Ligue 1 Vorschau | Bordeaux vs PSG: von Talent-Glück und Verletzungspech

Vorschau | Tabellenführer PSG musste am Mittwoch eine überraschende Heimniederlage gegen Stade Reims hinnehmen, das erste Spiel ohne eigenes Tor im Prinzenpark seit 31 Spielen. Nun muss Paris nach Bordeaux, wo ein Youngster mit starken Leistungen überzeugt.

Anpfiff der Partie ist am Samstag, 17:30 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

Bordeaux – Höhenflug und Adli-Show

Die Saison ist noch jung, aber Girondins Bordeaux hat sich bereits innerhalb weniger Spiele deutlich gesteigert. Verlief der Saisonstart mit nur einem Punkt nach zwei Spielen mäßig, ist Bordeaux seit sechs Spielen ungeschlagen. In den letzten fünf Partien gelangen drei Siege, weshalb Girondins auf Tabellenplatz fünf geklettert ist – mit nur drei Punkten weniger als Paris Paris.  Das Team von Coach Paolo Sousa traf in den letzten drei Partien sieben mal, eine Folge des recht offensiv ausgerichteten 3-4-3-Systems. Girondins ist taktisch aber variabel, beim Auswärtsspiel in Lyon, wo man einen Gegner mit mehr Spielanteilen erwartete, ließ Sousa defensiver spielen. Zwei viererketten verteidigten gegen den Ball und nach vorne spielte Bordeaux über die Flügel. Eine solche Ausrichtung ist auch heute gegen den Tabellenführer denkbar.

Am Mittwoch gewann Girondins überzeugend 3:1 bei Amiens, nach frühem Rückstand drehte besonders Mittelfeldtalent Yacine Adli auf, der 19-Jährige erzielte in seinem vierten Einsatz in dieser Spielzeit, seine ersten beiden Tore im Profifußball. Einem feinen Schlenzer aus ungefähr 20 Metern folgte ein direkt verwandelter Freistoß. Der junge Franzose verfügt im rechten Fuß über eine tolle Schusstechnik, das zeigen beide Distanztreffer deutlich. Adli gehört in dieser Spielzeit bislang zum erweiterten Stammpersonal von Paolo Sousa und konnte im Mittelfeld schon öfters überzeugen. Er kam im Januar von Paris Saint-Germain, dürfte gegen seinen Jugendclub besonders motiviert sein.

PSG – Rückschlag durch Rotation

Die Heimniederlage gegen Stade Reims war eine dicke Überraschung – doch durchaus verdient. PSG war feldüberlegen, aber keinesfalls kreativ im Spiel nach vorne, zwei Abschlüsse nach Flanken führten letztlich zu den Gegentoren. Das Problem: Die Mannschaft war nicht eingespielt. Trainer Thomas Tuchel rotierte nach dem 1:0-Sieg bei Lyon am Sonntag ordentlich durch, zumal Paris, gerade im Angriff von Verletzungen geplagt ist. Mit Mbappé und Cavani fielen zwei Leistungsträger zuletzt aus, gegen Reims verletzte sich auch Vertretungsmittelstürmer Eric Maxim Choupo-Moting und musste ausgewechselt werden.

Tuchel probierte gegen Reims viel, ließ beispielsweise den lange verletzten Layvin Kurzawa starten, und vertraute mit Loic Mbe Soh einem 18-Jährigen in der Abwehr. Beide wirkten etwas überfordert und wurden ausgewechselt, gegen Bordeaux dürfte der zuletzt solide Thomas Meunier wieder von Beginn an ran. Am wichtigsten ist aber, dass Paris im Offensivspiel gefährlicher wird und Lösungen findet, in den letzten drei Ligaspielen traf das Starensemble nur zwei mal durch Neymar. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird Angel Di Maria wieder starten, der zuletzt starke Argentinier kam gegen Reims nur von der Bank. Auf ihm und Neymar ruhen die Offensivhoffnungen von Paris.

Prognose

Bordeaux war zuletzt stark und hat auch beim Unentschieden in Lyon gezeigt, dass man gegen Teams mit viel Ballbesitz bestehen kann. Ein Heimspiel dürfte die Euphorie zusätzlich befeuern. PSG hat weiterhin große Verletzungssorgen, die Qualität reicht an einem guten Tag aber für einen Auswärtssieg an der Gironde.