Serie A Vorschau | SSC Neapel vs FC Genua – Anschluss halten!
18. März 2018 | Vorschau | BY Marius Merck
Der SSC Neapel will seinen negativen Lauf in der Serie A stoppen: Heute ist der FC Genua um 20:45 beim Tabellenzweiten im San Paolo zu Gast.
SSC Neapel
Vor noch wenigen Wochen konnte man Coach Maurizio Sarri den Stolz ein wenig ansehen, als er vor die Journalisten-Runde trat: Man werde gegen RB Leipzig in der Europa League „nur mit einer B-Elf antreten“, gab der italienische Trainer des Jahres 2017 zu. Der potentielle Gewinn der Meisterschaft habe ganz klar Priorität. Damals führte Neapel die Tabelle seit Wochen an, der erste Scudetto seit 1990, als noch Fußballgott Diego Maradona die Trophäe an Kapitän entgegennahm, schien realistisch. Doch mittlerweile hat das Blatt sich gewendet:
Die Führung in der Tabelle hat das Sarri-Team vor kurzem endgültig an Rekordmeister und Titelverteidiger Juventus Turin verloren. Neapel ließ gegen den AS Rom (2:4) und Inter Mailand (0:0) Punkte liegen, während die „Alte Dame“ erst am gestrigen Samstag den 13. Sieg in Folge feierte. Vor allem die Heimniederlage gegen die Roma war ziemlich ärgerlich, als der Konkurrent zeitgleich in der Nachspielzeit bei Lazio gewann und sich so den ersten Platz zurückeroberte. Juventus liegt nun schon fünf Punkte vor Neapel, hat aber auch gestern schon vorlegen dürfen. Dennoch ist Neapel in den nächsten Wochen auf Schützenhilfe angewiesen, man kann aus eigener Kraft nicht mehr die Tabellenführung zurückerobern.
Es ist gewissermaßen kaum zu glauben: Neapel hat in der Saison neben 22 Siegen lediglich vier Remis und zwei Niederlagen gesammelt – und es genügt dennoch nicht für den ersten Platz. Der dritte Platz ist schon um sage und schreibe 14 Punkte entfernt. Nach den negativen Erlebnissen darf die Mannschaft jetzt nicht die Nerven verlieren und muss schleunigst anfangen, wieder zu punkten. Über mehrere Wochen übte Juventus mit einer unheimlichen Siegesserie Druck aus, Neapel könnte als Jäger nun nach dem gleichen Muster vorgehen. Die Meisterschaft ist jedenfalls noch nicht verloren, auch wenn es das Team nach den jüngsten Tiefschlägen möglicherweise momentan genauso empfindet.
(Photo by Enrico Locci/Getty Images)
FC Genua
Die Klub spielt nur eine durchwachsene Saison: Man liegt mit 30 Punkten im Mittelfeld der Tabelle auf dem 13. Platz. Vor Genua liegen Bologna (33), Udinese (33), Torino (36) und Florenz (38) tabellarisch in Reichweite. Zu den Abstiegsplätzen hat die Mannschaft von Trainer Davide Ballardini momentan sechs Punkte Vorsprung, die ehesten Verfolger aus dem unteren Bereich sind Sassuolo (27) und Cagliari (26). Chievo und SPAL (je 25) komplettieren das Feld zwischen den „Rot-Blauen“ und den Abstiegsplätzen. Die Klubs liegen derart dicht beieinander, sodass sich auch noch Genua immer noch vor einem Absturz wappnen muss.
Das Team ist aktuell in ordentlicher Verfassung: Drei der letzten fünf Partien wurden gewonnen – und das nicht gegen “Fallobst”. Einem 2:1 Sieg bei Lazio Rom ließ man unter anderem einen 2:0 Sieg über Inter folgen. Im Anschluss verlor man allerdings die beiden nächsten Spiele. Zunächst gab es in Bologna (0:2) nichts zu holen, am letzten Wochenende kassierte man daheim gegen den AC Mailand erst in der letzten Minuten den entscheidenden Gegentreffer.
Dass Genua nicht tiefer im Tabellenkeller steht, ist vor allem Torhüter Mattia Perin zu verdanken. Lediglich 28 Mal musste der italienische Nationalspieler in 27 Partien hinter sich greifen. Damit stellt man die beste Bilanz in der zweiten Tabellenhälfte der Serie A, ligaweit haben nur vier (!) Team weniger Gegentore kassiert. Diese vier Mannschaften stehen übrigens allesamt unter den ersten Fünf in der Tabelle. Der Angriff der Gastgeber ist dagegen erschreckend schwach: Mit nur 21 eigenen Toren stellt man die drittschlechteste Offensive der gesamten Liga. Die besten Torschützen in der laufenden Saison sind Goran Pandev, Andrej Galabinov und Diego Laxalt mit (lediglich) jeweils drei Treffern. Auch deshalb sind für das Team, trotz der exzellenten Defensive um Perin, keine großen Sprünge nach oben drin.
(Photo by Alessandro Sabattini/Getty Images)
Prognose
Für Genua geht es in dieser Saison um nicht mehr viel, wenn es die Gastgeber schaffen, den starken Defensiv-Verbund der Gäste zu knacken, dürfte die Partie gelaufen sein. Im Normalfall behält Neapel die drei Punkte heute Abend daheim.
Mögliche Aufstellungen
SSC Neapel: Reina – Hysaj, Albiol, Koulibaly, Rui – Allan, Jorginho, Hamsik – Callejon, Mertens, Insigne
FC Genua: Perin – Biraschi, Spolli, Zukanovic – Lazovic, Rigoni, Bertolacci, Hiljemark, Laxalt – Galabinov, Pandev
Marius Merck
Eine Autogrammstunde von Fritz Walter weckte die Leidenschaft für diese Sportart, die über eine (“herausragende”) Amateurkarriere bis zur Gründung von 90PLUS führte. Bei seinem erklärten Ziel, endlich ein “Erfolgsfan” zu werden, weiter erfolglos.
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