Das Duell um Platz 4 – Valencia empfängt Atlético

14. Februar 2020 | Vorschau | BY Christoph Albers

Vorschau | Am Freitagabend eröffnen der FC Valencia und Atlético Madrid im Mestalla den 24. Spieltag. Beide Teams kämpfen um den Einzug in die Champions und stehen somit auch in der Tabelle in unmittelbarer Konkurrenz. Valencia, das derzeit auf Platz 7 steht, kann mit einem Sieg vorerst an Atlético, auf Rang 4, vorbeiziehen, während die ihren Platz festigen wollen. Es steht also schon jetzt einiges auf dem Spiel.

Anpfiff der Partie ist am Freitag, 21 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

FC Valencia

Der FC Valencia präsentiert sich in dieser Saison bisher extrem wechselhaft. Die Mannschaft von Trainer Albert Celades hat in der Liga weder mehr als zwei Spiele in Folge gewonnen, noch mehr zwei Spiele in Folge verloren oder Unentschieden gespielt. Man weiß also nie so recht, was man zu erwarten hat.

In zwei Hinsichten ist Valencia allerdings doch sehr verlässlich: Erstens, sie haben im heimischen Mestalla bisher noch nicht verloren (sieben Siege und fünf Remis in 12 Heimspielen), und zweitens, sie sehen gegen die Top-Teams der Liga zumeist sehr gut aus (2:0 gegen Barça, 1:1 gegen Real Madrid und auch 1:1 bei Atlético Madrid). Da nun diese beiden Faktoren in einem Spiel zusammen kommen, gibt es also guten Grund zur Hoffnung auf ein starkes Valencia am Freitagabend.

Erstes Freitagsspiel seit 2017

Bezüglich des Termins, dem Freitagabend, gibt es allerdings wenig Erfahrungswerte. Valencia spielte zuletzt am 1. Spieltag der Saison 2017/18 an einem Freitagabend. Damals gewann man aber immerhin mit 1:0 gegen UD Las Palmas, das mittlerweile in der zweiten Liga spielt. Mit José Gayà, Carlos Soler, Rodrigo Moreno und Dani Parejo sind aber vier Spieler, die dort in der Startelf standen, auch gegen Atlético in der ersten Elf zu erwarten.

Rund um diese vier Spieler, die zum festen Stamm der Mannschaft gehören, ist allerdings mit einigen Veränderungen, im Vergleich zur 0:3-Niederlage beim FC Getafe am vergangenen Wochenende, zu rechnen. Das liegt vor allem daran, dass Florenzi (Rot) und Ferran Torres (5. Gelbe) gesperrt fehlen. Für Florenzi dürfte Daniel Wass, der letzte Woche gelb-gesperrt fehlt, in die Startelf rücken, während Gonçalo Guedes und Kang-in Lee die ersten Anwärter auf den Platz von Ferran sein dürften.

Torwart Domenech, die Innenverteidiger Diakhaby und Gabriel Paulista und Sturmtank Maxi Gómez dürften ebenfalls weiterhin gesetzt sein. „Sechser“ Kondogbia hat mit Coquelin dagegen einen echte Konkurrenten. Garay, Piccini, Vallejo und Gameiro werden weiterhin verletzt fehlen, sodass Trainer Celades, vor dem Champions League Spiel gegen Atalanta Bergamo am Mittwoch, nicht allzu viele Rotations-Optionen besitzt.

(Photo by Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images)

Atlético Madrid

Auch Atlético Madrid präsentiert sich in dieser Saison reichlich inkonstant. Nach einem guten Start in die Saison, schafften sie es nicht die guten Ergebnisse zu halten und verloren folgerichtig den Anschluss an die Spitze. Aus dem Kampf um die Meisterschaft musste man sich schon lange verabschieden und auch der Einzug in die Champions League ist keineswegs sicher.

An neun der bisherigen 23 Spieltage fand man sich außerhalb der Top-4 wieder, zuletzt vor dem letzten Spieltag. Der knappe 1:0-Sieg über den FC Granada, durch ein frühes Tor von Ángel Correa, sorgte aber immerhin dafür, dass man in die Champions League Plätze zurückkehrte. Allerdings nur, weil Sevilla und eben der FC Valencia zeitgleich patzten. Der Druck auf Diego Simeone und seine Mannschaft bleibt also hoch.

