Mourinho wird von Schüler bezwungen & Elfmeter-Fragen in Manchester

25. Februar 2020 | Premier League Awards | BY Chris McCarthy

7 Awards – Premier League | Am 27. Spieltag wird José Mourinho das zweite Mal von seinem Schüler bezwungen, während zwei Teams aus Manchester ihre Elfmeter-Krisen bekämpfen.

„Schüler bezwingt den Lehrer“ – Award: Frank Lampard

Unter keinem Trainer absolvierte Frank Lampard als Profi mehr Spiele als unter José Mourinho (215). Es steht außer Frage, dass der Engländer in dieser Zeit das ein oder andere von dem exzentrischen Portugiesen abgeschaut hat und heute selbst als Trainer in die Tat umsetzt.

Vielleicht auch am Samstag, als der FC Chelsea unter seiner Leitung hoch verdient mit 2:1 gegen Mourinhos Tottenham gewann. Lampard wählte einen mutigen Ansatz, tauschte seine zuletzt formschwache Mannschaft auf vier Positionen aus. Darunter auch Michy Batshuayi an dessen Stelle Alt-Stürmer Olivier Giroud eine hervorragende Leistung bot und die Blues bereits nach 15 Minuten in Führung brachte.

Der überzeugende Sieg Chelseas war nach dem 2:0 im Dezember der zweite über Tottenham und Mourinho in der laufenden Saison. Ein Novum für den Portugiesen in der Premiere League und das ausgerechnet gegen einen ehemaligen Schüler.

„Nur noch vier“ – Award: FC Liverpool

Es war keine Glanzleistung des FC Liverpool am Montagabend gegen West Ham. Doch wieder einmal fand die Mannschaft von Jürgen Klopp einen Weg, zu gewinnen.

Mit tatkräftiger Unterstützung von Gästekeeper Lukasz Fabianski drehten die dominanten, allerdings ungenauen Reds einen 1:2-Rückstand und sicherten sich den 26 Saisonsieg (3:2) im 27 Spiel.

Die magische Zahl für den FC Liverpool lautet nun vier. Vier Siege aus den letzten elf Spielen werden den ersten Meistertitel seit 1990 an die Anfield Road holen.

„Endlich in der Siegesspur“ – Award: FC Arsenal

Es war ein torreiches, furioses und knappes Spiel zwischen dem FC Arsenal und dem FC Everton, aber am Ende gingen die Gunners durch ein 3:2 am Sonntag als Sieger hervor.

Es war der nächste positive Schritt unter der Leitung von Trainer Mikel Arteta und endlich macht sich das auch in Form von Dreiern erkenntlich.

Nachdem die Gunners sich für ihre Leistungssteigerungen zu selten belohnten und zwischenzeitlich vier Mal hintereinander nur Unentschieden spielten, haben sie nun zwei Siege in Folge verbucht. Für einen Klub des Kalibers des FC Arsenal eigentlich nicht besonderes, 2019/2020 allerdings schon: Nach den Auftaktsiegen gegen Newcastle und Burnley ist es in dieser Saison erst das zweite Mal.

Arsenal wähnt sich zurück auf der Siegesstraße und schielt sogar wieder auf die Champions League. Sollte Manchester Citys Ausschluss bestehen bleiben, ist die Königsklasse nur vier Zähler entfernt.

(Photo by BEN STANSALL/AFP via Getty Images)

„Elfmeter-Krise behoben?“ – Award: Manchester United

Vier Elfmeter hat Manchester United in der laufenden Saison bereits verschossen – keine Mannschaft in der Premier League ließ die Gelegenheit vom Punkt öfter ungenutzt.

Um so erfreuter wird man Old Trafford sein, dass man jetzt einen wahren Elfmeter-Profi in seinen Reihen hat. Neuzugang Bruno Fernandes krönte seine starke Leistung beim 3:0 über ein überfordertes Watford, in dem er seinen selbst herausgeholten Strafstoß mit eingebautem Hüpfer sehenswert zum 1:0 verwandelte. Es war sein erster Liga-Treffer für Manchester United.

