Liverpools Team der Matchwinner & Arsenals Phönix aus der Asche…

23. Januar 2020 | Premier League Awards | BY Chris McCarthy

7 Awards – Premier League | Englische Woche in England. Der FC Liverpool feiert dank dem nächsten Matchwinner den 22. Saisonsieg im 23. Spiel. Das und mehr….

„Team der Matchwinner“ – Award: Liverpool

Es war mal wieder eines dieser typischen Liverpool-Spiele in der Saison 2019/2020. Die Reds rissen keine Bäume aus, gingen am Ende allerdings doch als Sieger vom Platz.

Nachdem Raul Jimenez in der 51. Minute das 0:1 durch Jordan Henderson (8.) ausglich, sah es lange nach einer gerechten Punkteteilung im Molineux Stadium aus.

Doch dann trat mal wieder ein Matchwinner hervor. Wie aus dem Nichts schoss Roberto Firmino den Tabellenführer sechs Minuten vor dem Abpfiff durch einen eiskalten Abschluss doch noch zum Sieg.

Neben einer brutalen Effizienz und Konstanz, ist es genau das, was den FC Liverpool diese Saison auszeichnet. 2019/2020 tritt immer irgendeiner hervor, um den Sieg doch noch zu erzwingen, sei es Virgil Van Dijk, Sadio Mané, Mohamed Salah oder eben Roberto Firmino.

„Phönix aus der Asche“ – Award: Granit Xhaka

Bereits nach 28 Minuten geriet der FC Arsenal beim FC Chelsea in Unterzahl und ein Tor in Rückstand – David Luiz flog nach einer haarsträubenden Rückgabe von Shkodran Mustafi für seinen Rettungsversuch vom Platz. Jorginho verwandelte den Elfmeter für die Blues.

Vor wenigen Wochen noch wären die Gunners in dieser Situation zerbrochen. Doch die Mannschaft von Mikel Arteta zeigte einen neuen Charakter, erkämpfte sich trotz 62 Minuten Unterzahl und insgesamt zwei Rückständen mit viel Wille und Leidenschaft an der Stamford Bridge ein 2:2.

Kaum ein Spieler personifizierte das Aufbäumen der Gunners an diesem Abend wie Granit Xhaka. Vor wenigen Wochen noch legte sich der emotionale Schweizer mit den eigenen Fans an. Er wurde ausgepfiffen, ihm wurde die Kapitänsbinde abgenommen und er stand vor der Flucht nach Berlin.

Doch wie Phönix aus der Asche kämpfte sich Xhaka unter Arteta zurück. Gegen Chelsea lieferte er die nächste starke Leistung und das auf fremder Position! Der 27-Jährige rückte nach dem Platzverweis für Luiz. Xhaka war überall zu finden, warf sich in jeden Schuss oder Zweikampf, dirigierte seine Mitspieler unermüdlich, gab die kämpferische Marschroute vor und fungierte zugleich als Taktgeber im Spielaufbau. Er war der unangefochtene Leader, auch ohne Kapitänsbinde.

Plötzlich scheint Xhaka im Norden Londons wieder eine Zukunft zu haben und das liegt vor allem an dem neuen Trainer.

Kürzlich sagte Arteta: „Natürlich variierten seine Gedanken nach den Vorfällen. Ich habe versucht ihn davon zu üverzeugen, dass hier der Ort ist, wo er spielen soll. Ich habe versucht, ihm die Möglichkeit zu geben, wieder Spaß am Fußballspielen zu haben.“

Xhaka hat wieder Spaß, nicht nur das, er hat im Norden Londons plötzlich wieder eine Zukunft.

(Photo by Michael Regan/Getty Images)

„Trügerisches xG“ – Award: ManUtds Offensive

Es war ein glücklicher Auswärtssieg des FC Burnley am Mittwoch bei Manchester United – der erste im Old Trafford seit 1962. Die Gäste machten aus fünf Versuchen zwei Tore, eines davor durch einen unglaublichen Linksschuss von Jay Rodriguez, der genau ins Eck passte.

Nichtsdestotrotz hat die Mannschaft von Ole Gunnar Solskjaer die nächste Enttäuschung in einer frustrierenden Saison nur sich selbst zuzuschreiben. Sicher, die Ausfälle von Paul Pogba und Marcus Rashford wogen und wiegen schwer. Aber es bleibt dabei: Unter der Leitung des Norwegers haben die Red Devils keine offensive Identität, keine Spielphilosophie, keinen Plan.

Gegen Burnley konnte sich ManUtd trotz 72% Ballbesitz kaum nennenswerte Möglichkeiten erspielen. Nach „Expected Goals“-Zahlen, hätte United 1,31:0,72 gewinnen müssen, sprich Burnley machte aus 0,72xG 2 Tore und Manchester United aus 1,31 kein einziges.

