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Bundesliga Vorschau 5/6 | RB Leipzig, TSG Hoffenheim, Union Berlin

15. August 2019 | Spotlight | BY 90PLUS Redaktion

Vorschau | Am Freitagabend startet die Bundesliga mit dem Eröffnungsspiel zwischen dem FC Bayern und Hertha BSC in die Saison 2019/20! Vorab blicken wir in unserer ausführlichen Vorschau auf alle 18 Teams, was sich im Sommer getan hat, welche Spieler besonders im Fokus stehen und geben zudem auch noch Prognosen ab!

Teil 1: Frankfurt, Wolfsburg, Düsseldorf

Teil 2: Dortmund, Hertha BSC, 1. FC Köln

Teil 3: Gladbach, Bremen, Freiburg

Teil 4: FC Bayern, Leverkusen, Augsburg

Teil 5: RB Leipzig, TSG Hoffenheim, Union Berlin

RB Leipzig

(Letzte Saison: 3. Platz)

Abwandlung der RB-Philosophie

RB Leipzig geht in die erste Saison der Post-Rangnick-Ära. Der ehemalige Trainer und Sportdirektor hat den Verein zum Saisonende verlassen und Platz für Julian Nagelsmann gemacht, der von Hoffenheim verpflichtet wurde. Als einer der vielversprechendsten Trainer Deutschlands wird seine Arbeit bei den Roten Bullen mit Spannung erwartet. Nagelsmann ist ein Trainer, der für einen offensiven und vor allem variablen Fußball steht. Während des Spiels stellt er oft mehrfach die Formation seiner Mannschaft um und reagiert so auf sich verändernde Spielsituationen und Anpassungen des gegnerischen Trainers.

(Photo by Ronny Hartmann/Bongarts/Getty Images)

Vom 32-jährigen wird jedoch nicht erwartet, dass er seine Spielidee auf die Leipziger Mannschaft überträgt, sondern eine gewisse Anpassung seines Stils vornimmt. In Leipzig wird traditionell ein Fußball gespielt, der von hohem Pressing und schnellem Umschaltspiel geprägt ist. Diese Elemente wird Nagelsmann zumindest in abgeschwächter Form auch in seiner Ausrichtung berücksichtigen müssen. Grundlegend wird sich auch die Formation ändern, in der Leipzig in der kommenden Saison agieren wird: Neben dem 4-2-2-2, das die Mannschaft unter Rangnick spielte, wird Nagelsmann die Mannschaft häufig in einem 3-5-2 auflaufen lassen, das für einige Spieler ungewohnt sein dürfte.

Allerdings war gelegentlich aus Vereinskreisen zu hören, dass Nagelsmann die Spieler mit seinen taktischen Anweisungen zeitweise überfordern würde, was natürlich dazu führt, dass er an seiner neuen Arbeitsstätte Zeit benötigt, bis alle Akteure seine Vorgaben umsetzen können. Das spiegelte sich auch in den bislang eher durchwachsenen Testspielergebnissen wider – drei der fünf Testspiele gingen verloren. Auffällig ist dabei vor allem, dass die im letzten Jahr so stabile Defensive (wenigste Gegentore der Liga) teilweise sehr unsicher agierte, was man auch aus Hoffenheim kannte. Da man jedoch über starkes Personal verfügt sollte sich dieses Problem legen, sobald die Spieler die Automatismen verinnerlicht haben.

Jung, talentiert, variabel

An der Transferphilosophie von RB Leipzig hat sich jedoch auch in Abwesenheit von Rangnick nichts verändert. Sein Nachfolger auf dem Posten des Sportdirektors, Markus Krösche, verpflichtete gleich fünf Spieler, die alle 21 Jahre oder jünger sind. Mit Ethan Ampadu (18, Innenverteidiger) und Luan Candido (18, linker Verteidiger) wurden zwei Spieler für die Defensive verpflichtet, während Hannes Wolf (20, zentrales Mittelfeld), Christopher Nkunku (21, zentrales Mittelfeld) und Ademola Lookman (21, Linksaußen) mehr Möglichkeiten im Mittelfeld bieten sollen.

