Frankfurt will gegen Köln die Chance auf Europa wahren

20. Juni 2020 | Vorschau | BY Hendrik Wiese

Vorschau | Eintracht Frankfurt sorgte in der letzten Saison für einen starken Lauf in der Europa League. Für die kommende Saison sieht es nach Abstinenz aus, trotzdem will man im Auswärtsspiel gegen den 1.FC Köln die „Mini-Chance“ auf ein weiteres Jahr im europäischen Wettbewerb wahren.

Anpfiff der Partie ist am Samstag, 15:30 Uhr, Live bei Sky.

Köln – Die Suche nach dem „Wie“?

Nachdem Markus Gisdol den 1.FC Köln schnell stabilisierte und gar in Richtung Europa steuerte, wird nun die Sorge offensichtlich, die viele bei seiner Anstellung hatten. Der spielerische Plan, eine wirklich Identität ist nicht zu sehen. Oftmals wird der Ball aus der Kette rausgeschlagen, Cordoba soll diesen behaupten und auf die Spieler im Rückraum ablegen, welche für Gefahr sorgen müssen. Für eine Mannschaft in der Kreisliga mit Sicherheit nicht verkehrt, für die Bundesliga aber viel zu wenig. Wenn das Match-Glück fehlt, haben es die Kölner schwer. Mit drei Punkten sind sie das zweitschlechteste Team seit dem Re-Start, die aufkeimenden Europa-League-Hoffnungen waren schnell wieder ade.

Unter der Woche verlor man das Derby gegen Bayer Leverkusen mit 1:3. Gisdol wechselte das System und stellte Anthony Modeste neben Jhon Cordoba in der Sturmspitze auf, doch gegen die anspruchsvolle „Werkself“ war nichts zu holen. Das lag aber auch – so ehrlich muss man sein – an der individuellen Klasse von beispielsweise Moussa Diaby. Gisdol bewertete den Auftritt als positiv: „Wir haben aber alles reingehauen und geliefert, was wir aktuell imstande sind zu liefern. Von daher war es eine Leistung, auf der wir aufbauen können.“

Personell werden Niklas Hauptmann und Marcel Risse fehlen. Birger Verstraete war vom Training freigestellt, da er Vertragsgespräche führte und wird wohl ebenfalls keine Option sein.

Köln
(Photo by Sascha Steinbach/Pool via Getty Images)

Frankfurt – Mit Glück nach Europa?

Für die Eintracht lief die englische Woche bisher perfekt. Am letzten Samstag schlug man die Hertha mit 4:1 im Olympiastadion, am Mittwoch gewann man gegen den FC Schalke mit 2:1. Gerade das Spiel gegen die „Königsblauen“ spiegelt ziemlich gut die bisherige Saison wieder. Man hat Potenzial, man hat Qualität, man kann teilweise richtig guten Fußball spielen, aber die Konstanz fehlt, weshalb man sich in der nächsten Saison wohl ohne Europa begnügen muss. Lediglich wenn beide Spiele gewonnen werden und die Konkurrenz aus Hoffenheim und Freiburg maximal einen Punkt holt, ist das europäische Geschäft noch zu erreichen.

Trotzdem kann man aus den letzten Spielen viel positives mitnehmen. Zunächst einmal, dass Andre Silva endgültig in Hessen angekommen zu sein scheint. Der Portugiese war in Berlin der Matchwinner und war ebenso gegen Schalke für ein Tor gut. Des Weiteren scheint sich Daichi Kamada immer weiter zu einem der kreativsten und unterschätztesten Spielern der Bundesliga zu entwickeln. Der Japaner verbindet Tempo, Ballkontrolle und Übersicht, lediglich im Abschluss muss er an sich arbeiten. Gegen Köln fällt er allerdings aufgrund seiner fünften gelben Karte aus. Neben dem Japaner ist Gelson Fernandes ebenso keine Option.

Im Tor wird zudem Frederik Rönnow für Kevin Trapp im Tor stehen. „Er hat sich als Back-Up exzellent verhalten und sich nichts zu Schulden kommen lassen.“

(Photo by JOHN MACDOUGALL/AFP via Getty Images)

Weitere News und Storys rund um den internationalen Fußball

Prognose

Frankfurt will dominant auftreten, aber die Kölner halten dagegen. In der Defensive sind die Hessen anfällig. Das könnte gegen die bulligen Modeste und Cordoba verheerend sein. Die Gastgeber haben in der Tat Möglichkeiten etwas mitzunehmen.

Mögliche Aufstellungen:

1.FC Köln: Horn – Ehizibue, Bornauw, Czichos, Katterback – Skhiri, Hector – Kainz, Uth – Modeste, Cordoba

Eintracht Frankfurt: Rönnow – Abraham, Hinteregger, N´Dicka – Da Costa, Rode, Kohr, Kostic – Gacinovic – Dost, Silva

Weitere Vorschauen zum aktuellen Spieltag

Hendrik Wiese

Aufgewachsen mit dem Spielstil von Bastian Schweinsteiger bevorzugt Hendrik spielerische Dominanz und technisch ansehnlichen Fußball. Seit Dezember 2019 ist er für 90PLUS unterwegs, bevorzugt im deutschen Oberhaus.


Ähnliche Artikel