Wolves vs Spurs – Schüler vs Meister

15. Dezember 2019 | Vorschau | BY Marius Merck

Vorschau | Die ersten Wochen der Spurs unter José Mourinho liefen recht ordentlich, zeigten auf der anderen Seite auch Grenzen gegenüber stärkeren Teams auf. Heute gastiert man bei den heimstarken Wolves – und es kommt für „Lehrmeister“ Mourinho zu einem Wiedersehen mit seinem ehemaligen „Schüler“ Nuno Espirito Santo.

Wolves

Die Überraschungsmannschaft der letzten Spielzeit ist eigentlich äußerst schwerfällig in die Runde gestartet. Nach einer 2:5 Klatsche zuhause gegen Chelsea am 5. Spieltag rutschte der Europa League-Teilnehmer auf den vorletzten Platz ab. Doch mittlerweile haben die Wolves sich wieder gefangen und sind in den letzten Wochen stetig geklettert. Der Aufsteiger aus dem Vorjahr liegt aktuell auf dem siebten Platz und bewegt sich damit in ähnlichen Regionen wie in der letzten Saison.

Nach der besagten Niederlage begann ein kleiner Lauf von Wolverhampton: In den letzten elf Spielen in der Premier League fuhr das Team von Trainer Nuno Espirito Santo, welcher heute auf seinen Ex-Trainer trifft unter welchem er die Champions League 2004 mit Porto gewann, fünf Siege und sechs Remis ein. Womöglich hat die neue Doppelbelastung mit der Europa League bisher gar bessere Resultate verhindert, durch das Erreichen der KO-Phase bleibt diese Hypothek auch erstmal weiter bestehen.

Ein Sieg wäre heute umso wichtiger, denn der Spielplan meint es mit den Wolves zwischen den Jahren allerdings nicht wirklich gut: Zwischen Weihnachten und Silvester trifft die Mannschaft innerhalb von drei Tagen auf Tabellenführer Liverpool und Titelverteidiger ManCity. Die kommenden Wochen werden also dann konkret zeigen, ob der Klub seine fantastische Vorsaison wirklich bestätigen kann. Espirito Santo muss heute auf Morgan Gibbs-White and Willy Boly verzichten, die beide mit Verletzungen ausfallen.

Spurs

Den Start unter Mourinho kann man nach nun mehreren Wochen als geglückt einordnen. Die KO-Phase der Königsklasse wurde erreicht, daneben gewannen die Spurs drei der vier Premier League-Spieler unter dem Portugiesen. Trotzdem ist nicht alles rosig: Die Defensive dürfte dem Coach großes Kopfzerbrechen bereiten. Daneben liegen aktuell auch recht deutlich die qualitativen Grenzen offen. So verlor Tottenham unter der Woche bei Bayern München und davor bei Manchester United, auf dem Papier die bisher stärksten Gegner für Mourinho.

Die Niederlagen war beide Male verdient. Weiter fängt sich die Abwehr selbst bei eigenen Siegen fast immer Gegentore: In den insgesamt sechs Pflichtspielen unter dem neuen Trainer musste Ersatzkeeper Paulo Gazzaniga schon zwölf Mal hinter sich greifen. Das macht momentan einen Schnitt von zwei Gegentreffern pro Partie – nicht sehr „mourinhoesque“. Sollte dieses Manko behoben werden können, dann stehen die Vorzeichen für eine Fortsetzung der angelaufenen Aufholjagd hinsichtlich der „Top 4“ gar nicht so schlecht.

Mit 23 Punkten liegen die Spurs zurzeit auf dem achten Platz in der Premier League. Der vierte Rang ist nach den erfolgreichen letzten Wochen nur noch sechs Zähler entfernt. Das Feld ist allerdings auch recht eng beisammen, so liegt der heutige Gegner nur einen Punkt vor Tottenham auf dem siebten Platz. Daher könnte ein Sieg bei dem direkten Konkurrenten enorm wertvoll sein. Dabei muss Mourinho auf Hugo Lloris und Erik Lamela verzichten. Weiter könnten Harry Winks und Tanguy Ndombélé ausfallen.

Prognose

Nach dem reibungslosen Start unter Mourinho verliefen vor allem die Gastspiele in Manchester und München ernüchternd. Die anhaltenden Probleme in der Defensive könnte sich im Molineux als fatal erweisen: Aus diesen Gründen erscheint eine Teilung der Punkte auf dem ersten Blick als die wahrscheinlichste Variante.

Mögliche Aufstellungen

Wolves: Rui Patricio – Dendoncker, Coady, Saiss – Doherty, Neves, Moutinho, Otto – Adama, Jimenez, Jota

Spurs: Gazzaniga – Aurier, Sanchez, Alderweireld, Vertonghen – Dier, Sissoko – Lucas, Alli, Son – Kane

(Photo by Ben STANSALL / AFP)

 

Marius Merck

Eine Autogrammstunde von Fritz Walter weckte die Leidenschaft für diese Sportart, die über eine (“herausragende”) Amateurkarriere bis zur Gründung von 90PLUS führte. Bei seinem erklärten Ziel, endlich ein “Erfolgsfan” zu werden, weiter erfolglos.


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