Als relevanten Abgang hat man lediglich den Portugiesen Bruma (24) zu verzeichnen, der für 15 Millionen Euro zu PSV Eindhoven gewechselt ist. Hinter der Personalie Timo Werner (23) steht noch ein Fragezeichen. Der Verein macht dem Spieler nun jedoch Druck sich zeitnah zu entscheiden, ob er den Verein verlassen oder seinen im Sommer 2020 auslaufenden Vertrag verlängern will.

Im Fokus: Ibrahima Konate

Der 20-jährige Franzose wurde als einer dieser typischen RB-Transfers betitelt, als er zur Saison 17/18 ablösefrei vom FC Sochaux zu den Sachsen wechselte. Er bringt alles mit, was einem Verteidiger bei Leipzig abverlangt wird: Mit einer Körpergröße von 1,93m hat er für einen jungen Spieler schon eine enorme Physis, welche er in Zweikämpfen und Kopfballduellen gut einzubringen weiß. Außerdem ist er sehr schnell, was bei der hoch stehenden Dreierkette wichtig ist, um tiefe Pässe des Gegners abzulaufen.

(Photo by Matthias Kern/Bongarts/Getty Images)

In der vergangenen Saison hat sich Konaté (20) zu einem unangefochtenen Stammspieler und dem Abwehrchef von RB entwickelt. Das hatte vor allem den Grund, dass er endlich konstante Leistungen ablieferte und die Fehleranfälligkeit seines Spiels deutlich reduzierte. Auch unter Nagelsmann zeichnet sich ab, dass er diese Rolle weiter einnehmen wird. Als zentraler Innenverteidiger in der Dreierkette ist er für die Organisation und Spieleröffnung zuständig. Es wird interessant sein zu sehen, ob der Franzose diese starken Leistungen auch im System von Nagelsmann bringen kann, das Vertrauen dazu bekommt er jedenfalls.

Newcomer: Tom Krauß

Die Nachwuchsarbeit von RB Leipzig musste in den letzten Jahren viel Kritik einstecken, da es bisher kaum ein Jugendspieler geschafft hat, bei den Profis Fuß zu fassen. Nun steht jedoch der erste Spieler im Kader der Bullen dem das gelingen könnte: Tom Krauß (18).

Der gebürtige Leipziger durchlief alle Jugendteams des Vereins und kommt vornehmlich im defensiven Mittelfeld zum Einsatz. Unter Nagelsmann absolvierte er die gesamte Vorbereitung bei den Profis und bekam viel Spielzeit, in der er offensichtlich zu überzeugen wusste: „Tom hat von den Nachwuchsspielern den besten Eindruck hinterlassen und ist deswegen relativ nah dran an den Profis„, sagte er über den 18-jährigen. Seine guten Leistungen belohnte Nagelsmann mit einer Nominierung für den Kader zum DFB-Pokalspiel gegen Osnabrück (3:2), jedoch auch weil einige Spieler verletzungsbedingt ausfielen.

Auch wenn Krauß aufgrund der enormen Konkurrenz im zentralen Mittelfeld nicht jede Woche im Kader stehen wird, kann er doch mit einigen Bundesligaminuten rechnen.

Prognose

Wenn Deutschlands vielversprechendstes Trainertalent zu der wohl talentiertesten Mannschaft wechselt, wird freilich viel erwartet. In diesem Fall muss man jedoch etwas Geduld haben, da sich die Automatismen erst entwickeln müssen und die Spieler das System des Trainers noch nicht gänzlich verinnerlicht haben. Trotzdem wird RB Leipzig auch in dieser Saison um die Champions-League-Plätze spielen, da der Kader über ein enormes Potential und viel Qualität verfügt.

Kilian Thullen

TSG 1899 Hoffenheim

(Letzte Saison: 9. Platz)

Toller Fußball, wenig Ertrag

Nachdem man sich im Vorjahr für die Champions League qualifizieren konnte, wollte die TSG unbedingt an diese Saison anknüpfen und erneut oben angreifen. Mit einem ansehnlichen Fußball, einer offensiv ausgerichteten Strategie und dem Fachwissen von Julian Nagelsmann (32) sollte es dementsprechend erneut in den internationalen Wettbewerb gehen. Doch ausgerechnet in Nagelsmanns Abschiedssaison wurde dieses Ziel nicht erfüllt.

