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La Liga Vorschau 5/5 | Atletico, Espanyol, Eibar, Alaves

16. August 2019 | Spotlight | BY 90PLUS Redaktion

Vorschau | Genau wie die Bundesliga startet auch die höchste spanische Spielklasse an diesem Wochenende in die neue Saison. In unserer fünfteiligen Vorschau stellen wir alle Mannschaften aus La Liga vor!

Teil 1: Real Madrid, Granada, FC Getafe, FC Villarreal

Teil 2: FC Valencia, UD Levante, CA Osasuna, Athletic Bilbao

Teil 3: FC Barcelona, Celta Vigo, Leganes, Real Sociedad

Teil 4: FC Sevilla, RCD Mallorca, Real Valladolid, Real Betis

Teil 5: Atletico, RCD Espanyol, Eibar, Deportivo Alaves

Atletico Madrid

(Letzte Saison: 3. Platz)

Ein starker Vizemeister

In der vergangenen Saison konnte Atletico Madrid die eigene Stärke noch einmal unterstreichen und sich die Vizemeisterschaft sichern. Hinter dem FC Barcelona landete man auf dem zweiten Platz und konnte 76 Punkte erbeuten, acht mehr als der große Stadtrivale Real Madrid. Man stellte mit nur 29 Gegentreffern – mal wieder – die stärkste Defensive, in der Offensive kam man auf 55 Tore, was den fünftbesten Angriff bedeutete.

(Photo by Denis Doyle/Getty Images)

Der Verlauf der Saison war sehr ausgeglichen, sowohl in der Hinrunde, als auch in der Rückrunde erbeutete man 38 Punkte. In der Copa del Rey schied man bereits im Achtelfinale gegen Girona aus, in der Champions League konnte man einen 2:0 Hinspielsieg gegen Turin nicht verteidigen. Die Folge war auch hier das Aus im Achtelfinale. Mit dem UEFA Supercup konnte man aber dennoch einen renommierten Pokal einfahren. Insgesamt kann man, gerade aufgrund der Leistung in der Liga, durchaus von einer wirklich guten Saison von Atletico sprechen.

Erfolgreich trotz Umbruch?

Die Rojiblancos sahen sich im Sommer einem regelrechten Umbruch ausgesetzt. Mit Antoine Griezmann (28), Lucas Hernandez (23), Rodri (23), Gelson Martins (24), Luciano Vietto (25), Filipe Luis (33), Diego Godin (33) und Juanfran (34) verließen zahlreiche Spieler den Klub. Zwar kassierte man mit diesen, und weiteren, unspektakulären Transfers, knapp 311 Millionen Euro, doch der sportliche Verlust dieser Spieler ist nur sehr sehr schwer aufzufangen.

Doch die Colchooneros haben sich auf dem Transfermarkt auch ordentlich verstärkt. Man investierte 243,5 Millionen Euro in neue Spieler, allen voran ist man natürlich stolz auf Neuzugang Joao Felix (19). Doch auch Marcos Llorente (24), Mario Hermoso (24), Kieran Trippier (28), Felipe (30), Renan Lodi (21), Ivan Saponjic (21) und Hector Herrera (32) wurden neu verpflichtet, die Hoffnungen in diese Spieler sind dementsprechend groß.

Es liegt nun an Diego Simeone aus diesen Akteuren einen eingeschworenen Haufen zu formen. Das fußballerische Konzept wird kaum überarbeitet, höchstens an die jeweiligen Spieler angepasst werden. Die Gefahr, die so ein Umbruch mit sich zieht, ist groß, doch einem Trainer wie Simeone ist es allemal zuzutrauen, dass der diese Situation mal wieder bestens meistert und erneut eine schlagfertige und aufopferungsvolle Truppe kreiert.

In der Vorbereitung zeigte Atletico Madrid jedenfalls schon sehr gute Ansätze und wirkte in vielen Testspielen sehr homogen. Zudem sind die Kaderplanungen noch nicht abgeschlossen. Mit Angel Correa könnte ein weiterer Offensivspieler abgegeben werden, Rodrigo Moreno vom FC Valencia steht im Gegenzug auf der Liste Atleticos. Und: Auch nach einem Spieler, der im Offensivzentrum hinter den Spitzen zuhause ist, schaut man sich wohl weiterhin um. Doch schon jetzt ist der Kader in der Spitze und in der Breite sehr gut besetzt.

