Serie A Vorschau | Juventus vs Inter – Wer setzt sich im Derby d´Italia durch?

7. Dezember 2018 | Vorschau | BY Marius Merck

Wohl wenige Partien im italienischen Fußball entfalten eine derartige Strahlkraft wie dieses Aufeinandertreffen, der Spitzname „Derby d’Italia“ kommt nicht von ungefähr. Mit Ausnahme von Milan haben keine anderen Teams in der Serie A eine solche Titelsammlung wie Juventus und Inter. Das sportliche Gefälle zwischen den beiden Teams hat sich aber in den letzten Jahren verschoben: Dominierten noch die „Nerazzurri“ die erste Dekade der 2000er Jahre, so gehören die 2010er Jahre ganz klar den „Bianconeri“.

Anpfiff der Partie ist am Freitag, 20:30 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

 

Juventus

Die “Alte Dame” fegt noch immer in beeindruckender Manier durch die Serie A: Bisher ließ Juventus nur zuhause gegen den FC Genua beim 1:1 Ende Oktober zwei Punkte liegen. Somit holte man auch nur fast die Maximalausbeute von 42 Punkten, mit den gesammelten 40 Zählern kann der Titelverteidiger aber sicher auch leben. Der Vorsprung auf den Zweiten Napoli beträgt bereits jetzt schon acht Punkte. Aktuell scheint es kaum vorstellbar, dass die „Bianconeri“ diesen Vorsprung noch tatsächlich verspielen könnten.

Maßgeblich verantwortlich für die komfortable Situation ist vor allem der jüngst „entthronte“ Weltfußballer Cristinao Ronaldo. Mit insgesamt sechszehn Torbeteiligungen in der Serie A – zehn Treffer, sechs Vorlagen – führt der Portugiese die Scorerliste der Liga an. Seit dem vergangenen Wochenende gilt dies ebenso für Torjägerliste, wo sich CR7 den Spitzenplatz mit Krzysztof Piatek von Genua teilt. Die 100 Millionen Euro Ablöse für den Superstar fangen langsam an, wie ein „Schnäppchen“ zu wirken. Ronaldo erzielte per Elfmeter in der Vorwoche den 3:0 Endstand im Auswärtsspiel bei der Fiorentina. Dem vorausgegangen waren jeweils 2:0 Siege gegen SPAL und bei Milan.

Das Einzige, was Juventus in der laufenden Runde Probleme bereitete, war die mehrmals mangelnde Konzentration nach Führungstreffern. So ließ man beispielsweise deswegen noch gegen Genua Punkte liegen, gegen ein eigentlich hoffnungslos unterlegenes Manchester United kassierte man in der Champions League auf diese Weise sogar noch eine Niederlage. Allegri muss gegen Inter auf Sami Khedira und Andrea Barzagli verzichten. Dagegen stehen Alex Sandro, Emre Can, Federico Bernadeschi und Mattia De Sciglio voraussichtlich wieder zur Verfügung.

(Photo by MIGUEL MEDINA/AFP/Getty Images)

 

Inter

Nach einem etwas holprigen Start in die Runde haben sich “Nerazzurri” gemeinsam mit Napoli deutlich als die ersten Verfolger von Juventus manifestiert. Inter liegt momentan mit 29 Punkten drei Zähler hinter dem letztjährigen Vizemeister. Der Abstand zu den Europa League-Plätzen konnte bereits auf fünf Punkt ausgebaut werden. Die “Alte Dame” dürfte mit einem Vorsprung von elf Punkten jedoch nicht mehr zu holen sein. Vor der Saison hat auch eher die erneute Qualifikation für die Champions League, als der Gewinn des Scudetto, im Fokus gestanden. Bei der dortigen Teilnahme beweist die Mannschaft bisher, dass sie zurecht an dem elitären Wettbewerb teilnimmt. Dies belegen unter anderem der Sieg gegen Tottenham und das erkämpfte Remis gegen Barca im heimischen Guiseppe Meazza. Im letzten Gruppenspiel gegen Eindhoven benötigt man einen Sieg um zum ersten Mal seit 2012 in die KO-Runde der Königsklasse einzuziehen.

Aktuell läuft es bei dem Champions League-Sieger von 2010 in nationalen Gefilden: In den letzten zehn Spielen feierte das Team von Trainer Luciano Spalletti acht Siege. Überhaupt kann man die drei bisherigen Niederlagen in der Saison als völlig unnötig einstufen: Am ersten Spieltag verlor Inter in Sassuolo, kurz darauf gewann Aufsteiger Parma völlig überraschend im Guiseppe Meazza und vor vier Wochen ging man eher ebenso unerwartet mit 1:4 bei Atalanta unter. Ohne diese Pleiten oder zumindest einen Teil davon würde Inter zumindest in unmittelbarer Schlagdistanz zu Juve liegen. Am letzten Sonntag nahm das Team von Trainer Luciano Spalletti einen Punkt durch ein 2:2 im Olympico bei der Roma mit.

Dort stand einmal mehr Kapitän Mauri Icardi unter den Torschützen. Das Team ist nach wie vor sehr von der Treffsicherheit des zweifachen Torschützenkönigs der Serie A abhängig. Davon zeugen seine acht Tore in dieser Runde, danach folgt erst Keita Baldé mit „nur“ drei Treffern. Spalletti kann vor dem schwersten Auswärtsspiel der Saison aus dem Vollen schöpfen, lediglich die Einsätze von Rajda Nainggolan und Dalbert stehen auf der Kippe.

(Photo by Dan Istitene/Getty Images)

 

Prognose

Wie will jemand diese „Alte Dame“ stoppen? Die Gäste haben in der jüngsten Zeit zwar mehrmals nachgewiesen, dass sie auf dem höchsten Level mithalten können. Auf der anderen Seite können den Gastgebern zurzeit nicht einmal viele Mannschaften weltweit Paroli bieten. Daher liegt es einzig an Juventus und den sich ab und an einschleichenden Schlendrian, wie diese Partie ausgehen wird. Im Normalfall bleiben die drei Punkte daher in Turin.

 

Mögliche Aufstellungen

Juventus: Szczesny – Cancelo, Bonucci, Chiellini, Sandro – Bentancur, Pjanic, Matuidi – Dybala, Ronaldo, Mandzukic

Inter: Handanovic – D’Ambrosio, De Vrij, Skriniar, Asamoah – Vecino, Brozovic – Politano, Nainggolan, Perisic – Icardi

(Photo by Tullio M. Puglia/Getty Images)

 

 

Marius Merck

Eine Autogrammstunde von Fritz Walter weckte die Leidenschaft für diese Sportart, die über eine (“herausragende”) Amateurkarriere bis zur Gründung von 90PLUS führte. Bei seinem erklärten Ziel, endlich ein “Erfolgsfan” zu werden, weiter erfolglos.


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