Die Mannschaft spielte zwar weitestgehend einen wirklich attraktiven und schnellen Fußball, doch wirklich kein Team scheiterte öfter an sich selbst. In hoher Regelmäßigkeit vergaben die Sinsheimer aussichtsreichste Torchancen, verspielten Führungen und standen am Ende nicht mit dem gewünschten Ergebnis da. Sinnbildlich für diese Saison war der letzte Spieltag – man verspielte eine 2:0 Führung in Mainz, verlor am Ende mit 4:2 und verpasste die sicher geglaubte Qualifikation für die Europa League. Somit beendete Hoffenheim die Saison auf dem neunten Tabellenplatz, konnte insgesamt 51 Punkte holen und ein Torverhältnis von 70:52 vorweisen.

(Photo by Alex Grimm/Bongarts/Getty Images)

Ein Umbruch zur richtigen Zeit?

Nicht nur Trainer Julian Nagelsmann verließ die TSG in diesem Sommer, auch mehrere Stammkräfte suchten sich neue Herausforderungen. So muss Hoffenheim zur neuen Saison ohne Joelinton (22, Newcastle United), Kerem Demirbay (25, Bayer Leverkusen), Nico Schulz (26, Dortmund) und Nadiem Amiri (22, Bayer Leverkusen) auskommen. Die Lücken im Kader sind dementsprechend groß. Doch der neue Trainer Alfred Schreuder wird seine Pläne haben, um diese Löcher zu stopfen.

Für die Offensive wurden die Flügelspieler Robert Skov (23), Ihlas Bebou (25) und Sargis Adamyan (26) verpflichtet. Die schnellen und technisch versierten Offensivkräfte sollen den Konkurrenzkampf beleben und für reichlich Torgefahr sorgen. Mit Sebastian Rudy (29) kehrt ein ehemaliger Leistungsträger – leihweise – zurück nach Sinsheim. Von ihm erhofft man sich Stabilität im Mittelfeld, mit seiner Erfahrung kann er das junge Team anführen und Sicherheit geben. Die Lücke von Niko Schulz soll Konstantinos Stafylidis (25) schließen. Der ehemalige Augsburger kennt die Bundesliga bestens, gilt als abschlussstark und punktet mit Tempo und einer zweikampfbetonten Spielweise.

Der Umbruch, wenn auch unverschuldet, kommt durchaus zur richtigen Zeit. Die TSG macht ein großes Transferplus, konnte aber dennoch neue Impulse im Kader setzen, um eine gute Rolle in der kommenden Saison zu spielen. Doch reicht das auch, um die gesteckten Ziele und Möglichkeiten zu erreichen? Kurz vor Bundesligastart gab es zudem noch Gerüchte um einen Transfer von Diadie Samassekou (23) von RB Salzburg. Der Mittelfeldspieler würde mit seiner enormen Dynamik eine zusätzliche Komponente in das Spiel der Kraichgauer einbringen.

Im Fokus: Florian Grillitsch

Mit den Abgängen von Nadiem Amiri und Kerem Demirbay rutscht Mittelfeldspieler Florian Grillitsch (24) nun deutlicher in den Fokus. Vom 24-jährigen erwartet man, dass er noch mehr Verantwortung übernimmt, das Spielgeschehen – zusammen mit Sebastian Rudy – leitet und als Führungsspieler voran geht.

Im vergangenen Jahr avancierte Grillitsch endgültig zum Hoffenheimer Stammspieler. In der Liga kam er in 30 Spielen zum Einsatz, in der Regel auch in der Startformation. In der Champions League kam er in jedem Spiel zum Einsatz und konnte einen Treffer beisteuern. Diese Zuverlässigkeit erwartet man nun auch in der kommenden Saison.

Photo by Christian Kaspar-Bartke / Bongarts

Allerdings muss Grillitsch noch an seiner Torgefahr arbeiten. Ohne die offensiven Mittelfeldspieler Amiri und Demirbay liegt es auch am Österreicher, dass die Offensive in Sinsheim nicht den Bach herunter geht. Selbstverständlich wird die Last nun auf noch mehr Schultern verteilt, doch Grillitsch gilt als ein Leistungsträger, der nun noch einen Schritt weiter gehen soll.

