwig Augustinsson wieder zum Kader gehören.

Taktisch wird Bremen wohl weiterhin in seinem verkappten 4-3-3 auftreten. Jedoch ist noch offen, ob vorne Davie Selke oder Joshua Sargent stürmen wird.

Borussia Mönchengladbach: Zurück in die Champions League

Acht Spieltage lang war Borussia Mönchengladbach Tabellenführer der Bundesliga. Einige Fans träumten deshalb – und aufgrund der gleichzeitigen Schwächeperiode des FC Bayern – schon von der ersten Meisterschaft seit 1977. Inzwischen wurden die Fohlen dahingehend allerdings gezähmt, nach der jüngsten 1:3-Heimniederlage gegen Leverkusen rutschte das Team von Marco Rose auf Rang 5 ab. Mit ihnen und RB Leipzig werden sich die Gladbacher im Saisonendspurt um die zwei verbliebenden Champions League-Plätze duellieren müssen.

Gladbachs Trainer selbst kann aus dieser Niederlage allerdings auch positive Dinge ziehen: „Wir wollen weiter oben dran bleiben und sind es trotz der Niederlage gegen Leverkusen auch immer noch. Im Optimalfall löst dieses Ergebnis aus, dass wir noch aufmerksamer und noch selbstkritischer sind.“

(Photo by INA FASSBENDER/POOL/AFP via Getty Images)

Gegner Bremen bezeichnete Rose als „fußballerisch gute Bundesligamannschaft“, die versuchen werden „den Rückenwind aus diesem Spiel (in Freiburg, Anm. d. Red.) mitzunehmen.“

Personell muss Gladbach auf Tobias Strobl und Breel Embolo verzichten. Strobl zog sich einen Muskelfaserriss zu und fällt bis auf weiteres aus. Embolo laboriert nach einem Tritt von Kai Havertz aus dem Spiel gegen Leverkusen an einer schweren Wadenprellung. „Strukturell ist bei Breel alles in Ordnung. Bei ihm müssen wir von Tag zu Tag schauen, wie sich die Sache jetzt entwickelt“. Lars Stindl oder Laszlo Benes wären denkbare Alternativen.“

Prognose

Werder Bremen kommt mit Rückenwind und Selbstvertrauen. Für sie gilt es, nach dem Sieg in Freiburg nachzulegen. Allerdings gibt es dafür dankbarere Gegner. Mit viel Glück rettete Werder den Sieg über die Zeit. Das wird – trotz des Fehlens von Breel Embolo – gegen Gladbach nicht reichen. Die drei Punkte gehen an den Niederrhein.

Mögliche Aufstellungen:

Werder Bremen (4-3-3): Pavlenka – Friedl, Moisander, Veljkovic, Gebre Selassie – Vogt, Klaassen, M. Eggestein, Rashica, Bittencourt, Selke
Trainer: Florian Kohfeldt

Borussia Mönchengladbach (4-2-1-3): Sommer – Lainer, Ginter, Elvedi, Bensebaini – Benes, Neuhaus – Stindl – Hofmann, Thuram, Plea
Trainer: Marco Rose

Weitere Vorschauen zum aktuellen Spieltag

Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


Ähnliche Artikel