Premier League | Nur einer war noch besser

13. Mai 2019 | Premier League Awards | BY Chris McCarthy

7 Awards – Premier League | 38 Spieltage mussten wir auf die Entscheidung im Titelkampf warten. Was sich am Saisonfinale abspielte, greifen wir wie immer – heute natürlich mit besonderem Fokus auf die Meisterschaft – anhand unserer 7 Awards auf…

„83 Sekunden“ – Award: Das Drama im Meisterfinale

Die jüngsten Ereignisse in der Champions League und der Europa League boten uns genug Drama, um auch am letzten Spieltag der Premier League an ein Herzschlagfinale zu glauben. Immerhin betrug der Vorsprung Manchester Citys auf den FC Liverpool nur einen Zähler.

Die Reds taten ihren Teil, gingen nach 17 Minuten gegen Wolverhampton durch Sadio Mané in Führung. Manchester City auf der anderen Seite geriet bei Brighton & Hove Albion zehn Minuten später überraschend in Rückstand – Jubel an der Anfield Road. 83 Sekunden lang bahnte sich das nächste Fußball-Drama an. 83 Sekunden träumte Liverpool von der ersten Meisterschaft seit 1990.

Dann führte Sergio Agüero (wer auch sonst) Manchester City mit seinem Ausgleich auf die Siegerstraße. Nur zehn Minuten später legte Aymeric Laporte nach, brachte die Skyblues standesgemäß in Führung. Obwohl nur ein Tor der Seagulls alles wieder verändert hätte, wurde man das Gefühl nicht los, dass sich City das nicht mehr nehmen lassen würde. So kam es auch. Riyad Mahrez und Ilkay Gündogan erhöhten letztendlich sogar auf 4:1 und raubten dem 2:0 der Reds über Wolverhampton somit jegliche Bedeutung.

Manchester City gewinnt seinen sechsten Meistertitel, den vierten der Premier-League-Ära und ist seit Manchester United 2008/2009, der erste Titelverteidiger auf der Fußballinsel.

„Nicht weniger beeindruckend“ – Award: Manchester City 2018/2019

Letzte Saison stellte Manchester City zahlreiche Rekorde auf, schoss die meisten Tore in einer Premier-League-Saison und holte die meisten Punkte. Der Vorsprung auf Platz zwei, 19 Punkte auf Manchester United, entsprach ebenfalls einer Bestmarke.

Diese Saison waren es weniger Punkte, weniger Tore und letztendlich nur ein Punkt Vorsprung auf den FC Liverpool. Dennoch ist der Gewinn des Titels 2018/2019 nicht weniger beeindruckend als der im Vorjahr:

Anders als 2017/2018 hatten die Cityzens einen Kontrahenten auf Augenhöhe, mussten gleich mehrere enorme Drucksituationen meistern, hatten als Titelverteidiger die Hürde, die zwischenzeitlich eingekehrte Bequemlichkeit zu überwinden und mussten dabei noch 18 Spiele auf ihren letztjährigen Spieler des Jahres, Kevin De Bruyne, verzichten.

Ein beachtlicher Erfolg für Guardiola und seine Truppe, vor allem auf mentaler Ebene.

(Photo by Shaun Botterill/Getty Images,)

„Nur einer war noch besser“ – Award: Liverpool

Diesen Award hätte es heute so oder so gegeben, ganz egal wer den Titel letztendlich für sich entscheiden hätte, so beeindruckend war das Meisterrennen, so beeindruckend waren die Spielzeiten von Manchester City und dem FC Liverpool.

Bei 98 und 97 Punkten war es wahrscheinlich das qualitativ beste und zeitgleich eines der spannendsten Titelrennen, das die Insel je gesehen hat. Das ist neben den Cityzens natürlich ebenso dem Vizemeister zu verdanken.

Die Reds spielten im vierten Jahr unter der Regie von Jürgen Klopp eine überragende Saison. Die Defensive erreichte mit Vrigil Van Dijk und Keeper Alisson neue Sphären, während die Ausnahmeoffensive um Sadio Mané, Mohamed Salah (je 22 Tore) und Bindeglied Roberto Firmino (12 Tore & 7 Assists) weiter Tore wie am Fließband produzierte.

97 Punkte holte der FC Liverpool 2018/2019, fast eine Meisterleistung. In 25 der letzten 26 Spielzeiten hätte das zum Titel gereicht, die einzige Ausnahme: 2017/2018. Der Meister? Natürlich Manchester City…mit 100 Punkten.

(Photo by Stu Forster/Getty Images)

„Zweiklassengesellschaft“ – Award: Die Top-Six

Das Titelrennen zwischen Manchester City und dem FC Liverpool unterstrich eindrucksvoll, dass sich 2018/2019 eine Zweiklassengesellschaft innerhalb der Top-Six entwickelt hat.

Während sich die Cityzens und die Reds auf dem höchsten Niveau um die Meisterschaft stritten, lieferten sich die verbleibenden vier „Großen“ zuletzt ein wahres Schneckenrennen um eine Top-Four-Platzierung.

Der Abstand zwischen Platz zwei und drei (Chelsea) betrug letztendlich 27 Punkte. Daran dürfte sich so schnell nichts ändern. Die zweite Klasse hat nämlich einige Probleme zu bewältigen, finanziell (Tottenham), strukturell (Manchester United) oder gar beides (Arsenal). Ach ja, ganz nebenbei stehen dem FC Chelsea wohl noch der Abgang von Eden Hazard sowie eine Transfersperre bevor…

„Torschützenkönig“ – Award: Salah, Mané & Aubameyang

Bis auf den Titelkampf und die mathematischen Außenseiterchancen, dass Arsenal drei Punkte und acht Tore auf Tottenham aufholen könnte (nope…), hatte der 38. Spieltag keinerlei signifikante Entscheidungen zu bieten.

Eine Ausnahme war das Rennen um den goldenen Schuh, der letztendlich in einem dreifachen Unentschieden endete.

Mohamed Salah (22 Tore) wurde sowohl von Teamkollege Sadio Mané als auch Arsenal-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang eingeholt. Beide erzielten am letzten Spieltag einen Doppelpack.

„Golden Glove“ – Award: Alisson

Die letzte Entscheidung des Tages fand zwischen den Pfosten statt. Reds-Schlussmann Alisson spielte gegen Wolverhampton „zu Null“ – das 21. Mal in dieser Saison – und setzte sich somit gegen Ederson (20) durch, der gegen Brighton ein Mal hinter sich greifen musste.

Obwohl „Spieler des Jahres“ Virgil Van Dijk einen massiven Anteil daran hat, dass Alisson diese Ehrung einfahren konnte, hat natürlich auch der Brasilianer maßgeblich dazu beigetragen, dass sich der einstige Schwachpunkt Liverpools, die Defensive, mittlerweile in eine große Stärke transformiert hat.

„Das Jahr der Premier League“ Award: Die Premier League

Lange wurde darüber gespottet, welche finanzielle Mittel den Teams der Premier League zur Verfügung stehen und wie wenig sie in Europa vergleichsweise daraus machten.

2018/2019 hat sich das schlagartig geändert. Die Fußballinsel bot uns diese Saison nicht nur das spektakulärste Titelrennen Europas, sondern mit Liverpool und Tottenham sowie Arsenal und Chelsea gleichzeitig auch die Finalisten der Königsklasse und der Europa League.

2018/2019 war auf mehreren Ebenen das Jahr der Premier League.

Chris McCarthy

(Main Photo by Matthew Lewis/Getty Images)

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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