Arsenal hoffnungsvoll K.O., England-Experte Ancelotti und mehr…

29. Dezember 2019 | Premier League Awards | BY Chris McCarthy

7 Awards – Premier League | Es geht Schlag auf Schlag! Arsenal kann erneut nicht gewinnen, zeigt aber positive Ansätze. Carlo Ancelotti macht bei Everton die 50 voll…

„Hoffnungsvoll stehend K.O.“ – Award: FC Arsenal

Es war eine packende erste Halbzeit des FC Arsenal beim Heimdebüt Mikel Artetas gegen den FC Chelsea, mit die beste, die die Fans im Emirates Stadium seit Jahren gesehen haben.

Die Gunners zeigten all das, was sie im letzten Jahr unter Unai Emery so schmerzlich vermissen ließen: Einsatz, Hunger, Entschlossenheit, taktische Disziplin und eine Menge Spielwitz. Dabei verausgabte sich Artetas dezimierte Mannschaft aber derart, dass sie bereits nach 60 Minuten stehend K.O. war.

Der Versuch, die verdiente 1:0-Führung gegen immer dominantere Blues über die Zeit zu bringen, schlug fehl. Maßgeblich dafür verantwortlich war Bernd Leno, der in der 83. Minute einen harmlosen Freistoß unterlief, sodass Jorginho nur noch abstauben musste. Die Gunners packte der falsche Stolz, sie liefen noch mal an, nur um durch Tammy Abraham ausgekontert und somit auch noch um das Unentschieden gebracht zu werden.

Es war der nächste verheißungsvolle Schritt unter Arteta, doch es wird Zeit benötigen, ehe das hohe Tempo und der kombinationsstarke Fußball konstant über die vollen 90 Minuten abgeliefert werden können.

„Mal wieder ein Arbeitssieg“ – Award: FC Liverpool

Das 1:0 des FC Liverpool über Wolverhampton sorgte vor allem durch den Video Assistent Referee für Gesprächsstoff. Nach Überprüfung durch das technische Hilfsmittel wurde Adam Lallanas „Schulter-Assist“ zum 1:0 durch Sadio Mané nicht als Handspiel und dadurch als reguläres Tor bewertet. Kurz vor der Pause wurde der vermeintliche Ausgleich der unangenehmen Gäste aufgrund einer hauchdünnen Abseitsposition aberkannt.

Am Ende blieb es bei einem knappen Sieg für Liverpool, mal wieder ein Arbeitssieg: Unspektakulär, aber effizient. Doch genau das muss man eben beherrschen, um 18 Siege aus 19 Spielen zu holen und eine Tabellenführung mit 13 Punkten Vorsprung zu errichten.

(Photo by Laurence Griffiths/Getty Images)

„Unvollendetes Werk“ – Award: Sergio Agüero

Beim 2:0-Krampfsieg Manchester Citys gegen Sheffield United erzielte Sergio Agüero das wichtige 1:0.

Damit kann der Argentinier nun den nächsten Gegner abhaken, gegen den er in seinen nun neun Spielzeiten in der Premier League getroffen hat. Sein Werk droht trotz der nun fünfmeisten Tore in der Geschichte des Wettbewerbs und insgesamt vier Meisterschaften unvollendet zu bleiben.

Sheffield United war Agüeros 33. Gegner in der Premier League. Getroffen hat er allerdings nur gegen 32. Korrigieren wird die mittlerweile 31-jährige Tormaschine das wohl nicht mehr. Denn die einzige Mannschaft, die Agüero bisher den Zahn ziehen konnte, die Bolton Wanderers in der Saison 2011/2012, befindet sich auf dem letzten Platz der dritten Liga.

(Photo by Clive Mason/Getty Images)

„England-Experte“ – Award: Carlo Ancelotti

76 Spiele stand Carlo Ancelotti vor seinem Engagement bei Everton als Trainer an der Seitenlinie in der Premier League. Dabei gewann der Italiener eine englische Meisterschaft und insgesamt 48 Spiele.

Von Ancelotti erhofft man bei den Toffees keine Titel, sondern, dass man endlich einen ernsthaften Angriff auf die europäischen Plätze machen kann. Dafür bedarf es Siege und dafür ist der 60-Jährige auf der Insel ein Experte.

Der 2:1-Sieg Evertons über Newcastle war für Ancelotti der zweite Sieg im zweiten Spiel. Damit macht der Mann mit der standesgemäß hochgezogen Augenbraue die 50 Siege voll – kein Trainer in der Geschichte der Premier League benötigte dafür weniger Spiele (78).

Ganz nebenbei ist Platz sechs für seinen Klub nur noch fünf Punkte entfernt.

(Photo by Francesco Pecoraro/Getty Images)

„Gern gesehener Gast“ – Award: Tottenham

Fernab der Heimat hat Tottenham im Kalenderjahr 2019 genau einmal zu Null gespielt – der Hauptgrund wieso die Spurs in der Auswärtstabelle nur Rang zwölf belegen.

Beim Schusslicht Norwich demonstrierte die Mannschaft von José Mourinho woran es mangelt: Mit Abstimmungsproblemen, Nachlässigkeiten und schlichtweg individuellen Fehlern laden die Spurs ihre Gegner immer wieder zu Torchancen ein.

Gegen Norwich geschah dies gleich zwei Mal. Erst ließen die Londoner Mario Vrančić sträflich frei zum 0:1 abschließen, ehe sie die Kugel auf kuriose Weise zum 1:2 ins eigene Tor bugsierten. Toby Alderweireld versuchte zu klären und schoss Serge Aurier an. Harry Kanes verwandelter Elfmeter rettet Tottenham immerhin einen Punkt. Zu mehr langt es mit solchen Gastgeschenken nicht.

„Erfolgreiche Rotationsmaßnahme“ – Award: Brendan Rodgers

Nach dem 1:3 gegen Manchester City und dem 0:4 gegen Liverpool sah sich Leicester-Trainer Brendan Rodgers vor dem dritten Spiel in sieben Tagen gezwungen, zu reagieren.

Der Nordire wollte für frische Beine und wohl auch für frische Köpfe sorgen und nahm an seiner Startformation gleich neun Veränderung vor – das gab es für die Foxes in der Premier League noch nie.

Die Rotationsmaßnahme zeigte Wirkung: Leicester City gewann dank der Treffer von Kelechi Iheanacho und Demarai Gray verdient mit 2:1 gegen West Ham.

„Überfällige Trennung“ – Award: West Ham und Manuel Pellegrini

Nach einem schwachen Saisonstart schien Manuel Pellegrini noch vor einem Jahr der richtige Mann für West Ham United zu sein. Der Chilene verbesserte die Defensive und die Hammers zeigten spielerische Fortschritte, was Platz zehn verschmerzlich machte.

Mit Transferausgaben in Höhe von 80 Millionen Euro, u.a. für Sebastien Haller, sollte 2019/2020 ein Angriff auf die europäischen Plätze folgen. Das Gegenteil trat ein. Die Formkurve zeigte klar nach unten.

Nach nur acht Punkten in den letzten 13 Spielen und einer trostlosen Vorstellung zuhause gegen Leicester (1:2) zog West Ham United die überfällige Konsequenz und trennte sich von Manuel Pellegrini. David Moyes dürfte ihn vorerst ersetzen.

Chris McCarthy

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Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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