Newcomer: Robert Skov

Der Flügelspieler kam im Sommer aus Kopenhagen und hat eine beeindruckende Trefferquote vorzuweisen. In 34 Ligaspielen (Liga + Playoffs) traf der 23-jährige insgesamt 30 Mal und gab dazu noch zehn Torvorlagen. Damit hatte er einen großen Beitrag an der Kopenhagener Meisterschaft und schoss sich ins Visier vieler Vereine.

Doch so überzeugend die Leistung in seiner Heimat auch war, das Niveau in Deutschland wird noch einmal ein anderes sein. Das Spiel ist schneller, intensiver und das Niveau schlicht höher. Dennoch erscheint der nächste Schritt vollkommen logisch zu sein. Mit seinen Anlagen hat er das Zeug dazu zur Soforthilfe zu avancieren um so die Ziele der TSG zu verwirklichen. Die Anhängerschaft darf sich auf einen schnellen und torgefährlichen Flügelstürmer freuen, der das Offensivspiel der Hoffenheimer beleben wird.

Prognose

Die Hoffenheimer haben allemal das Zeug dazu eine gute Rolle in der nun startenden Bundesliga-Saison zu spielen – trotz einiger Veränderungen im Kader und neuem Trainer. Doch man muss extrem wachsam sein, denn bereits kleinere Unruhen könnten die noch uneingespielte Truppe verunsichern, sodass nicht die gewohnte Leistung abgerufen werden kann. Realistisch sollte eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte sein, der Kampf ums internationale Geschäft wird aber noch schwerer als im vergangenen Jahr.

Steffen Gronwald

Union Berlin

(Letzte Saison: Aufstieg)

„Scheiße, wir steigen auf“

Zur Feier gab es eine Barkassenfahrt auf der Spree, die Mannschaft ließ sich nach dem Aufstieg auf besondere Weise von ihren Fans feiern. Und Union Berlin gilt als besonderer Verein: Als eine volksnahe Gemeinschaft mit einer sehr engen Verbindung zum Stadtteil und zum eigenen Publikum, wie sie im Profifußball schon lange unüblich ist. Der Club, dessen Fans sogar beim Stadionneubau mitanpackten, hatte sich nach turbulenten Jahren zwischen zweiter und vierter Liga im deutschen Unterhaus etabliert. Der Verein und seine Fans betonten stets, wie wohl man sich in der zweiten Liga fühlte, und trotzdem schrammte man einige Male knapp am Aufstieg vorbei. Im vergangenen Jahr sah es unter Neu-Coach Urs Fischer wieder mal nach einem knappen Scheitern der „Eisernen“ aus, das Team spielte sehr inkonstant. Weil die vermeintlich stärkere Konkurrenz aber auch viele Punkte liegen ließ, stand man erstmals in der Relegation und setzte sich unerwartet mit zwei Remis gegen den VfB Stuttgart durch. 

(Photo by Matthias Kern/Bongarts/Getty Images)

Vor einigen Jahren, als Union mal wieder auf Bundesliga-Kurs war, zeigten die Fans im Stadion an der alten Försterei ein Plakat mit der Aufschrift „Scheiße, wir steigen auf!“, die in diesen Zeilen transportierte Überraschung passt gut zum Berliner Triumph, da man im Vergleich zur Hinrunde ohne eine einzige Niederlage, in der Rückserie stark nachließ. Am Ende brachen in Köpenick aber trotzdem alle Dämme, der 1.FC Union Berlin ist das 56. Mitglied in der Geschichte der Bundesliga und beginnt nun eine weitere wilde Fahrt.

Viele Ergänzungen zu den Aufstiegshelden

Um diese wilde Fahrt ohne Untergang, sprich Abstieg, zu meistern, investierte Union ausgiebig in den eigenen Kader. Während zehn Spieler den Verein verließen, kamen 12 Neue hinzu, die zuvor ausgeliehenen Suleiman Abdullahi (22) und Manuel Schmiedebach (30) wurden außerdem fest verpflichtet. Unter den Neuzugängen sind prominente Namen wie Neven Subotic (30) und Anthony Ujah (28), der Mittelstürmer kommt von Mainz 05 für die vereinsinterne Rekordablöse von zwei Millionen Euro.

