Gladbach vs. Leipzig: Nagelsmann-Elf will und muss Reaktion zeigen
31. Oktober 2020 | Gastbeiträge | BY Manuel Behlert
Vorschau | Nach der Champions League ist vor der Bundesliga. Das gilt für Borussia Mönchengladbach wie für RB Leipzig. Und beide stehen vor einem wichtigen direkten Duell.
Anpfiff der Partie ist am Samstag, 18:30 Uhr, Live bei Sky.
- Gladbach will den Tabellenführer ärgern
- RB Leipzig: Reaktion gefordert nach dem 0:5 in Manchester
- Wackelt die Tabellenspitze?
Gladbach will den Sieg gegen Leipzig
Die letzten Wochen waren für Borussia Mönchengladbach durchaus reich an Erkenntnissen. Bei den Remis gegen Inter und Real Madrid (jeweils 2:2) zeigte man, dass man mit europäischen Topteams mithalten kann. Im gleichen Atemzug ist aber festzuhalten, dass etwas fehlt. Nämlich die Ruhe in den Schlussminuten, jeweils kassierten die Fohlen den Ausgleich kurz vor dem Ende.
In der letzten Partie in der Bundesliga war das anders, beim 3:2 in Mainz konnte die Borussia in der Schlussphase den Siegtreffer erzielen. Doch all das sind nur grobe Anhaltspunkte vor dem Spiel gegen Leipzig. Ein Topspiel ohne Zuschauer steht im Borussia-Park auf dem Programm. Und das nach einem Saisonstart, der ordentlich war – nicht mehr und nicht weniger.
Die Gastgeber haben mit Trainer Marco Rose (44) bisher acht Punkte in fünf Spielen einfahren können. Für Begeisterungsstürme sorgt das noch nicht, der Gesamtkontext ist aber zu beachten. Schlüsselspieler fehlten oder fehlen, die Belastung ist hoch und die Leistungen waren weitgehend sehr ordentlich. Borussia Mönchengladbach ist auf Kurs, eine Niederlage gegen Leipzig ist aber dennoch zu vermeiden.
Denn die Ziele bleiben hoch, das betonte Trainer Rose unter der Woche noch einmal. Gegen RB Leipzig sind die Qualitäten gefragt, die auch zuletzt auf den Platz gebracht werden mussten. Gladbach muss kompakt stehen, präzise nach vorne spielen und Geduld haben. Das Pressung muss situativ angewandt werden, nach Balleroberung muss nicht zwingend immer sofort der steile Pass in die Tiefe erfolgen.
Das Einteilen der Kräfte ist ein wichtiger Faktor. Nur so kann es gelingen, gegen RB einen „Dreier“ anzupeilen. Andreas Poulsen (21), Jordan Beyer (20) und Denis Zakaria (23) fehlen, Marco Rose wird überdies ein wenig rotieren. Nach dem Spiel gegen Real könnten Ramy Bensebaini (25) oder Alassane Plea (27) eine Verschnaufpause erhalten.
RB Leipzig hofft auf die Reaktion
Es war kein gutes Spiel, das RB Leipzig unter der Woche im Old Trafford ablieferte. Am zweiten Spieltag der UEFA Champions League verlor die Elf von Trainer Julian Nagelsmann (33) mit 0:5. Die Lektion kam möglicherweise zum richtigen Zeitpunkt, denn mit Gladbach am Samstag und PSG unter der Woche warten die nächsten Brocken auf die Sachsen, die als Tabellenführer in den Spieltag gehen.
Aufgrund der bisherigen Resultate in der Bundesliga ist es umso überraschender, wie heftig die Niederlage in Manchester ausfiel. Das Trainerteam hakte das Debakel nicht etwa schnell ab, sondern arbeitete es auf – und hofft auf einen Lerneffekt sowie auf eine Reaktion in Mönchengladbach. Denn der FC Bayern findet langsam in seinen Rhythmus, schnell ist man als RB Leipzig den Platz an der Tabellenspitze wieder los.
In Mönchengladbach müssen nun die Automatismen wieder greifen. Bisher hatte man in der Bundesliga fast immer eine Antwort auf die Gegner parat, lediglich in Leverkusen patzte RB beim 1:1. Allerdings: Auch im letzten Spiel gegen Hertha BSC hatte RB Leipzig Probleme, fand lange nicht zu seinem Spiel. Um in Gladbach etwas mitnehmen zu können, muss Nagelsmann auf frische Kräfte setzen.
Mit Hee-chan Hwang (24) und Justin Kluivert (21) könnte die Tempo hinzugefügt werden, Stürmer Alexander Sörloth (24) wäre eher eine robuste Option, die sich an der gegnerischen Defensive aufreiben kann. Und Kapitän Marcel Sabitzer (26) rückt immer näher an die Stammformation heran. Das intensive Spiel von RB, das zeigten die letzten Partien, benötigt Spieler, die in den Beinen und im Kopf frisch sind.
Prognose
Ein Duell auf Augenhöhe darf erwartet werden! Beide Mannschaften haben viel Qualität und werden ein wenig rotieren müssen, um die bestmögliche Frische zu generieren. Es bleibt abzuwarten, welche Elf sich schneller findet. Alles scheint möglich, einen Favoriten gibt es nicht.
Mögliche Aufstellungen:
Mönchengladbach: Sommer – Lainer, Elvedi, Ginter, Wendt (Bensebaini) – Kramer, Neuhaus – Embolo, Hofmann, Thuram – Stindl
RB Leipzig: Gulacsi – Upamecano, Orban, Halstenberg – Henrichs, Kampl, Adams, Angeliño – Nkunku (Sabitzer), Kluivert – Sörloth (Hwang)
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(Photo by INA FASSBENDER/AFP via Getty Images)
Manuel Behlert
Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.