Im Fokus: Joao Felix

Der Youngster, der von Benfica verpflichtet wurde, avancierte in der vergangenen Saison zum Newcomer des Jahres, nicht nur ligaintern, auch im internationalen Wettbewerb konnte er mit Toren auf sich aufmerksam machen. Der 19-jährige zeigte in seiner Prämierensaison eine eindrucksvolle Leistung, kam in 26 Ligaspielen zum Einsatz und erzielte dort 15 Treffer. Zudem konnte er neun Tore vorbereiten. In der Europa League gelangen ihm in sechs Spielen drei Tore und eine Torvorlage. Doch nicht nur die Zahlen waren beeindruckend, auch das Auftreten insgesamt.

Das sorgte dafür, dass die „Rojiblancos“ weit mehr als 100 Millionen Euro für Joao Felix hinblättern mussten! Bei Atleti soll er nun Antoine Griezmann ersetzen. Mit seinem Spielverständnis, seinem hohen Tempo, seiner Übersicht und seiner Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor bringt er genau das mit, was Atleti derzeit braucht. Als hängende Spitze wird er sich noch im taktischen Bereich verbessern müssen, aber die Voraussetzungen für den Griezmann-Ersatz sind ausgezeichnet. Macht er dort weiter, wo er vor dem Sommer aufgehört hat, werden die Rojiblancos sehr viel Spaß mit ihm haben.

(Photo by Sam Greenwood/Getty Images)

Newcomer: Marcos Llorente

Marcos Llorente kam ebenfalls im Sommer, allerdings vom Stadtrivalen Real Madrid. Für stolze 30 Millionen Euro wechselte der gebürtige Madrilene die Vereinsfarben. Nachdem Llorente in der Saison 16/17 als Leihgabe für Alaves noch auf 32 Einsätze in La Liga kam, lief er in den vergangenen zwei Jahren nur in 20 Partien für Real Madrid auf. Dabei blieb er ohne Torbeteiligung, und konnte dementsprechend wenig Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Dies soll sich jetzt ändern. Der technisch versierte und vor allem taktisch sehr gut ausgebildete Mittelfeldspieler soll den Konkurrenzkampf im zentralen Mittelfeld der Rojiblancos weiter verstärken und sich für seine Einsätze empfehlen. Seine strukturierte Spielweise kann dem Defensivkonzept von Diego Simeone definitiv entgegen kommen, allerdings wird Llorente etwas Zeit brauchen, um wieder in seinen Rhythmus zu kommen. Gibt man ihm etwas Anlaufzeit, darf man sehr gespannt auf den Mittelfeldspieler sein, der endlich durchstarten möchte!

Prognose

Atletico Madrid steht vor einer Saison, in der viel Arbeit auf die Mannschaft und den Trainer zukommen wird. Nach dem Umbruch gilt es sich erst einmal wieder sich schnell unter den Top-4 zu etablieren. Die Defensive muss sich neu finden, der Angriff braucht ebenfalls Eingewöhungszeit. Doch für einen Trainer wie Diego Simeone sollte dies kein Problem darstellen, der Argentinier ist bekannt dafür, dass seine Mannschaft schnell funktioniert. Bleibt man von Verletzungen verschont, dann ist Platz 3 das Minimalziel.

Steffen Gronwald

RCD Espanyol

(Letzte Saison: 7. Platz)

Neuer Trainer, alte Ziele

RCD Espanyol aus Barcelona blickt auf eine erfolgreiche Saison zurück. Rang sieben und damit verbunden die Teilnahme an der Qualifikation für die Europa League haben den Katalanen eine gute Ausgangslage für die kommende Saison verschafft. Dabei wäre möglicherweise sogar noch mehr drin gewesen. Nach einem furiosen Start lag Espanyol nach elf Spieltagen auf dem zweiten Platz, mussten diesen nach sechs Niederlagen in Folge aber schnell wieder räumen.

