Coupe de France Vorschau | Fruststimmung bei PSG vor Wiedersehen mit Marseille

28. Februar 2018 | Vorschau | BY Nico Scheck

Erst am Sonntag musste sich Olympique Marseille in der Ligue 1 PSG klar mit 3:0 geschlagen geben, nun müssen die Blau-Weißen am Mittwoch erneut in den Prinzenpark zum Viertelfinale des Coupe de France (21:05, live bei DAZN). Doch beim Tabellenführer der französischen Liga herrscht aktuell Fruststimmung.

 

Paris St. Germain

Obwohl PSG mit 14 Zählern Vorsprung auf Rang zwei quasi schon als französischer Meister feststeht, dürfte die Stimmung auf dem Pariser Trainingsgelände unter dem Nullpunkt liegen. Nicht nur, dass Paris in einer Woche ein 1:3 gegen Real Madrid in der Champions League aufholen muss, nun wird vermutlich auch noch der wichtigste Akteur der Franzosen ausfallen. Was der Zuschauer bereits nach dem Aufschrei Neymars (26) in der 80. Spielminute in der Liga-Partie gegen Marseille erahnte, bestätigte sich einen Tag später: Der Superstar droht aufgrund eines Haarrisses im fünften Mittelfußknochen lange auszufallen.

Damit dürften die Chancen auf ein Weiterkommen in der CL nicht gerade steigen. Schließlich ist Neymar mit unglaublichen 46 Scorerpunkten aus 29 Spielen der absolute Schlüsselspieler in der Offensive von Trainer Unai Emery (46). Im Pokalspiel wird der Brasilianer definitiv ausfallen und es ist sehr unwahrscheinlich, dass er gegen die Königlichen wieder auflaufen wird. Zu groß ist das Risiko einer Fraktur. Mittlerweile ist zudem von einem Ausfall von mindestens zwei Monaten und einer anstehenden Operation die Rede.

Für das erneute Aufeinandertreffen mit Marseille hat die Verletzung hingegen keine so großen Auswirkungen. Die Hauptstädter gehen nach wie vor als der große Favorit in dieses Duell, zu groß ist der Qualitätsunterschied, der sich auch im Punktestand in der Liga widerspiegelt. Schon beim mühelosen 3:0 am Sonntag wurde dies nur allzu deutlich. Trotzdem gilt es natürlich, konzentriert an die Sache heranzugehen, um einer bösen Überraschung zu entgehen. Denn davon hatte Paris in dieser Woche schon genug.

(Photo credit should read GEOFFROY VAN DER HASSELT/AFP/Getty Images)

Olympique Marseille

Für Marseille hat sich im Vergleich zur Situation vor dem 0:3 am Sonntag gegen Paris nicht viel verändert. Auch im Pokal gelten die Blau-Weißen im Prinzenpark als Außenseiter. Dennoch wird man nach der Neymar-Verletzung auf eine Chance hoffen, auch wenn bei PSG auch ohne den brasilianischen Superstar genügend Potenzial auf dem Platz stehen dürfte. In der Liga befindet sich OM trotz der Niederlage am Wochenende weiterhin auf Champions-League-Kurs. Mit 55 Punkten rangiert das Team von Rudi Garcia (54) auf Platz drei in der Ligue 1.

Möchten die Südfranzosen das Halbfinale des Pokals erreichen, müssen sie im Vergleich zum Sonntag einige Fehler abstellen und vor allem mutiger agieren. Zwar begann Marseille sehr forsch, musste aber direkt in der zehnten Spielminute das 0:1 durch Kylian Mbappé (19) hinnehmen und spielte daraufhin zu fehlerhaft. Es folgte prompt das 0:2 durch ein Eigentor von Rolando (32) in der 28. Minute. Das Spiel war entschieden. Garcia reagierte mit einem frühen Wechsel (38.) und brachte Morgan Sanson (23) für Lucas Ocampos (32).

Derartige Fehler werden auch am Mittwoch sicherlich bestraft werden. So sollte OM vor allem die positive Anfangsphase mit in dieses Pokalspiel nehmen und PSG seinerseits zu Fehlern zwingen. Die Mittel, Paris weh zu tun, haben sie definitiv: Insbesondere Florian Thauvin (25) zeigte sich in den vergangenen Wochen in absoluter Topform, auch wenn er, wie fast alle bei Marseille, gegen Paris eher blass blieb.

(Photo credit should read BORIS HORVAT/AFP/Getty Images)

Prognose

Ähnlich wie schon am Sonntag ist dieses Duell, ungeachtet dessen, dass der Tabellenführer der Ligue 1 auf den Tabellendritten trifft, kein Spitzenspiel. PSG geht erneut als Favorit ins Rennen und Marseille bleibt nur die Außenseiterrolle. Doch stellt das Team von Garcia die angesprochenen Fehler ab und kommt seinerseits zu seinem Spiel, ist eine Überraschung durchaus möglich.

Mögliche Aufstellungen:

PSG: Areola – Alves, Marquinhos, Kimpembe, Kurzawa – Rabiot, Verratti, Draxler – Mbappé, Cavani, Di Maria

OM: Pelé – Sarr, Rami, Rolando, Amavi – Luiz Gustavo, Lopez – Thauvin, Sanson, Payet – Germain

Nico Scheck

Aufgewachsen mit Elber, verzaubert von Ronaldinho. Talent reichte nur für die Kreisliga, also ging es in den Journalismus. Seit 2017: 90PLUS. Manchmal: SEO. Immer: Fußball. Joga Bonito statt Catenaccio.


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