Klopp, ten Hag, Streich: Wer ist der Trainer des Jahres?

22. Dezember 2019 | Champions League | BY 90PLUS Redaktion

Awards | Jürgen Klopp, Erik ten Hag, Christian Streich – gute Trainer gibt es viele. Doch welcher Coach hat euch im Jahr 2019 am Meisten beeindruckt? Ihr könnt entscheiden!

Das Fußballjahr 2019 neigt sich dem Ende zu und auch in diesem Jahr verleihen wir wieder einmal die Jahresawards. In zwölf Kategorien kann abgestimmt werden, im Anschluss geben wir die Gewinner bekannt!

Hier gibt es die Vorstellung der Nominierten im Audioformat:

Jürgen Klopp

Jürgen Klopp hat es endlich geschafft in diesem Jahr. Der schon fast als Tatsache im Raum stehende Finalfluch des deutschen Trainers wurde auf der größten aller möglichen Bühnen ad acta gelegt. Im dritten Anlauf seiner Trainerkarriere gewann Klopp das Finale der Champions League und konnte einem euphorisierten Liverpool den Henkelpott entgegenstrecken.

Und das war eine logische Konsequenz, wenn man den gesamten Prozess der sukzessiven Entwicklung in Liverpool verfolgt. Seit seiner Ankunft stabilisierte sich Liverpool Schritt für Schritt und bewegte sich immer mehr in Richtung der europäischen Spitze. Schon im vorigen Jahr konnte das Finale der CL erreicht werden und wurde nur unglücklich verloren. Seit dieser Niederlage liefern Klopp und sein Team noch mehr, wie besessen werden die Spiele gewonnen.

Sei es in der heimischen Liga, in der Klopp im gesamten Kalenderjahr nur eine Niederlage einstecken musste, oder eben auf europäischer Ebene. Zusätzlich zum Gewinn der Königsklasse gelang Klopp in diesem Jahr etwas, von dem die Tragweite noch gar nicht richtig absehbar ist. Er stellte die Weichen für den ersten Meisterschaftsgewinn Liverpools nach 1990. Wir erleben gerade einen Trainer, der sich nicht nur in der Geschichte des europäischen Fußballs verewigt hat, sondern dabei ist sich bei seiner dritten Trainerstation in Folge zu einer echten Legende aufzuschwingen.

Julius Eid

Erik ten Hag

Wenn ein Weltverein wie der FC Bayern sich nach einem Trainer die Finger wund leckt, dann muss dieser Trainer irgendwas richtig gemacht haben. Nun, Erik ten Hag hat in seiner Karriere als Übungsleiter recht viel richtig gemacht – vor allem bei Ajax Amsterdam. In seiner ersten Saison über die volle Distanz bei den Niederländern holte er gleich das Double und verzückte ganz Europa mit seiner offensiven Denke eines Fußballspiels. Ganz Europa? Ja, ganz Europa. In der Champions League preschte Ajax unter ten Hag bis ins Halbfinale vor. Märchenhaft, aber kühl kalkuliert. 

(Photo IAN KINGTON/AFP/Getty Images)

Das System unter ten Hag schien in der Saison 2018/19 so viel weiter als das der Konkurrenz aus dem großen Madrid oder Turin. Und auch in der aktuellen Saison zelebriert Ajax Fußball, statt ihn nur zu spielen. Ten Hag lässt auf dem Feld Dreiecke bilden, wo andere nicht einmal Zweiecke hinbekommen – ein Feingeist. Was das Vorrunden-Aus in der Königsklasse für seine persönliche Zukunft bedeutet, vermag man nur zu vermuten. Vertraglich sind Ajax und ten Hag noch bis 2022 aneinander gebunden. Dass dieser Vertrag auch über den Sommer 2020 hinaus Bestand hat, ist jedoch unwahrscheinlich. Denn der FC Bayern leckt sich die Finger wund. 

Nico Scheck

Christian Streich

Seit fast acht Jahren ist Christian Streich Trainer beim SC Freiburg und somit mit großem Abstand der dienstälteste Coach in der Fußball-Bundesliga. Dass er so lange im Amt ist, und auch den Freiburger Abstieg 2015 überstanden hat, hat gute Gründe: Christian Streich ist nicht nur seit über 24 Jahren im Verein und damit eine Institution beim SC Freiburg, er leitet seine Mannschaft überaus erfolgreich und – im beschaulichen Freiburg sehr wichtig – total unaufgeregt.

(Photo by Christian Kaspar-Bartke/Bongarts/Getty Images)

In der Hinrunde dieser Spielzeit spielt Freiburg um die internationalen Plätze mit und stand nach 14 Spielen sogar vor dem FC Bayern. Das Team punktet konstant und agiert aus einer guten defensiven Ordnung heraus mit einem kompakten Spielsystem, das entweder aus zwei Viererketten oder eine Fünferabwehr besteht. Streichs Freiburger trotzten beispielsweise dem BVB ein 2:2 ab, besiegten das Topteam RB Leipzig oder brillierten mit 3:0 bei der TSG Hoffenheim. 

Die seit Jahren konstanten Leistungen seiner Mannschaft sind nicht das Einzige, das den 54-Jährigen auszeichnet: Seit Jahren nutzt Christian Streich seine verantwortungsvolle Rolle in der Öffentlichkeit, um abseits der ewiggleichen Fußballfloskeln hin und wieder auch gesellschaftlich wichtige Themen anzusprechen und somit den öffentlichen Diskurs zu fördern.

So appellierte er in einer Pressekonferenz einmal für mehr Menschlichkeit und einen fairen Umgang mit Geflüchteten und fand kritische Worte zu Reformen des Weltverbandes FIFA. Streich hat sich seine menschliche Seite im hart umkämpften Business Profifußball nicht nur bewahrt, er zeigt sie auch ganz offen und unverblümt. Das neueste Beispiel ist der Umgang mit dem harten Rempler von David Abraham im Bundesligaspiel gegen Eintracht Frankfurt.

Piet Bosse

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