Vierfacher Lewandowski sichert Bayern-Sieg über Hertha

4. Oktober 2020 | News | BY Marc Schwitzky

News | Am Sonntagabend lieferten sich der FC Bayern München und Hertha BSC eine wilde Achterbahnfahrt, die mit einem 4:3-Heimerfolg der Münchener endete. Held des Tages war Robert Lewandowski, der viermal traf.

Lewandowski bringt Bayern in Führung

Es war ein verhaltener Start, beide Teams mussten sich zunächst sortieren. Erst nach neun Minuten gab es den ersten Torschuss von Robert Lewandowski, den Hertha-Keeper Alexander Schwolow stark parierte. Im Gegenzug konnte Hertha eine gute Konterchance nicht effizient genug ausspielen. Daraufhin entwickelte sich das erwartete Spiel: Bayern erhöhte den Druck, hatte mehr vom Ball, während Hertha auf Konter lauerte. Hertha – im Spiel gegen den Ball im 4-4-2 unterwegs, um Bayerns Flügelspielern etwas entgegenzusetzen – ließ jedoch nur wenig zu, die Münchener taten sich schwer, Chancen herauszuspielen. Stattdessen war Hertha durch schnelle Offensivspielzüge immer mal wieder gefährlich, auch wenn wenige Torschüsse dabei herumkamen.

Foto: Sebastian Widmann/Getty Images

So war es im ersten Durchgang – bis auf jeweils einen Abseitstreffer auf beiden Seiten – ein eher chancenarmes Spiel. Bayern konnte nicht die Intensität aufbauen, die das Team zuletzt so ausgemacht hat. Auch weil die Gäste aus Berlin es gut verstanden, das Zentrum dicht zu machen und die Außen stets zu doppeln. Darüber hinaus bereitete der sehr aktive wie ballsichere Jhon Cordoba den Münchenern immer wieder Probleme, doch dessen Zusammenspiel mit Matheus Cunha und Dodi Lukebakio ließ Effektivtät vermissen. So kam die Münchener 1:0-Führung in der 39. Minute sogar recht überraschend: Robert Lewandowski verwandelte den zweiten Abschluss einer Doppelchance, indem er sich clever aus der Deckung von Niklas Stark löste. Bayern kam nun besser in den Flow und wollte unbedingt vor der Halbzeitpause das 2:0 erzielen, doch es blieb zunächst bei der Eintoreführung.

Achterbahnfahrt in Hälfte zwei

Der FC Bayern knüpfte an die letzten Minuten der ersten Halbzeit an und drückte Hertha im zweiten Durchgang schnurstracks in die eigene Spielhälfte. In der 51. Minute erhöhte Lewandowski mit seinem zweiten Treffer des Tages auf 2:0, nachdem ihn Startelfdebütant Chris Richards von rechts bediente und der Pole sehenswert per Drehung einnetzte. Der deutsche Rekordmeister schien nun endgültig in seinem Flow angekommen zu sein, doch ließ sich Hertha nicht lange hängen und verkürzte in der 59. Minute auf 1:2. Cordoba köpfte nach Cunha-Freistoß unhaltbar für Manuel Neuer ein.

Foto: Sebastian Widmann/Getty Images

Wirklich hitzig wollte es nach dem Anschlusstreffer der „alten Dame“ allerdings nicht werden, weil zahlreiche Wechsel kurzzeitig den Rhythmus aus der Partie nahmen. Erst ab der 70. Minute begann Hertha, Druck auszuüben – und dann gleich richtig! Cunha ließ die gesamte Bayern-Abwehr stehen, spielte einen Doppelpass mit dem eingewechselten Krzysztof Piatek und schloss vor Neuer sicher zum 2:2 ab. Lewandowski hätte beinahe die direkte Antwort geliefert, dessen direkten Freistoß hielt Schwolow jedoch sehenswert. Auch Corentin Tolisso verpasste in der 80. Minute das Tor zum 3:2 – frei vor dem Tor hätte er den Ball ohne Zweifel einschieben müssen. In den letzten Minuten wurde es noch einmal sehr intensiv – beide Mannschaften spürten, dass hier auch drei Punkte möglich waren.

Es entwickelte sich eine verrückte Schlussphase. Erst schob Lewandowski – wer denn sonst – in der 85. Minute nach einem Freistoß von Thomas Müller zum 3:2 ein. Und nur drei Minuten später erzielte Joker Jessic Ngankam das 3:3 und damit den ersten Bundesliga-Treffer seiner Karriere. Dabei blieb es aber nicht: Nach einem Foul von Maxi Mittelstädt an Lewandowski gab es Elfmeter, den der Pole zum 4:3 verwandelte. Der vierte Treffer des Spiels von Lewandowski, der noch den Heimsieg ermöglichte. Dabei sollte es nämlich bleiben – die Comebackqualitäten der Berliner reichten am Ende nicht, Bayern findet zumindest Ergebnis-technisch nach der Niederlage gegen Hoffenheim zurück in die Erfolgsspur.

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Marc Schwitzky

Erst entfachte Marcelinho die Liebe zum Spiel, dann lieferte Jürgen Klopp die taktische Offenbarung nach. Freund des intensiven schnellen Spiels und der Talentförderung. Bundesliga-Experte und Wortspielakrobat. Seit 2020 im 90PLUS-Team.


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