La Liga Vorschau | „El Gran Derbi“ – Real Betis Balompié vs. Sevilla FC
10. November 2019 | Vorschau | BY Christoph Albers
Vorschau | Es ist mal wieder soweit, das „große Derby“, das Stadtderby Sevillas bekommt am Sonntag eine neue Auflage. Im Estadio Benito Villamarin empfängt Gastgeber Real Betis seine Nachbarn des Sevilla FC und steht dabei mächtig unter Druck. Die Grün-Weißen hinken ihren Erwartungen hinterher, während die Gäste relativ gut auf Kurs sind. Das hat aber in einem Derby ja bekanntlich nichts zu sagen…
Anpfiff der Partie ist am Sonntag, 21:00 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).
Real Betis Balompié
Real Betis bleibt in der bisherigen Saison deutlich hinter den eigenen Erwartungen zurück. Nach 12 Spieltagen stehen lediglich drei Siege, 13 Punkte und Platz 15 zu Buche. Mit 21 Gegentoren stellen die „Verdiblancos“ zudem die zweitschlechteste Defensive der Liga (nur Schlusslicht Leganes kassierte mehr – 22), woran man die Probleme in aller Deutlichkeit ablesen kann.
Trainer Rubi, der im Sommer als Hoffnungsträger von Espanyol Barcelona kam, hat es bisher noch überhaupt nicht geschafft die Mannschaft zu stabilisieren. Seine Vorstellungen kann die Mannschaft bisher nicht wirklich umsetzen, nicht zuletzt weil sie stark von denen seines Vorgängers, Quique Setien, abweichen.
Noch kein gleichwertiger Ersatz
Doch nicht nur der neue Trainer, sondern auch die neuen Spieler tun sich bisher schwer. Stürmer Borja Iglesias, der für 28 Millionen Euro von Espanyol kam und der absolute Wunschspieler von Trainer Rubi war, kommt bisher auf lediglich ein Tor und zwei Assists in 11 Einsätzen. Top-Neuzugang Nabil Fekir erzielte immerhin drei Tore und legte ein weiteres vor, doch auch er ist noch weit weg von seiner Top-Form. Die Abgänge von Pau Lopez, Junior Firpo, Giovani Lo Celso und Sergio Leon konnten bisher auf jeden Fall nicht wirklich gleichwertig ersetzt werden.
Doch es gibt Hoffnung: Nach vier sieglosen Spielen zwischen dem siebten und dem zehnten Spieltag, holte Betis zuletzt vier Punkte aus den Spielen gegen Celta Vigo (2:1) und bei Real (0:0) und verließ damit die Abstiegsränge. Darauf soll nun aufgebaut werden, auch wenn mit dem FC Sevilla und dem FC Valencia zwei schwere Gegner warten.
Engpass auf der „Sechs“
Dabei kommt es Trainer Rubi nicht gerade gelegen, dass mit William Carvalho, Javi Garcia und Wilfrid Kaptoum gleich drei (!) „Sechser“ ausfallen, sodass Abwehrchef Marc Bartra dort aushelfen muss. Mit Juanmi und Dani Martin fallen zudem noch zwei weitere brauchbare Alternativen verletzt aus.
Die Ausgangslage der Gastgeber ist also alles andere als optimal, doch vielleicht ist dieses Derby gerade deshalb auch eine große Chance für Trainer Rubi und seine Mannschaft.
Sevilla FC
Der FC Sevilla kann, im Gegensatz zum Lokalrivalen, auf einen durchaus zufriedenstellenden Saisonstart zurückblicken. Mit 21 Punkten aus 12 Spielen steht man auf einem guten fünften Platz und befindet sich in Schlagdistanz zur Spitze.
Back on track
Nach einem kleinen Tief zwischen dem fünften und dem achten Spieltag, als drei von vier Ligaspielen verloren wurden (u.a. gegen Real Madrid und den FC Barcelona), stabilisierte sich Sevilla zuletzt wieder spürbar. Die „Sevillistas“ sind inzwischen wieder seit sechs Spielen ungeschlagen und voll auf Kurs. Die jüngsten beiden Remis in La Liga, beim FC Valencia und Atletico Madrid, sind dabei auch durchaus als Beleg für die Stabilität zu sehen.
Und auch abseits vom Liga-Alltag läuft es gut bei den Gästen. In der Europa League wurden bisher alle vier Spiele gewonnen, sodass ihnen schon zwei Spieltage vor dem Ende der Gruppenphase Platz 1 nicht mehr zu nehmen ist. Die übrigen Spiele gegen Qarabag Agdam und bei APOEL Nikosia sind damit nicht mehr als ein Schaulaufen und eine Chance für die Reservisten, die sich dort präsentieren können.
Die „üblichen Verdächtigen“
Der jüngste 5:2-Sieg in Luxemburg gegen F91 Düdelingen war, wenn man ganz ehrlich ist, aber auch nicht mehr als das. Zwei Reservisten wussten diese Chance allerdings hervorragend zu nutzen: Munir El Haddadi, der in der Liga nicht über fünf (teilweise) Kurzeinsätze hinauskam, erzielte drei Tore und Munas Dabbur, der in der Liga noch gar nicht zum Einsatz gekommen ist, deren zwei.
Trotzdem dürfte keiner von ihnen ein Kandidat für einen Platz in der Startelf gegen Real Betis sein. Dort dürfte Trainer Julen Lopetegui auf die „üblichen Verdächtigen“ zurückgreifen. Nur wenige Plätze sind dabei relativ offen: Im Mittelfeld kämpfen Franco Vazquez, Ever Banega und Oliver Torres um den letzten Platz im Dreier-Mittelfeld neben Joan Jordan und Fernando, während Luuk de Jong und Chicharito um den Platz im Sturmzentrum ringen. Mit Daniel Carrico ist zudem auch nur ein Spieler verletzt, Lopetegui kann also aus den Vollen schöpfen.
Prognose
Der FC Sevilla ist im Vorfeld dieses Spiels klar zu favorisieren. Sie sind gut in Form, verfügen über mehr individuelle Klasse und mehr Optionen und scheinen außerdem schon deutlich weiter in ihrer Entwicklung zu sein, trotz der zahlreichen Veränderungen im Sommer. Real Betis schein sich dagegen noch nicht so wirklich gefunden zu haben und sucht noch nach Lösungen, vor allem in der Defensive.
Der Heimvorteil, die Tatsache, dass es ein Derby ist, und die Chance, dass z.B. Nabil Fekir mit einem Geistesblitz für eine Überraschung sorgen kann, geben Real Betis aber definitiv eine Chance. Uns dürfte in jedem Fall ein interessantes und intensives Spiel erwarten, bei dem ein Remis oder ein Auswärtssieg die wahrscheinlichsten Optionen sind.
Mögliche Aufstellungen
Real Betis Balompié: Joel Robles – Emerson, Mandi, Feddal, Alex Moreno – Guardado, Marc Bartra – Joaquin, Fekir, Canales – Loren Moron
Sevilla FC: Vaclik – Jesus Navas, Diego Carlos, Jules Kounde, Reguilon – Joan Jordan, Fernando, Vazquez – Ocampos, Chicharito, Nolito
(Photo by CRISTINA QUICLER/AFP via Getty Images)
Christoph Albers
Cruyff-Jünger und Taktik-Liebhaber. Mag präzise Schnittstellen-Pässe, schwarze Leder-Fußballschuhe, Retro-Trikots und hat einen unerklärlichen Hang zu Fußball-Finanzen. Seit 2016 bei 90PLUS.
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