Vier Ausgangslagen: Bundesligateams vor dem letzten CL-Spieltag

10. Dezember 2019 | Vorschau | BY Manuel Behlert

Vorschau | Es ist soweit! Am Dienstag und Mittwoch stehen die letzten Spiele in der Gruppenphase der UEFA Champions League auf dem Programm. Vier deutsche Mannschaften sind noch im Rennen, für (fast) alle geht es noch um etwas. Wir blicken voraus!

Dortmund und der Blick nach Mailand

Borussia Dortmund empfängt am Dienstag (21 Uhr) den tschechischen Topklub Slavia Prag. Slavia hat sich in dieser Saison schon mehrfach als sehr hartnäckiger Gegner für die Favoriten erwiesen und der BVB wird durchaus eine schwere Aufgabe zu bewältigen haben. Die Ausgangslage vor dem Spiel ist klar, Dortmund hat das Weiterkommen nicht mehr in der eigenen Hand.

Der BVB will das Spiel natürlich gewinnen und muss anschließend auf das Parallelspiel in Mailand schauen, wo Inter Mailand auf Barcelona trifft ist. Sowohl Inter als auch der BVB haben derzeit 7 Punkte auf dem Konto, die Italiener haben aber den direkten Vergleich gewonnen. Das bedeutet, dass Dortmund in jedem Fall mehr Punkte holen muss als Inter. Da den Italienern, insbesondere weil der FC Barcelona schon als Gruppensieger feststeht, jederzeit mindestens ein Remis zuzutrauen ist, muss Dortmund natürlich auf Sieg spielen.

(Photo by INA FASSBENDER / AFP

Nach der gelungenen Generalprobe beim 5:0-Erfolg gegen Fortuna Düsseldorf ist die Stimmung beim BVB auch wieder besser als zuvor. Zudem ist die Personalsituation recht entspannt und die Dreierkette, die Favre zuletzt installierte, funktioniert im Moment sehr gut. Hummels wird aller Voraussicht nach wieder in die Mannschaft zurückkehren, wahrscheinlich für Piszczek. Dafür fehlt Witsel, der von Weigl ersetzt werden könnte. Während Slavia in der Champions League keine Chance mehr hat, Platz 3 zu erreichen, sieht es in der heimischen Liga deutlich besser aus. Dort führt man die Tabelle sehr souverän an, hat schon jetzt 14 Punkte Vorsprung auf Viktoria Pilsen. Beim letzten Spiel in der Champions League gegen  Dortmund will man sich noch einmal gut verkaufen. 

Mögliche Aufstellungen

BVB: Bürki – Zagadou, Hummels, Akanji – Hakimi, Weigl, Brandt, Guerreiro – Hazard, Sancho, Reus

Slavia: Kolar – Coufal, Kudela, Frydrych, Boril -Soucek, Husbauer, Sevcik – Stanciu – Olayinka, Skoda

Leipzig braucht den Punkt für den Gruppensieg

Nachdem sich RB Leipzig am vergangenen Spieltag mit einem Last-Minute-Treffer gegen Benfica für die K.O.-Runde qualifizierte, soll nun noch das 2. Ziel erreicht werden: Der Gruppensieg. Ein Zähler gegen die Franzosen von Olympique Lyon reicht, um dieses Ziel zu erreichen. Und bei der aktuellen Verfassung von RB Leipzig ist das durchaus möglich.

Am Wochenende gewann RB Leipzig mit 3:1 gegen Hoffenheim, befindet sich in der Bundesliga auf Platz 2. Julian Nagelsmann hat der Mannschaft noch mehr Flexibilität verliehen, das Team setzt die Vorgaben sehr gut um. In Lyon könnte RB nun etwas rotieren, weil auch in der Bundesliga noch eine englische Woche ansteht.

Der Gegner aus Lyon gewann seine Generalprobe ebenfalls, war beim 4:0 am Freitag gegen Nimes deutlich überlegen. Was bisher in dieser Saison aber fehlte, war die Konstanz bei OL.