Beim genaueren Hinsehen täuscht der Wert allerdings. Die 1,31xG der Solskjaer-Elf kamen aus 24 Schussversuchen zustande, dabei hatte jedoch keine einzige Chance eine höhere Torwahrscheinlichkeit als 0,15xG. Auf Deutsch heißt das: Manchester United schoss zwar oft auf’s Tor, allerdings in schlechten Situationen und Positionen.

Solskjaer muss dringend einen Weg finden, seine Offensive zu aussichtsreicheren Abschlüssen zu führen. Nach über einem Jahr im Amt und kaum Aussicht auf Besserung, wachsen die Zweifel daran, ob er dazu in der Lage ist.

(Photo by Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)

„Verteidigung ist der beste Angriff“ – Award: Newcastle

Newcastle gegen Everton. Wir schreiben die dritte von vier angezeigten Minuten Nachspielzeit. Die Toffees führen verdient mit 2:0. Eigentlich dürfte hier nichts mehr anbrennen.

Doch da haben die Gäste ihre Rechnung ohne die größte Waffe Newcastles gemacht, der Verteidigung.

In einer wilden Schlussphase erzielte Florian Lejeune binnen 102 Sekunden zwei Tore – Ausgleich! Das Bemerkenswerte daran ist nicht, dass der Torschütze unter der Woche durch ein äußerst merkwürdiges Zitat auffiel, sondern die Tatsache, dass er Abwehrspieler ist.

Bereits zwölf Tore hat die Mannschaft von Steve Bruce in dieser Saison ihren Verteidigern zu verdanken, das sind stolze vier Treffer mehr als jedes andere Team der Liga. Damit nicht genug, nach Lejeunes Doppelpack und Isaac Haydens Siegtreffer gegen Chelsea, hat Newcastle nun im zweite Spiel in Folge durch seine Verteidiger wichtige Punkte in der Nachspielzeit gesichert.

„(Konstanter)Assist-König“ – Award: Kevin De Bruyne

Trotz klarer Überlegenheit Manchester Citys benötigte es nach dem verschossenen Elfmeter von Gabriel Jesus einen Moment der Genialität, um den disziplinierten Abwehrblock von Sheffield United zu überlisten.

Natürlich wurde dieser Moment vom Assist-König der Premier League beigesteuert, Kevin De Bruyne. Der Belgier setzte Sergio Agüero mit einem überragenden Pass in Szene, woraufhin der Argentinier unnachahmlich zum 1:0-Endstand abschloss.

Für De Bruyne war es bereits der 15. Assist der laufenden Saison. In der Geschichte der Premier League gibt es natürlich einige Spieler die mehr Vorlagen haben als die 63 des 28-Jährigen (Ryan Giggs hat mit 162 die meisten). Es gibt Spieler, die mehr in einer Saison hatten, wenngleich diese Marke sicherlich wackelt, Thierry Henry hatte 20. Aber kein Spieler machte es je mit Kevin De Bruynes Konstanz.

Durch die Vorlage gegen die Blades hat der Techniker nun in drei Spielzeiten mindestens 15 Tore vorbereitet. Das gelang bisher keinem in der Premier League, weder Giggs noch Henry.

Wäre De Bruyne letzte Saison nicht durch verschiedene schwere Verletzungen gebremst worden, könnten es womöglich sogar vier Jahre in Folge sein.

(Photo by Jan Kruger/Getty Images)

„Wie gerufen“ – Award: Norwich für Tottenham

Dass der langfristige Ausfall von Harry Kane schwer wiegen würde, war absehbar. Die letzten sechs Spiele ohne ihren torgefährlichen Talisman konnte Tottenham allesamt nicht gewinnen, in vier davon blieben sie sogar ohne Torerfolg.

Da kam Schlusslicht Norwich samt der schlechtesten Defensive der Liga (47 Gegentore) natürlich gerade gelegen. Und siehe da, die Spurs erzielten nicht nur die ersten Tore (Dele Alli, Heung-Min Son), sondern landeten zugleich den ersten Sieg des Jahres 2020.

„Befreiungsschlag“ – Award: Bournemouth

Erst letzten Spieltag mussten wir den AFC Bournemouth anzählen. Nach zehn Niederlagen in zwölf Spielen sowie keinem einzigen Tor in den letzten vier, waren die Cherries endgültig im Abstiegskampf angelangt.

Gegen Brighton gelang der Mannschaft von Eddie Howe endlich der heiß ersehnte Befreiungsschlag. Durch eine dominante Leistung setzte sich Bournemouth mit 3:1 gegen die Seagulls durch und setzte dabei gleich mehrere Negativserien ein Ende.

Es war der erste Sieg seit November 2019, die ersten Tore seit Weihnachten und für Torjäger Callum Wilson der erste Treffer seit September 2019.

Chris McCarthy

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(Main Photo by Clive Brunskill/Getty Images)

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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