Düsseldorf vs Paderborn | Abstiegskrimi ohne Atmosphäre

16. Mai 2020 | Vorschau | BY Hendrik Wiese

Vorschau | Den Abstiegskrimi bestreiten an diesem besonderen Spieltag Fortuna Düsseldorf und der SC Paderborn. Der 16. der Bundesliga hat den Tabellenletzten zu Gast.

Anpfiff der Partie ist am Samstag, 15:30 Uhr, Live bei Sky.

Fortuna Düsseldorf

In der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens ist in den letzten Woche Ruhe eingekehrt. Die großen kuriosen Schlagzeilen machten die Teams aus Berlin und Augsburg, während sich Uwe Rösler & Co. auf die kommenden Spiele vorbereiten konnten. Das Spiel gegen den Konkurrenten aus Paderborn könnte ein weiterer Schritt aus der Gefahrenzone bedeuten. Bei einem Spiel mehr besitzt Düsseldorf vier Punkte Vorsprung auf den SV Werder Bremen, die an diesem Spieltag auf Bayer Leverkusen treffen.

Nach der Übernahme von Uwe Rösler hat sich der Aufsteiger aus der Saison 2017/2018 gefangen und konnte insbesondere in der Offensive eine Schippe drauflegen. Der Cheftrainer, der die Pressekonferenz virtuell absolvierte, sprach von „Vorfreude, aber auch Ungewissheit“. Die Minuten vor dem Anpfiff, der Ablauf der Partie und auch die Schlussphase sei alles ohne Kulisse nicht abzusehen, dennoch befinde man sich in einer „bestmöglichen Form“.

Den letzten Sieg holte man am 22. Februar bei einem 0:2-Auswärtssieg in Freiburg, anschließend folgten zwei Unentschieden in der Bundesliga und eine bittere Niederlage im DFB-Pokal gegen den 1.FC Saarbrücken. Personell fehlen der Fortuna mit David Kownacki, Oliver Fink und Zack Steffen drei Leistungsträger, der Ex-Paderborner Bernard Tekpetey sei auch noch keine Option. Dagegen kehren Alfredo Morales, Adam Bodzek und Marcel Sobottka wieder zurück in den Kader. Rösler spricht von einem „Hauen und Stechen“ im Kampf um einen Platz für die Startelf.

(Photo by Alex Grimm/Bongarts/Getty Images)

SC Paderborn

Für die Gäste aus Paderborn könnte das Auswärtsspiel schon fast die letzte Chance im Kampf um den Klassenerhalt sein. Nachdem man vor der Pause sieben Spiele ohne Sieg blieb, ließ man mehrere Chancen aus, auf den Relegationsplatz zu springen. Der Gastgeber aus Düsseldorf ist dem SCP um sechs Punkte enteilt, auch mit Blick auf das Restprogramm (Gladbach, Leipzig, Dortmund, Frankfurt) kann man durchaus von einem „Sechs-Punkte-Spiel“ sprechen. Positiv zu vermerken ist mit Sicherheit, dass die Ostwestfalen mittlerweile wieder schuldenfrei sind und nicht zu den Vereinen gehörten, die existenzbedroht waren. Grund dafür ist auch die clevere Transferpolitik, die Markus Krösche vor drei Jahren einführte und dem Klub einen hohen Profit in den letzten Jahren versprach.

Nach Krösches Abgang zu RB Leipzig übernahm Martin Przondziono den Posten als Geschäftsführer Sport. Der 50-Jährige war in der Corona-Pause für den einzige überraschende Nachricht verantwortlich, denn Fabian Wohlgemuth übernahm seinen Posten, Prondziono wurde gefeuert. Personell gesehen schmerzt lediglich der Ausfall von Luca Killian. Der U-Nationalspieler etablierte sich in der Hinrunde als Stammspieler, wurde aber durch eine Verletzung und einer Corona-Erkrankung zurückgeworfen. Trainer Steffen Baumgart meint, „er ist noch nicht wieder so weit“.

Positiv zu vermelden ist die Rückkehr von Topstürmer Streli Mamba, der direkt ein Kandidat für die Startelf sein sollte. Auch Publikumsliebling Marlon Ritter darf auf eine Nominierung in die erste Elf hoffen. Auf genaue Taktische Vorgaben verzichtete Baumgart in der Pressekonferenz. Die Frage des Systems ist ebenso nicht geklärt. Möglich ist das klassische 4-4-2 aus den letzten Jahren, oder das dieses Jahr neu ins Repertoire aufgenommene 4-3-3.

(Photo by Thomas F. Starke/Bongarts/Getty Images)

Prognose

Die Gastgeber sind in diesem vorentscheidenden Abstiegskrimi Favorit. Allerdings kann – aufgrund der langen Pause – die Form der Mannschaften nicht genau eingeschätzt werden. Beide Vereine werden versuchen – im Abstiegskampf eher untypisch – den Ball laufen zu lassen, weshalb eine muntere Partie entstehen könnte. Mit leichten Vorteilen für Düsseldorf.

Mögliche Aufstellungen:

Düsseldorf: Kastenmeier – Ayhan, Hoffmann, Suttner – Zimmermann, Morales – Thommy – Stöger, Berisha – Karaman, Hennings

Paderborn: Zingerle – Jans, Strohdiek, Schonlau, Collins – Pröger, Vasiliadis, Sabiri, Antwi-Adjei – Srbeny, Ritter

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Hendrik Wiese

Aufgewachsen mit dem Spielstil von Bastian Schweinsteiger bevorzugt Hendrik spielerische Dominanz und technisch ansehnlichen Fußball. Seit Dezember 2019 ist er für 90PLUS unterwegs, bevorzugt im deutschen Oberhaus.


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