EM 2021 | Tor von der Mittellinie! Tschechien schlägt Schottland

News | Das frühe Montagsspiel der EM 2021 bestritten Schottland und Tschechien. Das zweite Spiel der Gruppe D entschieden die Gäste dank eines überragenden Patrik Schick mit 2:0 für sich.
Schottland ist der Führung näher, aber Schick vollendet
Der schottische Nationaltrainer Steve Clarke setzte im stimmungsvollen Hampden Park auf die gewohnte 3-5-2-Ausrichtung, wobei er auf den angeschlagenen Leistungsträger Kieran Tierney verzichten musste. Sein Gegenüber Jaroslav Silhavy konnte ebenfalls nur fast auf die bestmögliche Formation zurückgreifen. Torhüter Jiri Pavlenka stand aufgrund von Rückenproblemen nicht zur Verfügung. Zu Beginn erarbeiteten sich – die erstmals seit 23 Jahren wieder bei einem großen Turnier antretenden – Bravehearts leichte Feldvorteile – angetrieben von rund 12.500 Anhängern sowie Kapitän Andrew Robertson. Tschechien hielt dem anfänglichen Druck stand und besaß die erste aussichtsreiche Gelegenheit. Eine Viertelstunde war vorüber, als Jakob Jankto den Ball eroberte und Patrik Schick bediente, dessen Direktabnahme der aufmerksame David Marshall parierte.
Rund 180 Sekunden später strahlte auch Schottland Torgefahr aus. Ben Dykes verpasste infolge einer Robertson-Hereingäbe nur knapp den Treffer. Danach verflachte das Geschehen bis zur 32.Minute, dann setzte Ryan Christie den freistehenden Robertson in Szene, der aus 15 Metern sofort abzog, doch Pavlenka-Vertreter Tomas Vaclik lenkte den Ball über den Querbalken. Besser platziert schloss Schick ab. Eine Flanke von Vladimir Coufal köpfte der hoch in der Luft stehende Angreifer ins linke Eck – 0:1 (42.). Den Vorsprung trug die Reprezentace problemlos in die Halbzeitpause.

Die schottischen Fans sorgten für eine tolle Atmosphäre im Hampden Park. (Photo: Imago/ Paul Chesterton)
EM 2021: Spielplan und Tabellen
Schick-Geniestreich bringt Tschechien auf Kurs
Chefcoach Clarke reagierte auf den Rückstand. Ché Adams kam zum Seitenwechsel für Christie in die Partie. Den ersten Akzent setzte jedoch der Gast. Vladimir Darida scheiterte mit seinem Versuch aufs kurze Eck an Marshall (47.). Nahezu im Gegenzug hatte Schottland schon den Torschrei auf den Lippen, nachdem Vaclik eine Flanke unzureichend klärte, legte Stephen O´Donnell für Jack Hendry auf, dessen Bogenlampe aus 18 Metern auf die Latte fiel. Wiederum nur wenige Sekunden später überwand Tomas Kalas beinahe seinen eigenen Schlussmann, der diesmal hervorragend parierte.
Der Glaube an den Ausgleich stieg bei den Bravehearts, doch in der 53.Minute hatte Schick einen weiteren enorm lichten Moment. Direkt nach einem Ballgewinn erkannte der Angreifer von Bayer Leverkusen, dass sich Marshall zu weit vor seinem eigenen Gehäuse befand und suchte kurz hinter der Mittellinie den Abschluss, das Spielgerät senkte sich über den Keeper hinweg zum 0:2 ins Netz – ein Traumtor!
Das nennt man dann wohl ein „Schickes Ding“: perfektes Auge, perfekter Lupfer: 2:0 für Tschechien! #SCOCZE #EURO2020 pic.twitter.com/j827a2jFOC
— Sportschau (@sportschau) June 14, 2021
Schottland gibt nicht auf
Die Hausherren agierten anschließend keineswegs geschockt. Stuart Armstrong probierte es aus der Ferne und Kalas fälschte den Ball aufs Tornetz ab. Eine Abwehrchance wäre für Vaclik nicht mehr vorhanden gewesen (62.). Der Schlussmann blieb im Blickpunkt. Denn er parierte rund vier Zeigerumdrehungen darauf gegen den ungestörten Dykes hervorragend, diesmal mit dem Fuß. In der Folge kontrollierte die diszipliniert agierende Silhavy-Auswahl die Begegnung, indem sie den Schotten keine Räume mehr anbot. Lediglich Scott McTominay verzog in Minute 77 aus ansprechender Lage und beim Dribbling von James Forrest rettete Ondrej Celustka mit einer perfekt getimten Grätsche (83.).
Die Aktion stellte sich als letzter Höhepunkt vor dem Schlusspfiff des souverän leitenden sowie ohne Karten auskommenden Unparteiischen Daniel Siebert heraus. Tschechien erlebte somit einen idealen Start in die EM 2021. Am Freitag (18.00 Uhr) trifft die Reprezentace auf Kroatien, das am Sonntagnachmittag England unterlag. Am Abend kommt es dann zum „Battle of Britain“ zwischen den Three Lions und Schottland, das trotz ordentlicher Leistung ohne Zählbares die Reise nach London antreten wird.
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(Photo: Imago/ Andrew Milligan)
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