England | Rassismus, Stadionsturm & Verhaftungen – die hässliche Seite der Finalnacht

12. Juli 2021 | Global News | BY Chris McCarthy

News | Es sollte ein Fußballfest werden, stattdessen setzt sich die Leidenszeit der Three Lions fort. Damit nicht genug, einige „Fans“ sorgten am Sonntagabend in England dafür, dass das Image der Fußballnation weiter leidet. Rassismus, ein Stadionsturm & Verhaftungen überschatteten das Finale der EM 2021.

„Eine Schande für England“

Hunderte, ja Tausende von Menschen, die trotz der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus zusammen feiern. Fliegende Flaschen und Schlägereien auf den Straßen. Ein Mädchen, das von einigen Halbstarken auf ekelhafte Art und Weise online beleidigt wird. Buhrufe bei der gegnerischen Nationalhymne. Es ist die hässliche Seite der Fußballfans, sofern man sie so bezeichnen kann. Nicht nur der Fans in England sondern weltweit.

Doch insbesondere auf der Insel sorgten einige Anhänger in den letzten Wochen immer wieder für Negativschlagzeilen und zogen somit das Image einer ganzen Fußballnation in Mitleidenschaft. Am Sonntag, an dem Tag, an dem England nach 55 langen Jahren endlich wieder einen Titel gewinnen wollte, erreichten die Szenen in und um London den Höhepunkt.

Vor dem Wembley-Stadium versuchte eine Zahl von „Fans“ ohne Ticket das Stadion zu stürmen. Ein Kontrollbereich wurde dabei regelrecht überrannt, einige Menschen gingen zu Boden und wurden überlaufen. Ordner wurden attackiert. Einige drangen nach Angaben eines Sprechers des Wembley Stadiums sogar ins Stadion. „Es ist absolut inakzeptabel“, sagte der englische Verband „FA“ und betonte, dass die Involvierten eine „Schande für die englische Mannschaft“ seien.

Die Metropolitan Police bedankte sich am Montag bei den „Zehntausenden“, die sich friedlich verhielten. 19 Polizeibeamte wurden allerdings verletzt, 49 Menschen seien am Finaltag verhaftet worden. Viele andere verbreiteten Angst und Schrecken. Auch in den heimischen vier Wänden, die Sorge vor häuslicher Gewalt machte bereits im Vorfeld in den Medien die Runde.

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England: Sancho, Rashford, Saka werden rassistisch beleidigt

Fernab der Straßen Englands ereigneten sich am Finaltag ebenfalls hässliche Szenen. Und zwar im Internet. Die jungen Bukayo Saka (19), Jadon Sancho (21) und Marcus Rashford (23) verschossen im Elfmeterschießen. Sie wurden somit zu den tragischen Helden der Final-Niederlage gegen Italien. In den sozialen Netzwerken führte das zu rassistischen Beleidigungen.

„Die FA verurteilt alle Formen von Diskriminierung und ist erschüttert über den Rassismus online, der in den sozialen Netzwerken auf einige unserer England-Spieler zielt“, hieß es am Montag in einer Stellungnahme des Verbands. „Diese englische Mannschaft verdient es, als Helden gefeiert zu werden und nicht in den sozialen Netzwerken rassistisch beleidigt zu werden“, sagte Premierminister Boris Johnson.

Die FA nahm zudem Twitter, Instagram, Facebook und Co. in die Pflicht, härter gegen Online-Rassismus vorzugehen. Darüber hinaus kündigte die Metropolitan Police Konsequenzen an, „das wird nicht toleriert“.

Im April nahmen englische Vereine und Spieler an einem viertätigen Social-Media-Boykott teil. Der Kniefall vor dem Spiel ist auf der Insel bereits Usus.

Photo: xMartynxWheatleyx xixImagesx/ Imago

 

 

 

 

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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