PL-Vorschau: Huddersfield Town vs Manchester City – David gegen Goliath… oder eben Pep

26. November 2017 | Vorschau | BY Marius Merck

Duell der Gegensätze: Aufsteiger Huddersfield Town empfängt heute um 17:00 den Tabellenführer Manchester City im heimischen John Smith´s Stadium.

 

Huddersfield Town

Der Start in die erste Premier League Saison der Vereinsgeschichte verlief äußerst vielversprechend: Nach zwölf Partien findet man sich auf einem starken zehnten Platz wieder. Es stehen vier Siege, drei Remis und fünf Niederlagen bisher zu Buche. Für diese vier Siege mussten (oder vielleicht eher konnten) gerade einmal acht Treffer erzielt werden (Torverhältnis 8:17).

Diese Statistik zeigt auch, wo es bei den „Terriers“ hapert: Die schwache Offensive. Die geringe Torausbeute hätte niemals zu insgesamt 15 Punkten geführt, wenn die Defensive nicht weitestgehend stabil wäre. Ein weiterer Grund für den gelungenen Start ist die immense Heimstärke. Zu Hause wurde sogar schon Manchester United, der Stadtrivale und zurzeit ärgste Verfolger des heutigen Gegners, mit 2:1 besiegt. Dementsprechend negativ ist das auf der anderen Seite die Bilanz in der Fremde: Lediglich vier Punkte konnten dort bisher gesammelt werden.

Sollte Huddersfield am Sonntag das nächste Team aus Manchester im heimischen Stadion schlagen, könnte es durchaus sein, dass sie Trainer David Wagner gleich im Anschluss eine Statue bauen. Alleine wegen des Aufstiegs ist der Deutsche schon jetzt eine Vereinslegende, man darf sich seinen Kultstatus gar nicht ausmalen, gelänge tatsächlich der Klassenerhalt. Am Sonntag erwartet Wagner wohl seine bisher schwerste Aufgabe in der Premier League: Ein passendes Defensivkonzept gegen die offensive Power von Pep Guardiola zu finden.

(Photo by Gareth Copley/Getty Images)

Manchester City

Der Verfolger aus der eigenen Stadt durfte bereits am Samstag ran und verkürzte den Rückstand auf den Tabellenführer auf fünf Punkte. Daher wollen die „Citizens“ den alten Abstand von acht Punkten durch einen Sieg beim Aufsteiger wiederherstellen. Bei einem Triumph in Huddersfield hätte City nach 13 Partien überragende zwölf Siege eingefahren, das bisherige Torverhältnis von 40:7 ist sowieso von einem anderen Stern.

Der heutige Gegner konnte zwar schon einige Teams zu Hause ärgern, allerdings ist am heutigen Sonntag die beste Auswärtsmannschaft in der englischen Liga zu Gast. Das Team von Trainer Pep Guardiola gewann alle seine sechs Partien in der Fremde (16:3 Treffer). Unter der Woche feierte man in der Champions League einen (müden) 1:0 Erfolg gegen Feyernoord Rotterdam, dabei konnte Guardiola immerhin einige Stammkräfte schonen.

Daher stehen die Chancen ziemlich gut, dass die herausragende Offensive der Gäste heute über das John Smith´s Stadium hinweg fegen wird. Sergio Äguero (acht Tore/drei Vorlagen), Gabriel Jesus (8/1), Raheem Sterling (7/3), Leroy Sané (6/6) und Kevin De Bruyne (3/6) haben allesamt bereits mindestens neun Scorerpunkte in der Premier League gesammelt. Zudem kommt Spielmacher David Silva schon alleine auf acht Assists – also genau so viele Vorlagen, wie Huddersfield selbst Treffer erzielt hat.

Zumindest auf dem Papier kommt Pep heute in der Rolle des Goliath zu seinem Kollegen mit dem Vornamen David.

(Photo by Laurence Griffiths/Getty Images)

 

Prognose

Die Vorzeichen könnten wohl nur eindeutiger sein, wenn die „Citizens“ daheim spielen würden. Somit verbleibt dem heimstarken Aufsteiger eine Restchance. Allerdings werden Pep Guardiola und seine Mannschaft im Normalfall die drei Punkte mitnehmen – und wohl auch mindestens so viele Tore schießen.

 

Mögliche Aufstellungen

Huddersfield Town: Lössl – Smith, Zanka, Cranie, Lowe – Mooy, Williams – Kachunga, Ince, van La Parra – Depoitre

Manchester City: Ederson – Walker, Otamendi, Kompany, Delph – De Bruyne, Fernandinho, D. Silva – Sterling, Agüero, Sané

 

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Marius Merck

Eine Autogrammstunde von Fritz Walter weckte die Leidenschaft für diese Sportart, die über eine (“herausragende”) Amateurkarriere bis zur Gründung von 90PLUS führte. Bei seinem erklärten Ziel, endlich ein “Erfolgsfan” zu werden, weiter erfolglos.


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