Dennoch wurden die Ziele erreicht, was die Folge hatte, dass Trainer Rubi Begehrlichkeiten weckte. Und so wechselte er im Sommer gen Real Betis, Espanyol musste sich also (mal wieder) einen neuen Übungsleiter suchen. Fündig wurde der Klub (mal wieder) im eigenen Haus und beförderte David Gallego zum Chef-Coach. Der Spanier hatte zuvor die 2. Mannschaft trainiert und hatte die Profis im April 2018 schon einmal übergangsweise übernommen.

Nun also wieder der 47-Jährige. Die ersten Pflichtspiele meisterte der Spanier bisher allesamt souverän. In der zweiten Runde der Qualifikation zur Europa League siegten die Katalanen zweimal klar gegen Stjarnan Gardabaer und auch der FC Luzern stellte anschließend keine große Hürde dar.

Von Verlusten und Fragezeichen

Gallego hat mit Mario Hermoso (24, Atlético Madrid) allerdings seinen Abwehrchef an die Konkurrenz verloren, hinzu kommt der ablösefreie Wechsel von Óscar Duarte (30). Schwer wiegt auch der Verlust des zuverlässigen Angreifers Borja Iglesias (26), den es für 28 Millionen Euro zu Real Betis zog. Hier muss Ersatz verpflichtet werden! Ansonsten bleibt abzuwarten, ob Mittelfeldspieler Marc Roca gehalten werden kann. Der 22-jährige ist Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld und wird mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht. Klar ist, dass man die Ausstiegsklausel in Höhe von 40 Millionen Euro aktivieren muss, wenn man Roca verpflichten will.

Auf der anderen Seite hat Espanyol allerdings schon reagiert und mit Matías Vargas (22, CA Vélez Sarsfield), Fernando Calero (23, Real Valladolid) und Ander Iturraspe (Athletic Bilbao) kluge Transfer getätigt. Und dennoch: Geht auch noch Roca, dann wird es sehr schwer eine Saison wie die vergangene zu wiederholen. Denn Neuzugänge benötigen eine gewisse Anlaufzeit, bis sie den gewohnten Einfluss auf das Spiel haben. Und diese Anlaufzeit sollte so kurz wie möglich sein, denn durch die jetzt schon vorhandene Mehrfachbelastung ist die Situation alles andere als einfach.

Im Fokus: Marc Roca

Noch ist er da. Marc Roca. Und bei Espanyol hoffen sie natürlich, dass das auch so bleibt. Die Chancen stehen nicht schlecht. Denn bisher zieren sich die Bayern, die Ausstiegsklausel von 40 Millionen Euro zu ziehen. Dabei wäre Roca auch für die Münchner sicherlich eine klare Verstärkung.

Photo by Aitor Alcalde/Getty Images)

Mit seinen 22 Jahren spielt der spanische U21-Europameister nämlich schon sehr abgezockt, lenkt das Spiel von der Sechster-Position aus geschickt und arbeitet auch gegen den Ball überlegt. Dass Roca schon eine gewisse Reife mitbringt, verwundert nicht weiter. Immerhin spielte er die abgelaufene Saison nahezu immer von Beginn an und über die volle Distanz. Am Ende waren es satte 40 Einsätze.

So wird er, wenn Roca denn bleibt, auch in der kommenden Saison das Herzstück des Spiels der Katalanen sein. Bleibt für Espanyol nur zu hoffen, dass der FC Bayern weiterhin zögert.

Newcomer: Adrià Pedrosa

Roca ist allerdings nicht das einzige Juwel aus der eigenen Jugend, das nun im ersten Team für Furore sorgen soll. Mit Adrià Pedrosa stößt nun ein weiteres Talent zu Gallegos Team dazu, schon in der abgelaufenen Saison hatte er unter Vorgänger Rubi einzelne Einsätze bekommen und beim 2:1-Sieg gegen Deportivo Alavés sein erstes Ligator erzielt.

