Serie A Vorschau | Juve vs Torino – Derby della Mole!

3. Mai 2019 | Vorschau | BY Sascha Baharian

Vorschau | Juventus Turin empfängt im „Derby della Mole“ den alten Rivalen FC Turin. Besondere Brisanz verspricht die Partie, da „Torino“ noch alle Chancen besitzt in die Königsklasse einzuziehen und der frischgebackene Meister trotz „Urlaubsmodus“ noch eine echte Herausforderung darstellt.

Anpfiff der Partie ist am Freitag, 20:30 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

Juventus Turin – Die Nerven liegen blank

Obwohl der italienische Rekordmeister zum achten Mal in Folge den Scudetto für sich beanspruchen konnte, liegen die Nerven bei den „Bianconeri“ blank. Denn am vergangenen Spieltag demonstrierte man auswärts gegen Inter Mailand im „Derby d’Italia“ abermals eine sehr kritikwürdige Performance. Vor allem in der ersten Spielhälfte glich es fast einem Wunder, dass die „Nerazurri“ nur mit einem Tor Vorsprung durch den sehenswerten Treffer von Radja Naingolan führten.

Juventus zeigte sich zu Beginn der Partie desolat und überfordert gegen den Ball, selbst die Rückkehr von „Capitano“ Giorgio Chiellini änderte nichts an dieser Evidenz. Umso glücklicher konnte sich Massimiliano Allegri schätzen, dass sein Team in Hälfte zwei Moral bewies. „La vecchia Signora“ kam durch eine Leistungssteigerung und einer tollen Kombination durch Christiano Ronaldo zum Ausgleich. Das war es dann größtenteils auch schon.

Anschließend sorgte Juve-Coach Allegri im italienischen TV für einen Eklat! Als Sky Italia’s Experte Lele Adani zum wiederholten Male die taktische Ausrichtung des Fußballlehrers kritisierte, verlor dieser komplett die Fassung und beschimpfte den früheren Inter-Profi auf persönlicher Ebene.

Juves Meistercoach scheint bei den Medien und den Fans keinen hohen Stellenwert mehr zu besitzen. Angesichts des enormen medialen Drucks ist es nur schwer vorstellbar, dass der 51-jährige Italiener in so einer emotionalen Partie wie das „Derby della Mole“ eine B-Elf in den Ring entsendet. Betrachtet man das Lazarett des Klassenprimus, wird einem jedoch rasch klar, dass bei einem halben Dutzend verletzter Spieler, das Team sich quasi von selbst aufstellt.

Alex Sandro, Mario Mandzukic, Daniele Rugani, Mattia Perin, Paulo Dybala, Rodrigo Bentancur und Sami Kedhira stehen gegen die „Granata“ allesamt nicht zur Verfügung. Besonders die Abstinenz des Vize-Weltmeisters Mario Mandzukic schmerzt die „Juventini“ seit Wochen. Denn seit dem Ausfall des Kroaten, fehlt es Juventus an Lufthoheit und körperlicher Präsenz an vorderster Front.

FC Turin – Keine Angst vor dem großen Rivalen

Der „Toro“ verbreitet Angst und Schrecken in Italiens Eliteklasse. Denn schon zahlreiche prominente Opfer sind unter die Hörner des Stiers geraten. Ob Atalanta, Inter, Napoli oder der AC Mailand – sie alle ließen Punkte im Piemont liegen. Vor allem letzte Woche gegen Milan setzte die Elf von Trainer Walter Mazzarri ein dickes Ausrufezeichen an die Konkurrenz. Torino gewann dermaßen souverän mit 2:0 gegen die „Rossoneri“, dass man sich nun berechtigte Hoffnungen auf die Königsklasse machen darf. Sechs Spiele in Folge ungeschlagen, Platz sechs und nur drei Punkte Rückstand auf den Vierten Atalanta untermauern den Höhenflug des Stadtrivalen.

Nach dem ungefährdeten Sieg gegen Milan haben die Protagonisten des Torino Football Clubs natürlich eine gehörige Portion an Selbstvertrauen im Gepäck. Innenverteidiger Armando Izzo gab sich betont selbstbewusst: „Juve ist stark, sie haben eine Mannschaft voll mit Champions, aber wir sind selbstbewusst und werden voller Feuer antreten!“

In der Tat muss sich die „Granata“ nicht verstecken vor dem großen „Bruder“, denn man stellt hinter Juve und Inter die drittbeste Defensive der Liga und kassierte in den letzten vier Partien lediglich einen Treffer.

Zudem wird Gäste-Coach Mazzarri im Gegensatz zu seinem Widersacher nahezu aus dem Vollen schöpfen. Bis auf den Ivorer Koffi Djidji und Vittorio Parigini, kann der ehemalige Übungsleiter vom FC Watford die volle Schlagkraft aufbieten. Besonders die Rückkehr seines Kreativpakets Andrea Baselli (nach Gelbsperre), dürfte dafür sorgen, dass der Toro-Coach auf sein altbewährtes und adäquat einstudiertes 3-5-2 System zurückgreift.

Prognose

Die Favoritenrolle wird trotz der langen Verletztenliste gewiss Juventus zugeschrieben. Jedoch befindet sich die „alte Dame“ aufgrund der vorzeitigen Meisterschaft bereits im „Urlaubsmodus“ und hat enorm mit der eigenen Motivation zu kämpfen. Der „Toro“ ist gut drauf und hat Blut geleckt, daher sollte ein Remis für den Tabellensechsten auf jeden Fall ein realistisches Ziel darstellen.

Mögliche Aufstellung

Juventus: Szczesny – Cancelo, Bonucci, Chiellini, Spinazzola – Can, Pjanic, Matuidi, Cuadrado – Ronaldo, Bernardeschi

Torino: Sirigu – Izzo, N’Koulou, Bremer – De Silvestri, Meité, Rincon, Baselli, Ansaldi – Berenguer, Belotti

Sascha Baharian

Foto by FILIPPO MONTEFORTE/AFP/Getty Images


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