Premier League Vorschau | Newcastle vs ManUtd – Auswärtsfluch ablegen

6. Oktober 2019 | Vorschau | BY Marius Merck

Vorschau | Einst war es die Spitzenpartie der Premier League, heute kämpfen zwei Teams gegeneinander auf dem Platz, welche auf der Suche nach sich selbst sind. Trotzdem birgt das Duell dieser beiden Rivalen noch immer eine gewisse Brisanz, vor allem da beide Klubs mit der heutigen Partie die Weichen für die kommenden Wochen stellen können.

Anpfiff der Partie ist am Sonntag, 17:30 Uhr, live auf Sky.

Newcastle United

Die geschwollene Lippe ist noch richtig dick. Denn am letzten Wochenende haben die „Magpies“ von Leicester City so richtig kassiert. Gleich fünf Mal klingelte es bei Newcastle im King Power Stadium, was gleichzeitig die bisher höchste Pleite in dieser Saison für die Gäste war. Vor allem das Abwehrverhalten sah zeitweise so wenig nach solchem aus, dass Trainer Steve Bruce unter der Woche sicherlich viel Aufbauarbeit darin leisten musste.

So stehen für die Nordengländer nach sieben Spielen weiterhin mickrige fünf Zähler zu Buche. Nur einen Sieg feierte Newcastle bislang überhaupt, dagegen stehen zwei Remis und schon gleich vier Niederlagen. Mit nur vier erzielten Treffern darf man darüber die schlechteste Offensive (zusammen mit Watford) der gesamten Premier League sein Eigen nennen. All diese Faktoren katapultieren den Verein auf einen momentanen 19. Platz, eingepfercht zwischen Norwich (6 Punkte) und Watford (3 Punkte).

Mit einem Dreier heute im St. James Park wäre indes der Sprung auf den 15. Rang möglich. Andernfalls muss sich Newcastle langsam aber sicher darauf einstellen, dass man den Herbst in der tristesten Region der Tabelle verbringen wird. Bei dieser Aufgabe muss Bruce heute auf den gesperrten Isaac Hayden verzichten. Darüber hinaus fehlen Matt Richie und Florian Lejeune. Jonjo Shelvey und Jetro Willems dürften in den Kader zurückkehren, während dieser Umstand bei Dwight Gayle noch fraglich ist.

Manchester United

Der ersten Absatz der Vereinshymne „Glory Glory ManUtd“ muss bei einem weiteren solchen Verlauf in dieser Spielzeit wohl durch ein „boring“ ersetzt werden. Der Mannschaft von Trainer Ole Gunnar Solskjaer fehlt zur Zeit jegliche Spielidee, waren zu Beginn der Saison Ansätze zu einem frühen Pressing erkennbar, so weiß man heute gar nicht, wie der englische Rekordmeister agieren will. Das Resultat davon ist recht deutlich: Außer im ersten Spiel gegen Chelsea erzielte United nie mehr als einen Treffer.

Nach dem Auftaktsieg gewannen die „Red Devils“ nur noch ein einziges weiteres Mal – sonst fiel das Sammeln von Punkten recht schwer: Drei Unentschieden und schon zwei Niederlagen hat das Team bisher eingefahren. Am Montagabend trennte sich der englische Rekordmeister mit 1:1 von Arsenal im heimischen Old Trafford. Dabei ließ die Mannschaft phasenweise auch gute Chancen liegen, bevor ein individueller Aussetzer abermals zu einem Gegentor führte.

So trifft United heute auf den nächsten großen Rivalen aus der 1990er Jahren. Bei den zurzeit schwachen Gastgebern könnte United endlich die furchtbare Auswärtsserie beenden: Seit dem 6. März (damals gegen PSG in der Königsklasse) – und damit fast gleichzeitig mit der Festanstellung Solskjaers – konnte die Mannschaft nicht mehr auf einem fremden Platz gewinnen. Bei diesem Unterfangen muss der Norweger weiter auf Anthony Martial verzichten, dessen Ausfall enorm schmerzt. Daneben fehlen auch Luke Shaw, Eric Bailly, Phil Jones und wohl auch Jesse Lingard. Es bleibt ebenso abzuwarten, ob Solskjaer auf den angeschlagenen Pogba setzen wird.

Prognose

„Not gegen Elend“ wäre wahrscheinlich eine zu harte Wortwahl, dennoch treffen hier heute zwei Teams aufeinander, welche aktuell völlig außer Form sind. Dabei machen die Gäste zurzeit noch den latent besseren Eindruck. Stünde diesen der komplette Kader zur Verfügung, dann dürfte der Favorit recht leicht gefunden sein. Aber auch so ist ManUtd als leichter Favorit zu sehen, auch wenn abermals ziemlich viel auf ein Remis hindeutet.

Mögliche Aufstellungen

NUFC: Dubravka – Dummett, Schär, Lascelles, Yedlin – Longstaff, Shelvey – Almiron, Atsu, Muto – Joelinton

MUFC: De Gea – Wan-Bissaka, Maguire, Lindelöf, Young – McTominay, Matic – Pereira, Mata (Pogba), James – Rashford

(Photo by Naomi Baker/Getty Images)

 

Marius Merck

Eine Autogrammstunde von Fritz Walter weckte die Leidenschaft für diese Sportart, die über eine (“herausragende”) Amateurkarriere bis zur Gründung von 90PLUS führte. Bei seinem erklärten Ziel, endlich ein “Erfolgsfan” zu werden, weiter erfolglos.


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