Premier League Vorschau | Southampton vs ManUtd – Ende des Auswärtsfluchs?

31. August 2019 | Vorschau | BY Marius Merck

Vorschau | Nach einem vielversprechend Start wurden die „Red Devils“ am letzten Wochenende zuhause von Crystal Palace eiskalt erwischt (1:2). Vor der anstehenden Länderspielpause kann Manchester United bei Southampton Wiedergutmachung betreiben – dafür muss aber eine langsam bedenkliche Serie zu Ende gehen.

Anpfiff der Partie ist am Samstag, 13.30 Uhr, live auf Sky.

Southampton

Die „Saints“ sind recht mau in neue Spielzeit gestartet. Nach drei Spielen hat der Klub lediglich drei Punkte auf dem Konto und liegt auf dem 18. Rang, einem Abstiegsplatz. Die geringe Anzahl der absolvierten Spiele zeigt sich aber folgendermaßen: Der heutige Kontrahent ist als Fünfter nun einen einzigen Zähler entfernt.

Die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl präsentierte sich zum Auftakt bei Burnley von einer ganz schwachen Seite und ging mit 0:3 unter. Ein verbesserter Auftritt sollte zuhause gegen Liverpool folgen, was aber gegen den Meisterschaftsfavoriten nicht genügen sollte (1:2). Umso wichtiger war der Sieg (2:0) bei dem bisher starken Brighton am dritten Spieltag. Dass die „Saints“ sich langsam zu finden scheinen, verdeutlicht weiter das Weiterkommen im Carabao Cup bei Absteiger Fulham (1:0).

Was dem Team in diesem Jahr durchaus Probleme bereiten könnte, ist die doch sehr junge Defensive. Bei dem Sieg in Brighton setzte Hasenhüttl mit Yan Valery und Neuzugang Kevin Danso auf zwei äußerst junge Spieler auf den Außenverteidiger-Positionen. Auch Jan Bednarek kann in der Zentrale neben dem erfahreneren Jannik Vestergaard nicht unbedingt auf viel Spielzeit in den letzten Jahren in der Premier League zurückblicken.

Diese Naivität (wenn auch in anderer Besetzung) zeigte sich vor allem am ersten Spieltag bei Burnley, wo man in nur zwölf Minuten gleich drei Gegentreffer kassierte. Umso eher funktioniert bereits wieder das offensive Umschaltspiel, wo sich in Brighton unter anderem auch Neuzugang Moussa Djenepo in die Torschützenliste eintrug. Hasenhüttl muss heute allerdings heute auf den Flügelspieler verzichten, genauso steht der Einsatz von Nathan Redmond wegen einer Verletzung auf der Kippe.

Manutd

Die „Red Devils“ sorgten nach vielen (kuriosen) Schlagzeilen auf dem Transfermarkt zum Start in die Runde dann für positivere Berichte aus sportlicher Hinsicht. Der 4:0 Sieg zuhause gegen Chelsea mag in dieser Höhe etwas täuschen, doch auch in der zweiten Partie bei Wolverhampton (1:1) zeigte United gute Ansätze, hatte man im Vorjahr dort doch zudem gleich zwei Mal verloren.

Die kalte Dusche folgte am vergangenen Samstag, als das Team von Trainer Ole Gunnar Solskjaer durch einen unglaublich schwachen Auftritt im Old Trafford einem nicht unbedingt herausragenden Crystal Palace mit 1:2 unterlag. Schon die halbe Intensität aus dem Auftaktspiel gegen Chelsea hätte wahrscheinlich für mindestens einen Punkt ausgereicht. Immerhin traf Neuzugang Daniel James dabei schon zum zweiten Mal in der Premier League, der Flügelstürmer hat jedoch bereits ebenso viele gelbe Karten wegen versuchter Schwalben gesehen.

Ein weitere bedenkliche Tendenz ist die noch immer schwankende Form von Keeper David De Gea. Der Spanier scheint seine Serie von Fehlgriffen aus dem Frühling noch nicht wirklich verarbeitet zu haben. Beim Siegtreffer von Palace in der Nachspielzeit sah der neue United-Kapitän abermals schlecht aus. Das Spiel von United bekam am letzten Samstag einen richtigen Knacks, als Luke Shaw angeschlagen vom Platz musste. Sein Vertreter Ashely Young gehörte zwar zu den besseren Akteuren, zu der offensiven Dynamik und dem Kombinationsspiel konnte er allerdings nur wenig beitragen.

Hier liegt ein Kernproblem Solskjaers: Der Kader ist äußerst dünn besetzt – und hat erfährt gerade mit den Abgängen von Alexis Sanchez (Inter), Chris Smalling (Roma) und Matteo Darmian (Parma) eine weitere Entschlackung. Der norwegische Coach muss heute sicher auf den lange verletzten Eric Bailly verzichten, auch der blendend aufspielende Anthony Martial (zwei Tore bisher) könnte angeschlagen ausfallen, was äußerst bitter für das heutige Vorhaben wäre: Den letzten Sieg in der Fremde überhaupt feierte man 6. März (!) bei der legendären Aufholjagd in Paris (3:1) in der Königsklasse.

Prognose

Gerade der mögliche Ausfall von Martial im Sturmzentrum dürfte den Gästen große Sorgen bereiten, ist er doch mit Abstand der kombinationsstärkste Spieler in der Offensive. In diesem Fall würde selbst die recht unerfahrene Abwehr der Gastgeber vor nicht unbedingt die allergrößten Probleme gestellt werden. Wenn United das Spiel machen muss, strahlt das Team deutlich weniger Gefahr aus, was sich für die konterstarken „Saints“ positiv auswirken sollte. Der Fluch in der Fremde wird daher wohl noch ein wenig anhalten, auch wenn immerhin ein Punkt rausspringen sollte.

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Mögliche Aufstellung

Saints: Gunn – Valery, Bednarek, Vestegaard, Danso – Ward-Prowse, Romeu, Hojbjerg, Redmond – Ings, Adams

United: De Gea – Wan-Bissaka, Maguire, Lindelöf, Young – McTominay, Pogba – James, Lingard, Rashford – Martial (Pereira)

(Photo by HECTOR RETAMAL/AFP/Getty Images)

Marius Merck

Eine Autogrammstunde von Fritz Walter weckte die Leidenschaft für diese Sportart, die über eine (“herausragende”) Amateurkarriere bis zur Gründung von 90PLUS führte. Bei seinem erklärten Ziel, endlich ein “Erfolgsfan” zu werden, weiter erfolglos.


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