PL Vorschau | Leicester vs Arsenal: Zwei Trainer auf Abschiedstour?

9. Mai 2018 | Vorschau | BY Chris McCarthy

Das Nachholspiel des 31. Spieltags hat rein tabellarisch betrachtet weder für Leicester City noch für den FC Arsenal eine ernsthafte Bedeutung. Im Fokus stehen lediglich die Trainer, denn neben Arsene Wenger befindet sich scheinbar auch Claude Puel auf Abschiedstour….

 

Alltagstrott

Man hat das Gefühl, die Mannschaft von Leicester City braucht die Initialzündung eines Trainerwechsels, um tatsächlich Leistung abzurufen! Nachdem die Foxes Anfang 2017 mitten im Abstiegskampf angekommen waren, trennten sie sich von Meistertrainer Claudio Ranieri. Nachfolger Craig Shakespeare leitete die Wende ein, doch nur wenige Monate später fand sich Leicester nach acht Spieltagen der Saison 2017/2018 wieder am unteren Ende der Tabelle. Wieder wurde der Trainer entlassen, wieder sorgte der neue Mann, Claude Puel, für die Wende und wieder ist die Anfangseuphorie verpufft!

Puel führte das Team zwar relativ souverän aus den Abstiegsrängen, doch mittlerweile ist im King Power Stadium wieder der Alltag eingekehrt. Leicester lässt ohne konkretes Ziel im Niemandsland der Tabelle jegliche Spielfreude und Leidenschaft vermissen. Vier der letzten fünf Spiele wurden verloren – darunter auch ein peinliches 0:5 gegen Abstiegskandidat Crystal Palace. Mittlerweile rechnet kaum einer in Leicester damit, dass Puel das Team auch in der neuen Saison leiten wird. Für Trainer und Spieler geht es in den letzten beiden Saisonspielen folglich lediglich darum, sich für neue Aufgaben zu empfehlen.

Gegen den FC Arsenal möchte man sich im letzten Heimspiel der Saison zumindest anständig von den treuen Fans verabschieden. Erschwer wird diese Aufgabe durch eine äußerst angespannte Personaldecke. Wilfred Ndidi, Marc Albrighton, Matty James, Ben Chilwell, Robert Huth und Daniel Amartey fallen allesamt aus. Hinter den Einsätzen von Aleksandar Dragovic, Danny Simpson, Shinji Okazaki und Kasper Schmeichel stehen Fragezeichen.

(Photo LINDSEY PARNABY/AFP/Getty Images)

 

 

Offensiver Ausstand

Auch bei den Gunners ist die Saison bereits gelaufen. An Platz sechs – der schlechtesten Endplatzierung der Ära Wenger- gibt es nichts mehr zu rütteln. Nachdem auch das letzte Saisonziel, der Gewinn der Europa League, vergangene Woche verpasst wurde, geht es in den letzten verbleibenden Wochen der Spielzeit nur noch darum, sich achtungsvoll von seiner Trainerlegende zu verabschieden.

Arsene Wenger wird den FC Arsenal nach fast 22 Jahren verlassen. Den emotionalen Höhepunkt der Abschiedstour erlebte der Elsässer bereits vergangenen Sonntag, als seine Gunners bei seinem letzten Heimspiel in alter „Wengerball“-Manier den FC Burnley mit 5:0 aus Wengers Wohnzimmer, dem Emirates Stadium, schossen. Wie schon in den Wochen zuvor, als man in Anbetracht der aussichtslosen Chancen auf Platz vier den Fokus auf die Europa League legte, scheint insbesondere die Offensive vom Druckabfall sichtlich zu profitieren. Zumindest zuhause, denn auswärts ist Arsenal als einzige aller englischen Profi-Teams 2018 noch immer ohne Punktgewinn! Eine desaströse Bilanz, die es zu korrigieren gilt.

Gegen Leicester wird Wenger daher versuchen, die letzten Minuten seiner Amtszeit positiv zu gestalten und wieder eine offensive Ausrichtung wählen. Für Mesut Özil ist die Saison aufgrund einer Rückenverletzung zwar bereits gelaufen, doch mit den formstarken Henrikh Mkhitaryan, Aaron Ramsey, Alexandre Lacazette und vor allem Pierre-Emerick Aubameyang ist mehr als genügend Offensivpower vorhanden. In der Defensive könnte Talent Konstantinos Mavropanos nach überzeugenden Leistungen erneut eine Gelegenheit erhalten, sich für kommende Aufgaben zu empfehlen. Laurent Koscielny wird aufgrund seiner Achillessehnen-Verletzung langfristig ausfallen. Mohamed Elneny fehlt ebenfalls, während für Santi Cazorla, der nach langer Leidenszeit wieder ins Training eingestiegen ist, das Spiel noch zu früh kommen dürfte.

(Photo by Catherine Ivill/Getty Images)

 

Prognose

Schafft es Leicester, sich wenigstens im letzten Heimspiel der Saison ausreichend zu motivieren, oder setzt Arsene Wenger seine torreiche Abschiedstour fort? Für beide Teams geht es rein tabellarisch betrachtet um relativ wenig, sodass sich ohne Erfolgsdruck wohl eher die individuelle Klasse der Gunners-Offensive durchsetzen sollte.

 

Mögliche Aufstellung

Leicester: Hamer – Benalouane, Morgan, Maguire, Fuchs – Mahrez, Choudhury, Iborra, Diabate, Adrien Silva – Vardy

Arsenal: Cech – Bellerin, Mustafi (Mavropanos), Chambers, Monreal – Xhaka, Ramsey, Wilshere – Mkhitaryan, Iwobi, Aubameyang – Lacazette

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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