Damit hat der Portugiese seine letzten 13 Elfmeter, die letzten zwölf davon für Ex-Klub Sporting, allesamt verwandelt. Sein letzter Fehlschuss, damals für Udinese, war im April 2016.

Auch wenn es bei einer Ablösesumme von 55 Millionen Euro keineswegs im Fokus stand, ist seine Kaltschnäuzigkeit vom Punkt definitiv ein „nice to have“ für die Red Devils.

„We want Ederson“ – Award: Manchester City

Bei dem anderen großen Klub aus Manchester dagegen ist die Elfmeter-Krise lange nicht behoben. Auch die Citzyens haben 2019/2020 bereits vier Strafstöße vergeben, einen davon am Samstag beim Auswärtsspiel gegen Leicester City.

Nach Raheem Sterling, Gabriel Jesus und Ilkay Gündogan hat nun auch Sergio Agüero in dieser Saison einen Elfmeter für Manchester City vergeben. Womöglich rücken wir dem City-Schützen näher, den wir alle insgeheim sehen möchten: Torhüter Ederson.

Ende Januar erklärte Trainer Pep Guardiola, dass der abgebrühte Brasilianer der beste Elfmeterschütze seiner Mannschaft sei. Nach Rogério Ceni (Brasilien), José Luis Chilavert (Chile) oder auch Hans-Jörg Butt (Deutschland) wäre die Fußballwelt sicherlich erfreut, wieder einen Keeper zu sehen, der während eines Spiels zum Punkt geht.

Die Cityzens verdauten übrigens den verpassten Elfer. Sie setzten sich dank eines Siegtors von Gabriel Jesus in einem knappen Spiel mit vielen kontroversen Schiedsrichterentscheidungen am Ende mit 1:0 gegen die Foxes durch.

(Photo GLYN KIRK/AFP via Getty Images)

„Wenn er trifft, dann richtig“ – Award: Diogo Jota

In den vergangenen zwölf Pflichtspielen für die Wolverhampton Wanderers hat Diogo Jota zehn Tore erzielt. Was sich nach einem beachtlich konstanten Lauf anhört, ist eher das Gegenteil.

Nach seinem Hattrick beim 4:0 über Espanyol am Donnerstag in der Europa League, hätte Jota beim 3:0 über Norwich beinahe seinen nächsten nachgelegt, der Pfosten beließ es bei einem Doppelpack.

Seine letzten Tore zuvor liegen allerdings über zwei Monate zurück. Damals traf Jota ebenfalls binnen weniger Tage fünf Mal, drei Mal in der Europa League gegen Besiktas und zwei Mal gegen Brighton in der Liga.

Nuno Espirito Santos wird’s nehmen.

„Harte Konsequenzen“ – Award: Aston Villa

Trotz Ausgaben in Höhe von 160 Millionen Euro spielt Aufsteiger Aston Villa eine enttäuschende Saison. Durch die 0:2-Auswärtsniederlage gegen Southampton sind die Villans noch tiefer in den Schlamassel gerückt. Der Vorsprung auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt nur noch einen Zähler.

Nicht nur das, Trainer Dean Smith sah sich nach dem erschreckend schwachen Auftritt gegen die Saints gezwungen, harte Maßnahmen zu ergreifen. „Ich fühle nach dieser Leistung Beschämung“, sagte er nach dem Spiel und ergänzte: „Was am meisten weh tut, ist der fehlende Kampf. Einige Spieler haben sich aus einem Pokalfinale herausgespielt.“

Damit gemeint: Einige Spieler werden kommenden Sonntag wohl auf der Bank Platz nehmen müssen, wenn Aston Villa das Highlight im Ligapokalfinale gegen Manchester City bestreitet.

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Chris McCarthy

(Photo by Jan Kruger/Getty Images)

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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