Der linke Außenverteidiger besticht dabei vor allem durch seinen Offensivdrang, verfügt über ein gutes Dribbling und ordentlich Tempo. Dabei mangelt es ihm aber noch einem soliden Passspiel, vieles ist noch zu ungenau und mit seinen 1,74m ist Pedrosa auch im Luftzweikampf meist im Nachteil. Dennoch erhofft man sich von ihm in der neuen Saison den nächsten Schritt zu einem Stammspieler. Hoffnungen, die begründet sind.

Schon in den Quali-Spielen zur Europa League durfte er von Beginn an ran. Das erste Ligaspiel geht direkt gegen den FC Sevilla. Pedrosa darf sich berechtigte Hoffnungen auf einen Startelfeinsatz machen.

Prognose

Für Espanyol hat sich (noch) nicht allzu viel geändert. Der Trainer ist zwar neu, die Ziele sind es aber nicht. Es soll am Ende wieder das internationale Geschäft sein. Das wird ohne Borja Iglesias aber schwer, passender Ersatz muss kommen und funktionieren. Gelingt das nicht, wird man sich mit einem Platz im Mittelfeld anfreunden müssen.

Nico Scheck

SD Eibar

(Letzte Saison: 12. Platz)

Schwierige Saison, die x-te

SD Eibar steht wieder einmal vor einer schwierigen Saison, wie im Grunde jedes Jahr. Der kleine Klub aus dem Baskenland geht mittlerweile in seine sechste (!) Saison in La Liga in Folge, was schon für sich genommen eine Sensation ist, und steht mal wieder vor den altbekannten Problemen. Nach einer guten Saison, die Eibar auf dem 12 Rang abschloss, musste man mit Joan Jordan (24, FC Sevilla, 14 Millionen Euro Ablöse), Ruben Pena (27, Villarreal, 8 Mio. €) und Marc Cucurella (20, FC Barcelona / mittlerweile Getafe, 4 Mio. €) drei absolute Leistungsträger abgeben, die es nun zu ersetzen gilt.

 (Photo by Christian Kaspar-Bartke/Bongarts/Getty Images)

In den letzten Jahren gelang das stets sehr gut, weshalb sich der Verein mittlerweile im gesicherten Mittelfeld etabliert hat, doch mit jedem Jahr wird es natürlich schwieriger kostengünstige Alternativen zu verpflichten, denn große Sprünge sind für das kleine Eibar einfach nicht drin. Mit Edu Exposito (22, Deportivo, 4 Mio. €) hat man einen interessanten Spieler als Ersatz für Jordan verpflichtet. Dazu kommen mit Quique (29, Las Palmas, 3,3 Mio. €) ein neuer Stürmer und mit Takashi Inui (31, Betis, 2 Mio. €) ein neuer, altbekannter, Flügelspieler. Die feste Verpflichtung von Leihspieler Bigas und fünf weitere ablösefreie Neuzugänge (u.a. Tejero) komplettieren die bisherigen Bemühungen Eibars auf dem Transfermarkt.

Mendilibar ist gefordert

Nun liegt die Aufgabe bei Trainer Mendilibar einmal mehr seine Magie wirken zu lassen und daraus ein Team zu formen. Mit dem starken Keeper Dmitrovic (27), der Stamm-Innenverteidigung Oliveira-Ramis, Mittelfeldstratege Escalante (26), Kreativ-Chef Orellana (33), sowie den beiden Sturm-Routiniers Charles (35) und Enrich (29), ist aber zumindest noch die zentrale Achse des Erfolgs der letzten Jahre vorhanden. Dazu kommen mit z.B. Tejero und Esposito talentierte Ergänzungen. Ob das dann am Ende reicht, um erneut eine so gute Rolle zu spielen, bleibt unterdessen fraglich. 

Im Vergleich zum Vorjahr sollte Eibar aber definitiv noch an seiner Defensive (50 Gegentore) und der Auswärts-Schwäche (viert-schlechtestes Auswärtsteam) arbeiten. Die risikofreudige Spielweise, rund um das aggressive Offensiv-Pressing, hat sich dabei vor allem auswärts des Öfteren als Problem erwiesen und ist u.a. ursächlich für die teilweise Gegentor-Flut. Hier könnte sich ein anderer Ansatz anbieten. Für den neutralen Zuschauer ist Eibar allerdings gerade deshalb extrem gut anzuschauen und spektakulär, es könnte sich also lohnen sich mal ein Spiel von ihnen anzusehen.