Mögliche Aufstellungen

Olympique Lyon: Lopes  – Rafael, Andersen, Denayer, Koné – Tousart, Mendes, Reine-Adelaide, Terrier, Traore- Dembele

RB Leipzig: Gulacsi – Klostermann, Upamecano, Ampadu, Halstenberg – Demme, Laimer, Lookman, Nkunku, Sabitzer – Schick 

Der FC Bayern will die Maximalausbeute

In München steht am Mittwoch das Spiel zwischen dem FC Bayern München und den Tottenham Hotspurs auf dem Programm. Sicher qualifiziert sind beide Teams, der Rekordmeister ist auch schon sicher Gruppensieger. Dennoch hat man in München noch Ziele. Nach den zwei Niederlagen in der Bundesliga gegen Leverkusen und Gladbach soll ergebnistechnisch ein Schritt nach vorne gemacht werden, zudem ist die mögliche Maximalausbeute aus 18 Punkten ein Ansporn.

Photo by UWE KRAFT/AFP via Getty Images)

Der FC Bayern zeigte gegen Leverkusen und Gladbach über weite Strecken gute Leistungen, hatte viele Torchancen, aber auch Phasen, in denen man nicht auf den Gegner reagieren konnte oder defensiv instabil war. Hansi Flick hat einige Dinge verbessert und verändert, aber noch gibt es viel zu tun, um die notwendige Balance in allen Mannschaftsteilen herzustellen.

Der Gegner aus London kündigte an, dass er rotieren wird. Junge Spieler wie Sessegnon, Walker-Peters oder Parrott werden von Beginn an auflaufen. Wie viel Rotation der FC Bayern betreiben wird, ist noch nicht klar. Boateng, Cuisance und Tolisso laborieren an einer Blessur, werden eher nicht zur Verfügung stehen. Allerdings könnte Gnabry wieder starten, auch Pavard ist eine Option, gleiches gilt für Coutinho.

Mögliche Aufstellungen

FC Bayern: Neuer – Pavard, Martinez, Alaba, Davies – Kimmich, Thiago, Müller, Coutinho, Gnabry – Lewandowski

Tottenham: Gazzaniga – Walker-Peters, Sanchez, Foyth, Rose – Dier, Skipp, Winks, Eriksen, Sessegnon – Parrott

Leverkusen muss gewinnen und hoffen

Bayer 04 Leverkusen hat vor dem letzten Spieltag noch die Chance auf Platz 2 in der Gruppenphase. Dass das überhaupt noch möglich ist, ist ein Verdienst aus den letzten beiden Spielen. Denn gegen Atletico und Lokomotiv Moskau gewann Leverkusen jeweils, zeigte vor allem gegen die Spanier eine beherzte Leistung. Das dürfte auch gegen Juventus Turin der Schlüssel sein, zumal der positive Trend derzeit definitiv vorhanden ist.

Und nicht nur das: Während Leverkusen derzeit seine Spiele gewinnt, hat Juventus große Schwierigkeiten. Am Wochenende verlor man mit 1:3 bei Lazio, schon zuvor leistete sich die „Alte Dame“ einen Patzer. In der Königsklasse ist Juventus aber bereits sicher Gruppensieger, dementsprechend könnte die Partie in Leverkusen auch für eine gewisse Rotation genutzt werden.

Leverkusen wird vor allem versuchen die zuletzt anfällige Juventus-Defensive vor Probleme zu stellen. Weiterkommen kann die Mannschaft von Trainer Peter Bosz noch, wenn man Juventus schlägt und Atletico es gleichzeitig nicht schafft die Russen aus Moskau vor eigenem Publikum zu schlagen. Unmöglich? Keinesfalls, denn auch Atletico strauchelt derzeit durch die Liga. Dennoch muss viel zusammenkommen, damit Leverkusen Platz 2 noch erreicht.

Mögliche Aufstellungen

Leverkusen: Hradecky – L. Bender, Tah, S. Bender, Wendell – Baumgartlinger, Aranguiz, Havertz, Volland, Bailey – Alario

Juventus: Buffon – de Sciglio, Demiral, Rugani, Danilo – Bentancur, Rabiot, Muratore, Bernardeschi – Ronaldo, Higuain

(Photo by Boris Streubel/Bongarts/Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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