La Liga Vorschau | Zum Siegen verdammt – Real Madrid zu Gast bei Deportivo Alavés

6. Oktober 2018 | Vorschau | BY Nico Scheck

Dicke Luft in Madrid! Nach der überraschenden Pleite gegen ZSKA Moskau müssen die Königlichen von Real unbedingt wieder in die Erfolgsspur finden. Und das am besten schon gegen Deportivo Alavés. Doch der Gegner hat einen mehr als passablen Start hingelegt. 

Anpfiff der Partie ist am Samstag, 18:30 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

Deportivo Alavés – Zurück in die Erfolgsspur oder Eintagsfliege?

Alavés hat einen mit elf Zählern aus sieben Spielen einen guten Start hingelegt. Ging es in der letzten Spielzeit noch gegen den Abstieg, finden sich die Basken derzeit auf Rang sieben in La Liga wieder. Der Abstand zum großen Real Madrid: Gerade einmal drei Punkte. Das alles ist umso beachtlicher, wenn man sich vor Augen führt, dass Deportivo Alavés durchaus noch mehr Zähler auf dem Konto haben könnte. Nach der Auftaktniederlage beim Meister FC Barcelona (0:3) konnte das Team von Trainer Abelardo elf Punkte sammeln, insbesondere das deutliche 5:1 bei Rayo Vallecano sorgte für Erstaunen. Dann folgte allerdings ein kleiner Knick beim Aufsteiger von 2016. Erst gelang zu Hause mit Ach und Krach noch ein 1:1-Remis gegen den FC Getafe, dann musste sich Alavés mit 1:2 UD Levante geschlagen geben. Womit die Frage gestattet sein darf: Folgt nun der Einbruch bei den „Babazorros“ oder waren die anfänglichen Leistungen in dieser Saison kein Zufall?

Selbstverständlich ist die aktuelle Punktausbeute bei Alavés deutlich besser, als das vor der Saison zu vermuten war. Dementsprechend war die Niederlage gegen Levante kein Beinbruch, sie verhinderte lediglich eine noch größere Überraschung in der spanischen Tabelle. Was erwartet also Real Madrid im Estadio Mendizorrotza? Auch bei den Basken ist angekommen, dass die Madrilenen aktuell mehr mit sich selbst zu kämpfen haben als mit ihren Gegnern. Das wird sich Alavés zu Nutze machen wollen. Die Bilanz macht dabei allerdings wenig Mut. Seit 2002 gingen alle direkten Duelle an Real Madrid, die Torbilanz von 32:6 spricht eine deutliche Sprache. Der Zeitpunkt, diese Bilanz zumindest etwas aufzubessern, scheint günstig. Trainer Abelardo kann bis auf Innenverteidiger Rodrigo Ely aus den Vollen schöpfen und hatte die ganze Woche Zeit, sein Team auf die Partie vorzubereiten. Auf Lopetegui und seine Mannschaft wartet ein schweres Auswärtsspiel vor der Länderspielpause.

 

Real Madrid – Plötzlich ist der Wurm drin

Irgendwie hakt es derzeit bei Madrid. Dabei hatte alles so vielversprechend angefangen. 13 Punkte aus den ersten fünf Ligaspielen, hinzu kam der überragende Auftritt beim 3:0-Sieg über die Roma in der Champions League. Doch dann folgte die 0:3-Demontage gegen den FC Sevilla und vorbei war es mit der guten Stimmung im Lager der Madrilenen. Wie auch der FC Bayern ist Real Madrid seit drei Pflichtspielen ohne Sieg, unter der Woche verlor das Team von Trainer Julen Lopetegui sogar mit 0:1 bei ZSKA Moskau. Der anfängliche Spielfluss ist dahin, Spieler wie Raphael Varane oder auch Weltfußballer Luka Modric wirken phasenweise überspielt. Als wäre das nicht schon genug fallen nun auch beide Außenverteidiger für die Partie gegen Alavés aus. Marcelo fehlt aufgrund einer Muskelverletzung und Daniel Carvajal verletzte sich am Dienstag gegen Moskau an der Wade.

Und Lopetegui? Der mahnt wie gewohnt zur Besonnenheit. Von Krise keine Spur. Dass seine Person in so Phasen hinterfragt wird, sei normal und bringe der Job im Santiago Bernabéu nunmal mit sich, betonte der Coach auf der Pressekonferenz vor dem Liga-Spiel. Zudem habe sein Team genau so viele Punkte wie der Erste, also alles in Ordnung. Auch über das Fehlen der beiden Verteidiger sowie von Isco möchte Lopetegui nicht groß jammern. Die, die sie ersetzen, würden es dann eben auch gut machen. Etwas Ruhe reinbringen bei Madrid kann er, der Lopetegui. Dennoch weiß er natürlich auch selbst, dass alles andere als ein Sieg gegen Alavés eine sehr unruhige Länderspielpause nach sich ziehen würde. Demnach wird auch ihm viel daran liegen, dass seine Königlichen schnellstmöglich wieder zu dem Fußball zurückkehren, den sie in den ersten Spielen gezeigt haben. Ob mit oder ohne die beiden Stamm-Außenverteidiger.

 

Prognose

Die Vorzeichen sind recht ähnlich, der Rest allerdings nicht. Real Madrid muss dieses Spiel gewinnen und ist der klare Favorit gegen Deportivo Alavés. Dennoch hinterlassen die letzten Auftritte von Lopeteguis Mannschaft eine gewisse Skepsis, einige Leistungsträger wirken müde und nicht bei 100 Prozent. Kann Alavés an die Leistungen aus den ersten Spielen anknüpfen, könnte Real Madrid ein ungemütlicher Abend bevorstehen.

 

Mögliche Aufstellungen

Deportivo Alavés: Pacheco – Aguirregabiria, Navarro, Laguardia, Duarte, Gómez, García, Brasanac, Jony, Calleri, Sobrino

Real Madrid: Courtois – Odriozola, Varane, Sergio Ramos, Nacho, Modric, Casemiro, Kroos, Bale, Benzema, Asensio

 

(Photo by Epsilon/Getty Images)

Nico Scheck

Aufgewachsen mit Elber, verzaubert von Ronaldinho. Talent reichte nur für die Kreisliga, also ging es in den Journalismus. Seit 2017: 90PLUS. Manchmal: SEO. Immer: Fußball. Joga Bonito statt Catenaccio.


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