PL Vorschau | Arsenal will gegen Cardiff eine Serie starten

2. September 2018 | Vorschau | BY Chris McCarthy

Die ersten drei Punkte der Ära Emery sind endlich eingetütet. Gegen Aufsteiger Cardiff City möchten die Gunners nun ihren Rhythmus finden und im Optimalfall, eine Serie starten. Doch die Waliser haben etwas dagegen…

Anpfiff der Partie ist am Sonntag , 14:30 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

Underdog

Dass Cardiff City die Premier League nicht mit technisch anspruchsvollem Traum-Fußball verzaubern würde, war absehbar. Ebenso, dass es die Waliser es enorm schwer haben würden, die Klasse zu erhalten, was für Trainer Neil Warnock übrigens „der größte Erfolg“ seiner langen Karriere wäre. Bisher wurden die Prognosen bestätigt. Der Aufsteiger ist nach nun drei Spieltagen punkt- und torlos.

Ausgerechnet jetzt steht einer der schwersten Phasen des Jahres an. Gleich drei Teams aus den prognostizierten Top-6 stehen auf dem Spielplan: Arsenal, Chelsea und Manchester City. Den Anfang machen heute im Cardiff City Stadium die Gunners. Das Positive aus Sicht des Underdogs ist, dass keiner im Umfeld, nicht mal der Klub oder der Trainer, in dieser Saison Wunderdinge erwartet. Es existiert kein großer Druck. Cardiff kann auch, oder vielleicht sogar gerade gegen die Top-Teams der Liga befreit aufspielen. Dabei dürften die Waliser, insbesondere vor dem heimischem Publikum, den ein oder anderen Favoriten mit Disziplin und Leidenschaft ins Straucheln bringen. Das erste Opfer soll nun der FC Arsenal sein.

Hoffnung macht Warnock die konsequente Defensivarbeit seiner Mannschaft. Torhüter Neil Etheridge musste erst zwei Mal hinter sich greifen. Gegen die Gäste aus London dürfte folglich erneut eine kompakte und sehr defensive Grundausrichtung an der Tagesordnung stehen. In der Offensive hoffen die Bluebirds auf die Wiedergenesung von Junior Hoilett (Leiste), der mit schnellen Gegenangriffen die wackelige Abwehr Arsenals auf die Probe stellen könnte. Nathaniel Mendez-Laing, Hoiletts Pendant auf dem anderen Flügel, fällt nach einer schweren Knieverletzung gegen Huddersfield mehrere Monate aus. Ansonsten kann Cardiff aus dem Vollen schöpfen.

(Photo by Harry Trump/Getty Images)

 

Rhythmus finden

So groß die Erleichterung des ersten Sieges der Saison auch ist, so groß sind auch weiterhin die Anpassungsprobleme der Mannschaft an die urverschiedenen Vorgaben des neuen Trainers. Der strukturierte Spielaufbau über die eigene Innenverteidigung, die hohe Verteidigungslinie, das Pressing und die Vorgabe, mit viel Präzision schnelle Angriffe zu gestalten, sind allesamt Punkte, die die Gunners in dieser Form von Arsene Wenger nicht kannten.

Auch gegen West Ham offenbarte das Team, allen voran die wackelige Hintermannschaft, dass das neue Arsenal noch Zeit brauchen wird, um die Forderungen Emerys zu seiner vollen Zufriedenheit umsetzen zu können. Aber auch der Mann an der Seitenlinie ist gefordert. Der Spanier muss einen Weg finden, seine suspekte Innenverteidigung um Shkodran Mustafi und Sokratis zu schützen, statt wie bisher zu entblößen. Ein Schlüssel dahingehend könnte die Hereinnahme von Neuzugang Lucas Torreira in die Startelf sein. Granit Xhaka und – so talentiert er auch ist – Newcomer Matteo Guendouzi sind zu unkonzentriert, um gemeinsam abzusichern. Torreira dagegen wurde ein defensives Verantwortungsbewusstsein quasi in die Wiege gelegt. Nach einer verkürzten Vorbereitung könnte der WM-Teilnehmer Uruguays einen der beiden im zentralen Mittelfeld ersetzen.

Vor ihm könnte womöglich Mesut Özil nach Krankheit und/oder angeblichen Meinungsverschiedenheiten mit dem Trainer zurück in die erste Elf rutschen. Trotz einer schwachen Leistung gegen Chelsea wurde seine Kreativität gegen West Ham durchaus vermisst. Fragt sich nur, ob der für Emery zu defensivschwache Aaron Ramsey nach enttäuschendem Auftritt auf der „Zehn“ doch auf die „Acht“ zurückkehren darf oder sogar wieder auf der Bank Platz nehmen muss. Auch ein Systemwechsel, ohne expliziten Spielmacher, ist denkbar. Im Sturm macht sich Edeljoker Alexandre Lacazette Hoffnungen auf einen Startelfeinsatz nachdem Pierre-Emerick Aubameyang etwas glücklos agierte. Der Gabuner könnte dafür auf den Flügel ausweichen oder gar eine Pause erhalten.

Bis auf die langzeitverletzten Laurent Koscielny, Ainsley Maitland-Niles und Sead Kolasinac hat Arsenal keine weiteren Verletzten vorzuweisen. Die Gunners wollen in Wales ihren Rhythmus finden und mit etwas Glück eine kleine Serie starten. Nach Cardiff folgen Newcastle, Everton, Watford, Fulham, Leicester und Crystal Palace. Allesamt Gegner, die zu schlagen sind…

(Photo JONATHAN NACKSTRAND/AFP/Getty Images)

 

Prognose

Obwohl die Rollen eindeutig verteilt sind, sollte Arsenal die kampfstarken Bluebirds nicht unterschätzen. Cardiff ist in der Lage, seine Gegner zu frustrieren und könnte gegen die defensivschwachen Gäste den ein oder anderen Konter setzen. Nichts desto trotz sollten die Gunners alleine wegen ihrer Offensivpower den zweiten Sieg in Serie einfahren.

 

Mögliche Aufstellungen

Cardiff: Etheridge – Ecuele Manga, Morrison, Bamba, Bennett –  Ralls, Paterson, Camarasa, Arter, Murphy – Zohore

Arsenal: Cech – Bellerin, Mustafi, Sokratis, Monreal – Torreira, Guendouzi (Xhaka), Ramsey – Mkhitaryan, Özil – Aubameyang (Lacazette)

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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