Im Fokus: Fabian Orellana

(Photo by JOSE JORDAN / AFP) 

Fabian Orellana ist bereits 33 Jahre alt und mit 40 Länderspielen für die chilenische Nationalmannschaft (für Eibar-Verhältnisse) ein durchaus hochdekorierter Spieler. Trotzdem läuft der 1,71m-große Offensivspieler bei den meisten Fans ein wenig unter dem Radar, was aber nicht heißt, dass sich ein genauerer Blick nicht doch lohnen würde.

Orellana ist das kreative Zentrum des Spiels und die Anlaufstelle, wenn die Mannschaft einen außergewöhnlichen Impuls braucht. Er ist wendig, recht fix auf den Beinen, trickreich, stark im Dribbling und enorm durchsetzungsstark. Der Rechtsfuß kann sowohl auf der rechten, als auch auf der linken Seite und im zentralen offensiven Mittelfeld zum Einsatz kommen, in Mendilibars 4-4-2-System beginnt er aber meistens auf der rechten Seite.

Das Einzige, was ihm ein wenig abgeht, ist die Effizienz. Mit drei Toren und fünf Assists ist seine Ausbeute ein bisschen zu gering, zumindest gemessen an seiner Bedeutung für das Eibars. In dieser Hinsicht könnte er sich in der kommenden Saison nochmal deutlich steigern. Nichtsdestotrotz ist er ein ganz entscheidender Mann für den Erfolg seiner Mannschaft.

Newcomer: Alvaro Tejero

Mit Alvaro Tejero hat Eibar einen extrem spannenden Spieler für sich gewonnen. Der 23-jährige Außenverteidiger kam ablösefrei von Real Madrid B und tritt nun die Nachfolge von Ruben Peña an. Tejero spielte in der vergangenen Saison auf Leihbasis für Albacete und kam in 38 Zweitliga-Spielen auf stolze 10 Assists, womit er sich nachhaltig für eine Chance im spanischen Oberhaus bewarb.

Der 1,74m-große gebürtige Madrider überzeugt mit Tempo, Dynamik und einer exzellenten Ballbehandlung, die man von einem Spieler, der bei den „Königlichen“ ausgebildet wurde, natürlich auch erwarten darf. Was ihn darüber hinaus sehr interessant macht, ist dass er mit beiden Füßen nahezu gleich stark ist und daher auf beiden Flügeln problemlos eingesetzt werden kann. Er hat seine Stärken vornehmlich auf dem Weg nach vorne, ist aber auch gut und sehr aggressiv im Pressing, weshalb er hervorragend zum Spiel Eibars passt.

Wie Marc Cucurella und Ruben Peña im Vorjahr, könnte nun auch Tejero als Außenverteidiger Eibars den nächsten Schritt hin zu einem Top-Spieler machen, der ihn wiederum für einen echten Top-Club interessant machen könnte.

Prognose

Eibar steht mal wieder vor einer großen Herausforderung, sie müssen sich einmal mehr neu aufstellen und mit geringen Mitteln Widerstand leisten gegen die vermeintlich natürlichen Entwicklungen im Fußball. Trainer Mendilibar wird diesen Herausforderungen seit Jahren gerecht, sodass auch vor dieser Saison Optimismus definitiv angebracht ist. Der Klassenerhalt ist das Ziel, eine weitere Saison im gesichteten Mittelfeld die Hoffnung. Platz 12 bis 15 erscheint realistisch zu sein. 

Christoph Albers

Deportivo Alaves

(Letzte Saison: 11. Platz)

Europa verpasst

Deportivo Alavés hat eine beeindruckende Saison gespielt. Mit einem Kader, der aus etlichen Leihspielern bestand, hat Trainer Abelardo lange Zeit konstant guten Fußball spielen lassen, der die Basken von Europa hat träumen lassen. Zwischenzeitlich kratzten die Babazorros sogar an der Tabellenführung. Spektakulär waren die Spiele meist nicht und Alavés gehörte sogar zu den offensivschwächsten Teams der Liga mit nur 39 erzielten Toren in 38 Spielen. Trotzdem konnten sie mit ihrem System in der Hinrunde überraschen und befanden sich auf Champions-League-Kurs.