Größtes Problem Chancenverwertung?

Dabei hat Atlético vor allem zwei wesentliche Probleme: Erstens, sie schießen zu wenige Tore (Erst 23 Tore in 23 Spielen), und zweitens, sie lassen auswärts zu viele Punkte liegen (Erst 14 Punkte in 11 Auswärtsspielen). Ein Auswärtsspiel gegen das heimstarke Valencia dürfte also eine große Herausforderung werden.

Atléticos Problem in der Offensive muss allerdings noch etwas differenzierter betrachtet werden, denn mit einem xG-Wert von 35,95 Toren (laut understat.com) haben sie, bei 23 tatsächlich erzielten Toren, massiv underperformt. Sie spielen sich also durchaus gute Chancen heraus, lassen aber einfach zu viel liegen. Da man am Freitagabend gegen die, laut xGA-Statistik, drittschlechteste Defensive der Liga spielt, dürfte die Chancenverwertung erneut ein wichtiger Faktor werden.

Dieses Problem dürfte allerdings nicht kleiner werden, wenn man sich Atléticos Lazarett ansieht: Mit Alvaro Morata, João Félix und Diego Costa fielen zuletzt drei Stürmer verletzt aus, sodass Simeone gegen Granada die Flügelspieler Correa (hat auch schon Stürmer gespielt) und Vitolo also Doppelspitze aufbieten musste. Gegen Valencia könnte es zu einer Wiederholung kommen.

Prall gefülltes Lazarett

Darüber hinaus fehlen auch die beiden Rechtsverteidiger Trippier und Arias aufgrund von Verletzungen, weshalb der schon aussortierte Sime Vrsaljko derzeit eine kleine Renaissance erlebt. Der Ausfall von José Giménez fällt da dann schon kaum noch ins Gewicht, denn mit Felipe, Savic und Hermoso stehen immerhin noch drei starke Innenverteidiger zur Verfügung. Ersterer fehlte zuletzt gelb-gesperrt, kehrt nun aber in die Mannschaft zurück. Für ihn muss wohl Hermoso weichen.

Atlético geht also mit vielen Baustellen in dieses Spiel und dürfte in erster Linie hoffen, dass es keine weiteren mit sich bringt. Allerdings bringt auch ihnen alles andere als ein Sieg im Grunde nichts. Da Getafe am Samstag im Camp Nou zu Gast ist, kann man aber darauf hoffen, auf Platz 3 aufzuschließen – bei einem Sieg, versteht sich.

(Photo by OSCAR DEL POZO/AFP via Getty Images)

Prognose

Das Spiel am Freitag wäre durchaus als Spitzenspiel zu bezeichnen, wenn man beide Teams losgelöst von ihren Problemen betrachtet. Da dies aber natürlich nicht zielführend ist, muss man konstatieren, dass womöglich ein zähes, intensives und hoch umkämpftes Spiel zu erwarten ist. Ein Favorit ist, angesichts der Ausgangslage schwer auszumachen, wobei Valencia, als Gastgeber, einen Vorteil auf seiner Seite hat. Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass die nächste, vermeintlich große Mannschaft im Mestalla stolpert.

Mögliche Aufstellungen

FC Valencia: Domenech – Wass, Gabriel Paulista, Diakhaby, Gayà – Carlos Soler, Kondogbia, Parejo, Guedes – Rodrigo, Maxi Gómez

Atlético Madrid: Oblak – Vrsaljko, Savic, Felipe, Renan Lodi – Koke, Llorente, Thomas, Saúl – Correa, Vitolo

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(Photo by PIERRE-PHILIPPE MARCOU/AFP via Getty Images)

Christoph Albers

Cruyff-Jünger und Taktik-Liebhaber. Mag präzise Schnittstellen-Pässe, schwarze Leder-Fußballschuhe, Retro-Trikots und hat einen unerklärlichen Hang zu Fußball-Finanzen. Seit 2016 bei 90PLUS.


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