Nübel-Nebengeräusche, Werder-Weihnachtskrise und ein Sabiri-Sonntagsschuss

23. Dezember 2019 | Global News | BY Manuel Behlert

Die Hinrunde in der Bundesliga ist vorüber! Am letzten Spieltag vor der Winterpause gab es wieder einmal einige Geschichten, unter anderem geht die Werder-Krise weiter, Freiburg holte einen Punkt durch zwei Elfmeter und im Titelkampf gab es auch einiges zu berichten!

Bollwerk-Award: Hertha BSC

Jürgen Klinsmann als Trainer von Hertha BSC ist noch immer eine ungewohnte Tatsache. Doch der Klub aus der Hauptstadt profitierte in den ersten Spielen definitiv von den Impulsen, die Klinsmann mit seinem Team einbrachte.

Hertha spielt noch keinen Sahnefußball, ist aber viel stabiler als zuvor unter Covic. Acht Punkte in fünf Spielen und nur vier Gegentore, die auch noch in den ersten beiden Partien kassiert wurden sprechen eine klare Sprache. Gegen Freiburg, Leverkusen und Gladbach stand die Null – und das ist eine sehr gute Basis für die Rückrunde. 

„Alle wach?“-Award: Rouven Hennings

Das Spiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Union Berlin am Sonntagmittag war über weite Strecken nicht gerade geprägt von fußballerischen Highlights. Viele Ungenauigkeiten waren sichtbar, viele lange Bälle wurden gespielt und viele Fehler gemacht.

Bis kurz vor der Halbzeit. Dann nämlich wurden die Zuschauer in Düsseldorf abrupt aus dem vorweihnachtlichen Schlaf gerissen. Abstoß Steffen, Kopfballverlängerung und plötzlich war der Ball bei Rouven Hennings. Der Topstürmer der Gastgeber zögerte nicht lange, zog sofort ab und schoss den Ball perfekt platziert ins linke obere Eck!

Sonntagsschuss-Award: Abdelhamid Sabiri

Ein Sonntagsschuss am Sonntagabend? Ja! So geschehen im Spiel zwischen dem SC Paderborn 07 und Eintracht Frankfurt. SCP-Mittelfeldspieler Abdelhamid Sabiri zog von der linken Seite in die Mitte, entledigte sich zweier Gegenspieler der SGE, brachte sich in Schussposition – und zog aus der Distanz ab!

Der Ball hatte eine fast schon absurde Flugkurve, ging steil nach oben, um dann noch steiler herunterzufallen. Wiedwald schaute und schaute und war am Ende dann doch machtlos. Das 1:0 ebnete den Weg für den Sieg des SC Paderborn.

Nebengeräusch-Award: Alexander Nübel

Mit dem Spieltag selbst hat dieser Award nur wenig zu tun, allerdings sorgte ein Thema am Sonntag für Aufregung. Zunächst meldete die „WAZ“ exklusiv, dass Alexander Nübel den FC Schalke 04 verlassen wird – und zwar im Sommer, ablösefrei.

Anschließend bestätigte der FC Schalke 04 die Meldung mit einer Pressemitteilung, in der die Verantwortlichen keinen Hehl daraus machten, wie wenig sie diese Entscheidung nachvollziehen können. Nübel war also wieder in den Schlagzeilen und das nur kurz nachdem er aufgrund seines rüden Fouls gegen Frankfurt gesperrt wurde.

Doch damit noch nicht genug: Später berichtete erst die Bild, anschließend auch Kicker und Sky, dass es Alexander Nübel im Sommer zum FC Bayern zieht. Für eine Beruhigung in diesem Thema sorgte das nun wirklich nicht…

„Matchwinner again“-Award: Joshua Zirkzee

Als Joshua Zirkzee am 16. Spieltag im Spiel des FC Bayern gegen den SC Freiburg zur Bank gerufen wurde, um beim Stand von 1:1 kurz vor dem Ende eingewechselt zu werden, hatte er sich nicht in seinen kühnsten Träumen erwartet, dass er wenige Bundesligaminuten später gleich zwei Tore auf seinem Konto haben wird.

Zirkzee traf nicht nur in Freiburg mit seinem ersten Ballkontakt zum vorentscheidenden 2:1 für den Rekordmeister, sondern wurde auch gegen Wolfsburg eingewechselt und traf erneut mit seinem ersten Ballkontakt. Diesmal zum 1:0. In beiden Fällen erhöhte Gnabry kurz danach noch und besiegelte die drei Punkte. Der 18-jährige Zirkzee machte sich seine Weihnachtsgeschenke jedenfalls selbst.

Schlitzohr-Award: Vincenzo Grifo

Der FC Schalke 04 spielte am Wochenende zuhause gegen den SC Freiburg 2:2, verspielte dabei eine Führung und traf, nachdem die Gäste das Spiel drehten, noch zum Ausgleich. Dass die Breisgauer das Spiel drehen konnten, lag auch an zwei Elfmetergeschenken der Schalker. Nach einem Foul an Höler verwandelte Petersen zum 1:1, anschließend trat Vincenzo Grifo an, nachdem Miranda Kwon auf den Fuß trat.

Und Grifo strahlte genau das aus, was den SC Freiburg in dieser Phase stark macht: Selbstvertrauen. Der Offensivspieler nahm einige Schritte Anlauf und lupfte die Kugel eiskalt in die Mitte. Ein Schlitzohr eben!

Weihnachtskrise-Award: Werder Bremen

Ein gutes Spiel war es nicht, das Duell zwischen dem 1. FC Köln und Werder Bremen. Ein gutes Spiel konnte aber auch niemand erwarten, denn trotz der aufsteigenden Tendenz ist vieles beim Effzeh noch Stückwerk und Werder hängt derzeit ohnehin in einer handfesten Negativspirale fest, die auch gegen Köln weiter ihren Lauf nahm.

Werder verlor mit 0:1 durch einen Treffer von Cordoba und steckt nun mittendrin im Abstiegskampf der Bundesliga. 14 Punkte aus 17 Spielen bedeuten Platz 17, der Abstand auf das rettende Ufer beträgt aber immerhin nur drei Punkte. In der Winterpause müssen nun die richtigen Schlüsse gezogen werden. 

(Photo by Thomas F. Starke/Bongarts/Getty Images)

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Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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