Je länger die Saison ging desto durchwachsener wurden allerdings die Ergebnisse. In der Endphase misslang dann fast alles und zwischen dem 29. und dem 37. Spieltag sammelte die Abelardo-Elf lediglich drei Punkte und stürzte auf den elften Rang ab. Dies lag eventuell auch daran, dass es öffentliche Querelen bezüglich des Trainers gab. Denn dieser bestand auf eine Gehaltsverdopplung, die der Verein ihm nicht zugestehen wollte. Am Ende der Saison verließ er die Basken. Sein Nachfolger ist Asier Garitano, der Ende vergangenen Jahres nach einer Niederlage gegen Alavés bei Real Sociedad entlassen wurde.

Defensive als Fundament

Die Mannschaft wird aufgrund der zahlreichen Abgänge der Leihspieler ein neues Gesicht haben. Lediglich die Defensive wird in voller Gänze bleiben. Für die Basken enorm wichtig, da die Verteidiger einen hervorragenden Job tätigten, genauso wie der Torhüter Fernando Pacheco (27). Dieser wird zusammen mit den Innenverteidigern Guillermo Maripán (25) und Víctor Laguardia (29) sowie den Außenverteidigern Martin Aguirregabiria (23) und Rubén Duarte (23) das Grundgerüst der Mannschaft bilden.

Im Mittelfeld und insbesondere im Angriff wurde der Kader quasi rundum erneuert. All die Spieler, die in der vergangenen Saison, die Offensive prägten, sind weg. Mit Lucas Pérez (30) und Joselu (29) hat Alavés nun zwei erfahrene Stürmer verpflichtet, die zuletzt in der Premier League unterwegs waren. Die Basken setzen auch in dieser Saison erneut auf Leihen. Der bekannteste Leihspieler ist Aleix Vidal (29), der beim FC Sevilla aufgrund vieler Verletzungsprobleme nicht so richtig in Fahrt gekommen ist. Garitano muss nun herausfinden wie er aus dieser uneingespielten Mannschaft die bestmöglichsten Leistungen herausholt.

Im Fokus: Victor Laguardia

 (Photo by Juan Manuel Serrano Arce/Getty Images)

Der Spanier hat eine enorm starke Saison gespielt und war einer der Ruhepole im Spiel der Babazorros. Der 29-Jährige Routinier wird auch in dieser Saison die Innenverteidigung anführen und als Leader vorangehen. Wie erfolgreich die Spielzeit für Alavés abläuft hängt auch zu großen Teilen von seiner Leistung ab. Kann er seine gute Form beibehalten, wäre das von hoher Bedeutung für die Ambitionen der Basken.

Newcomer: Jeando Fuchs

Der 21-Jährige Kameruner ist ein wahrer Defensivallrounder, der jetzt den nächsten Schritt in seiner Karriere machen will. Fuchs, der vermehrt im defensiven bzw. zentralen Mittelfeld zum Einsatz kommt, hat bei seinem Jugendklub dem FC Sochaux-Montbéliard viel Erfahrung in der Ligue 2 sammeln können. Bevor er aufgrund einer Fußverletzung mehrere Monate ausfiel, war er Stammspieler und Kapitän der Franzosen. Nun der Wechsel nach Spanien und die Chance sich im neu zusammengestellten Mittelfeld einen Platz zu erspielen.

Prognose

Die vergangene Saison wird Alavés nicht toppen können. Die Mannschaft wirkt im Mittelfeld schwächer besetzt als im vergangenen Jahr und mit Garitano ist ein neuer Trainer im Amt. Den Basken wird es nur um den Klassenerhalt gehen und diesen werden sie aufgrund der Vielzahl an erfahrenen Spielern sowie der defensiven Stabilität sichern können.

Damian Ozako

 (Photo by Johannes EISELE / AFP)


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