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Die Mannschaft findet sich! Die Einzelkritik zum 2:1-Sieg der DFB-Elf gegen die Niederlande

27. März 2024 | Spotlight | BY Philipp Overhoff

Zweiter Sieg in Serie: Die deutsche Nationalmannschaft konnte gegen die Niederlande den zweiten Erfolg binnen drei Tagen feiern und sorgt im Hinblick auf die Heim-EM für immer mehr Euphorie. Die Einzelkritik.

DFB-Elf geht früh in Rückstand

Dabei fing der Abend aus Sicht der deutschen Nationalmannschaft alles andere als erfolgreich an. Nach nur vier Minuten brachte Joey Veermann die Gäste aus den Niederlanden in Führung. Dem deutschen Gegentor war ein ungenauer Rückpass von Maximilian Mittelstädt vorausgegangen, mit dem dieser Abwehrkollege Jonathan Tah in Bedrängnis brachte. Doch der DFB-Neuling aus Stuttgart reagierte stark und besorgte seinerseits den schnellen Ausgleich. Mit einem satten Linksschuss aus der Distanz erzielte Mittelstädt in der elften Minute das 1:1.



In der zweiten Halbzeit legte die Elftal dann deutlich zu und wurde ihrerseits gefährlicher. Nichtsdestotrotz behielt die DFB-Elf zumeist die spielerische Oberhand und präsentierte sich insgesamt ball- und passsicherer. Insbesondere in der Schlusspasse war das Team Julian Nagelsmann aktiver und verdiente sich das 2:1 redlich. Der mit der linken Schulter erzielte Siegtreffer von Niclas Füllkrug in der 85. Minute war auch ein Tor des Willens.

Bewertet wurde nach dem Schulnotensystem von 1-6. Auch „x,5“-Noten waren vorstellbar. Spieler, die zu einem späteren Zeitpunkt der Partie eingewechselt wurden, aber keine bedeutende Leistung mehr gezeigt haben, erhielten keine Bewertung mehr.

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Die DFB-Elf in der Einzelkritik: Die Defensive spielt sich fest

Marc-André ter Stegen: Erneut zeigte der Keeper des FC Barcelona in Abwesenheit von Manuel Neuer eine blitzsaubere Leistung. Beim Gegentor war er machtlos und hatte dann lange wenig zu tun. In der Schlussphase hielt er beim Abschluss des Leipzigers Xavi Simons aber den Sieg fest. Note: 2,5

Joshua Kimmich (bis 79.): Beginnt Kimmich gerade damit, sich auf seiner eigentlich ungeliebten rechten Defensivseite wohlzufühlen? Im Vergleich zur Partie gegen Frankreich steigerte sich der FCB-Akteur nochmal und ließ defensiv wenig bis gar nichts anbrennen. Immer wieder schaltete er sich auch gewinnbringend in die Offensive ein und überzeugte mit klugen Pässen. Note: 2,5

Antonio Rüdiger: Der Madrilene präsentierte sich gegen die Niederlande erneut in blendender Verfassung. Verlässlich in den Zweikämpfen, gut am Ball und dazu auffallend stark als Kommunikator. So spielt ein Abwehrchef. Note: 2

Jonathan Tah: Der Leverkusener sah beim frühen Führungstreffer der Niederländer etwas unglücklich aus, war dabei aber primär der Leidtragende eines Fehlers von Maximilian Mittelstädt. Ansonsten zeigte sich Tah aber extrem verlässlich und dürfte immer bessere Karten haben, an der Seite von Antonio Rüdiger als Stamm-Innenverteidiger in die EM zu gehen. Note: 2,5

Maximilian Mittelstädt (bis 79.): Das war mal ein Auf und Ab. Mit einem verunglückten Rückpass auf Tah hatte der Senkrechtstarter des VfB Stuttgart einen gehörigen Anteil am 0:1. Doch Mittelstädt reagierte bockstark und besorgte mit einem Traumtor umgehend das 1:1. Dieser Treffer gab dem Linksfuß zunehmend Sicherheit. Immer wieder mit gelungenen Offensiv-Aktionen, auch wenn man ihm gelegentlich ansieht, dass Duelle gegen Spieler wie Memphis Depay für ihn Neuland sind. Note: 3

Toni Kroos: Wie wichtig war bitte diese Rückkehr? Wie schon gegen Frankreich war Kroos der unumstrittene Chef im deutschen Mittelfeld. Ruhig am Ball, pressingresistent und dazu körperlich in den Zweikämpfen. Mit dieser Rückholaktion hat Julian Nagelsmann unumstritten alles richtig gemacht. Note: 2

Robert Andrich (bis 59.): Auch Andrich findet sich im besser im Spiel der DFB-Elf ein. Der Leverkusener gewann fünf von acht Zweikämpfen und eroberte darüber hinaus dreimal den Ball. Der 29-Jährige könnte am 14. Juni gegen Schottland tatsächlich in der Startelf stehen. Note: 2,5

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Jamal Musiala: Der hochbegabte Youngster des FC Bayern konnte nicht vollumfänglich an seine starke Leistung aus dem Frankreich-Spiel anknüpfen. Auch wenn er das 1:1 vorbereitete, fehlte es dem 20-Jährigen zumeist an Durchschlagskraft. Note: 3,5

İlkay Gündoğan (bis 59.): Im Vergleich zur eher schwachen Leistung gegen die Franzosen zeigte sich der Kapitän gegen die Niederlande in besserer Verfassung. In der ersten Halbzeit hatte Gündogan das 2:1 auf dem Fuß, scheiterte aber an Bart Verbruggen. Defensiv solide, aber mit dem Ball kann der Mann des FC Barcelona noch deutlich mehr. Note: 3

Florian Wirtz (bis 73.): Wirtz startete selbstbewusst in das Spiel und forderte gegen tiefstehende Niederländer immer wieder den Ball. Doch damit hatte er lange nicht so viel Erfolg wie gegen die Équipe Tricolore. In der zweiten Halbzeit wurde das Mega-Talent dann zunehmend unsichtbarer und musste in der 73. Minute für Thomas Müller weichen. Note: 4

Kai Havertz (bis 73.): Geht Havertz tatsächlich als Stürmer Nummer eins in die EM? Die beiden Länderspiele gegen Frankreich und die Niederlande dürften dafür ein recht vielversprechendes Bewerbungsschreiben sein. Auch wenn der 24-Jährige gestern keine klaren Torchancen verzeichnete, war er doch ein Aktivposten im deutschen Angriff. Immer wieder ließ Havertz sich tief fallen und generierte damit Räume für seine Nebenleute. Note: 3

Einwechslungen der DFB-Elf

Pascal Groß (59. für Robert Andrich): Unauffällig, aber fehlerfrei. Note: 3

Chris Führich (59. für İlkay Gündoğan): Extrem bemüht, den zahlreichen Hereingaben mangelte es teilweise noch an Präzision. Note: 3,5

Thomas Müller (73. für Florian Wirtz): keine Bewertung

Niclas Füllkrug (73. für Kai Havertz): Trotz des Siegtors keine Bewertung

Benjamin Henrichs (79. für Joshua Kimmich): keine Bewertung

David Raum (79. für Maximilian Mittelstädt): keine Bewertung

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)


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