Insgesamt wurde auf allen Positionen entsprechend nachgebessert. Es kamen mit Ujah und Ingvartsen (23) zwei Mittelstürmer, überdies kamen drei Außenstürmer hinzu, ebenso wie drei Mittelfeldspieler und zwei Verteidiger.
Die Strategie hinter den vielen Verpflichtungen: Der bisherige Kader soll um die Aufstiegshelden herum ergänzt werden. Hierbei setzt man vor allem auf Erfahrung: Das zeigt zum Beispiel der Transfer von Christian Gentner, der 30-jährige Mittelfeldspieler verfügt über viel Bundesligaerfahrung und spielte in der Relegation im Mai noch beim Gegner VfB Stuttgart. 

Mit Robert Zulj (27) und Carlos Mané (25) verließen zwei Leistungsträger den Verein. Beide waren nur ausgeliehen, ihre Verträge liefen aus. Ein weiterer Stammspieler der Union verließ ist Marcel Hartel, außerdem gingen einige Profis mit mangelnder Perspektive.  

Der Kern der Aufstiegsmannschaft ist also zusammengeblieben und wurde durch einige Neuzugänge ergänzt. Union ist sowohl in der Breite wie auch in der Spitze besser besetzt als im Vorjahr. In der Abwehr ergänzt der erfahrene Neven Subotic ebenso wie der talentierte Keven Schlotterbeck (22) den Kader, mit Kapitän Christopher Trimmel oder Ken Reichel (beide 32) sind auch verdiente Aufstiegshelden weiter dabei.

Im Mittelfeld ist die Situation ähnlich, hier können vor allem die Neuzugänge Robert Andrich (24) und Julius Kade auf sich aufmerksam machen. Andrich wusste in Heidenheim stets zu überzeugen, und Hertha-Neuzugang Kade ist mit 20 Jahren ein entwicklungsfähiges Talent. Besonders groß ist der Konkurrenzkampf im Sturm, wo Sebastian Polter und Sebastian Anderson mit Ujah und Ingvartsen starke Konkurrenz bekommen haben. Auf den Außenbahnen ist Union ebenfalls breit aufgestellt.

Im Fokus: Neven Subotic

Der Innenverteidiger kommt von der AS Saint-Etienne aus Frankreich nach Berlin-Köpenick und bringt viel Erfahrung mit. Seine sportliche Qualität hat er sowohl in Dortmund als auch in Saint-Etienne nachgewiesen. Subotic ist auch in seiner Art jemand, der gut zu Union passt: Nach seinem langjährigen Engagement beim BVB, wo er eine Identifikationsfigur war, spielte er auch in Frankreich für einen Arbeiterclub, der für seine enge Bindung mit den Anhängern bekannt ist. Bei Union findet er nun ein ähnlich enges Verhältnis zwischen Fans und Mannschaft vor. 

Newcomer: Keven Schlotterbeck

Die Ausleihe vom SC Freiburg verwundert auf den ersten Blick ein wenig, hat Schlotterbeck in der Innenverteidigung doch namhafte Konkurrenz. Der 22-Jährige hat aber schon in der Vorbereitung überzeugt, und traf im DFB Pokal. Schlotterbeck spielte vergangenes Jahr erstmals auf entsprechender Bühne und zählte am Saisonende zum Freiburger Stammpersonal. Dass er die Qualität hat um sich bei Union in der Bundesliga zu etablieren, hat er schon bewiesen.

Prognose

Wie die wilde Fahrt von Union Berlin weitergeht, kann man momentan schwer sagen. Der Kader ist auch in der Tiefe gut ausgestattet und mit viel Talent bestückt. Die große Frage ist, wie sich die Mischung aus verdienten Profis und Neuzugängen zusammenfindet, die Struktur aus Erfahrung und Talent stimmt bereits. Kann Urs Fischer seine Idee im gesamten Team gleich gut vermitteln, ist Union trotz Außenseiterrolle gut gerüstet für die wilde Fahrt Bundesliga. 

Piet Bosse

(Photo by Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images)


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