La Liga Vorschau | Krisengipfel im „La Cerámica“ – Villarreal vs Atletico Madrid

6. Dezember 2019 | Vorschau | BY Christoph Albers

Vorschau | Der FC Villarreal hat die letzten drei Spiele allesamt verloren und wartet seit nunmehr fünf Ligaspielen auf einen Sieg. Atlético Madrid hat auch nur eins der letzten sieben Pflichtspiele gewonnen und wartet seit September auf einen Auswärtssieg. Diese Formschwäche hat zur Folge, dass beide ihren Ansprüchen weit hinterherhinken. Atlético ist nur Sechster und droht den Anschluss an die Spitze zu verlieren, während Villarreal 13. ist und fürchtet erneut in den Abstiegskampf zu geraten. Für beide ist das Spiel am Freitag also die große Chance den Bock umzustoßen.

Anpfiff der Partie ist am Freitag, 21:00 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

FC Villarreal

Es drohen ungemütliche Weihnachten

Der FC Villarreal musste sich am vergangenen Wochenende beim Derby gegen den FC Valencia mit 1:2 geschlagen geben. Das „Gelbe U-Boot“ zeigte aber über weite Strecken der Partie eine durchaus ansprechende Leistung, in einer insgesamt recht intensiven und niveauvollen Partie. Einige Abstimmungsprobleme in der Defensive verhinderten allerdings einen Punktgewinn, sodass Trainer Javier Calleja letztlich doch nicht zufrieden sein kann.

Nach einer sehr guten Phase zwischen dem dritten und dem zehnten Spieltag, fiel Villarreal in der Tabelle zuletzt deutlich zurück und hat inzwischen nur noch fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Mit der Aussicht, dass es vor Weihnachten noch gegen Atletico Madrid, den FC Sevilla und den FC Getafe geht, muss sich die Mannschaft durchaus Sorgen um die Besinnlichkeit des Weihnachtsfestes machen. Hilfreich sind dabei natürlich nur weitere Punkte.

Hoffnungsträger Cazorla

Doch es gibt gute Nachricht: Der zuletzt verletzte Santi Cazorla kehrt womöglich in die Startelf zurück, was dem Team deutlich mehr Qualität und Kreativität verleihen dürfte. Die Abwesenheit des Top-Scorers, fünf Tore und vier Assists, war Villarreal zuletzt deutlich anzumerken. Insbesondere Top-Torjäger Gerard Moreno, der schon acht Tore erzielen konnte, dürfte sich über Cazorlas Unterstützung freuen. 

Die zuletzt ebenfalls verletzten Alberto Moreno, Stamm-Linksverteidiger, und Bruno Soriano, „Sechser“ und Kapitän, fallen allerdings weiterhin aus. Für Moreno dürfte Eigengewächs Quintilla links hinten starten, während Anguissa Zambo für Bruno spielt. 

Und noch etwas Positives zum Abschluss: Villarreal gewann drei der letzten vier Heimspiele gegen Atlético, einzig das letzte Duell im La Cerámica endete unentschieden. Die Gastgeber haben also eine Serie fortzuführen.

(Photo by Eric Alonso/Getty Images)

Atlético Madrid

Der Rückstand auf die Spitze wächst

Auch Atlético blickt auf eine Niederlage am vergangenen Wochenende zurück und auch sie wussten über Strecken der Partie durchaus zu überzeugen. Die „Rojiblancos“ waren dem FC Barcelona vor allem in der Anfangsphase klar überlegen und hätten sich dort durchaus ein Tor verdient gehabt. Etwas Pech und ein herausragender Marc-Andre Ter Stegen konnten dies allerdings verhindern, sodass es am Ende doch wieder Lionel Messi war, der die Partie zu Barcelonas Gunsten entscheiden konnte.

Sehr ärgerlich, da Atlético somit langsam aber sicher den Anschluss an die Tabellenspitze verliert. Der Rückstand auf den FC Barcelona und Real Madrid beträgt mittlerweile sechs Punkte und da beide noch den „Nachhol-Clasico“ in der Hinterhand haben, wird sich dieser Rückstand tatsächlich noch auf mindestens sieben Punkte erhöhen. 

Die „Colchoneros“ müssen also unbedingt wieder konstant punkten/gewinnen, um vielleicht doch noch ein Wörtchen im Kampf um die Meisterschaft mitreden zu können. Vor Weihnachten spielen sie noch bei Villarreal, gegen ein starkes Osasuna und bei Real Betis, das auch langsam aber sicher besser ins Rollen kommt. Ein Restprogramm, das alles andere als ein Selbstläufer ist, aus dem Atlético aber trotzdem mindestens sieben Punkte holen sollte, um die Ausgangssituation nicht zu verschlechtern. Diego Simeone und seine Mannschaft sind also gefordert.

Problem: Torarmut

Der Schuh drückt dabei vor allem in der Offensive. Nur 16 Toren in 15 Ligaspielen sind einfach zu wenig, um dauerhaft erfolgreich zu sein. Alvaro Morata ist mit fünf Ligatreffern klar der beste Torjäger und der einzige Spieler Atléticos, der mehr als zwei Tore erzielen konnte.

Da Diego Costa längerfristig verletzt ausfällt und mit Angel Correa ein weiterer Spieler gelbgesperrt fehlt, liegt die Hoffnung vor allem auf den Schultern von Joao Felix. Der portugiesische Top-Transfer tut sich bisher, auch aufgrund von Verletzungen, bisher sehr schwer. Auf ihn könnte es aber ganz besonders ankommen, wenn Atlético mehr Tore schießen will. Und damit sollten sie am besten schon am Freitag anfangen. 

Immerhin die Defensive funktioniert aber tadellos, trotz dessen dass die beiden Innenverteidiger Gimenez und Savic weiterhin verletzt ausfallen. Ihre Vertreter, Felipe und Hermoso machen ihre Sache einfach so gut, dass es kaum auffällt. Dazu kommt natürlich der überragende Torwart, Jan Oblak, der dahinter ebenfalls eine sichere Bank ist. Diese drei Spieler werden wohl auch am Freitag das Fundament des Spiels sein.

(Photo by Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images)

Prognose

Atletico ist in diesem Duell, aufgrund der höheren individuellen Qualität und der guten Basis, eigentlich klarer Favorit. Doch die fehlende Torgefahr und die Formschwäche, die auch Villarreal mit ihnen teilt, lassen darauf schließen, dass es kein Selbstläufer für sie werden wird.

Die Gastgeber zeigten sich zuletzt etwas verbessert und sahen zuletzt im eigenen Stadion stets sehr gut gegen Atlético aus, sodass durchaus Hoffnung besteht, dass die Serie gegen sie hält. Ein Remis ist durchaus eine Möglichkeit. Ein knapper Auswärtssieg ist aber auch mehr als realistisch.

Mögliche Aufstellungen

FC Villarreal: Asenjo – Rubén Peña, Albion, Pau Torres, Quintillá – Anguissa Zambo, Iborra, Trigueros – Gerard Moreno, Toko Ekambi, Santi Cazorla

Atlético Madrid: Oblak – Trippier, Felipe, Hermoso, Renan Lodi – Saúl Niguez, Thomas, Héctor Herrera, Koke – João Felix, Morata

(Photo by Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images)

Christoph Albers

Cruyff-Jünger und Taktik-Liebhaber. Mag präzise Schnittstellen-Pässe, schwarze Leder-Fußballschuhe, Retro-Trikots und hat einen unerklärlichen Hang zu Fußball-Finanzen. Seit 2016 bei 90PLUS.


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