7 Awards…zum 5. Spieltag der Premier League: Sonntagskinder, Tormaschinen & Platzpatronen

Auch am vergangenen Wochenende bot uns die Premier League Geschichten, Rekorde und einzigartige Momente. Viel Spaß mit dem etwas anderen Rückblick auf den fünften Spieltag der noch jungen Saison 2017/2018.
„Sonntagskind“ – Award: José Mourionho
Beim 4:0 Erfolg über den FC Everton vermieste Manchester United nicht nur Rekordtorschütze Wayne Rooney die Rückkehr ins Old Trafford, sondern zog außerdem mit Stadtrivale und Tabellenführer Manchester City gleich. Ein Sonntag nach Maß für José Mourinho, doch das sollte für den Portugiesen nicht wirklich eine neue Erfahrung sein:
José Mourinho hat laut opta nämlich in 105 Sonntagsspielen als Trainer noch nie ein Heimspiel in der Liga verloren – 81 siege, 24 Unentschieden!
„Geht doch“ – Award: Jordon Ibe & AFC Bournemouth
Nach dem starken Platz neun in der Vorsaison und einem sehr zufriedenstellenden Transferfenster trauten nicht wenige dem AFC Bournemouth einen weiteren Leistungssprung zu. Bei vier Niederlagen und einem Torverhältnis von 1:8 zum Auftakt folgte schon früh die Ernüchterung! Zwar hatte der Spielplan mit Duellen gegen Arsenal und Manchester City einige unüberwindbare Hürden parat, doch die Mannschaft von Erfolgstrainer Eddie Howe zeigte sich ungewohnt fahrlässig und ineffektiv.
Dies sind wohl auch die Worte, die die Debütsaison von Jordon Ibe bei den Cherries am besten beschreiben. Der Engländer kam vergangenen Sommer etwas überraschend für eine Rekordablöse von 18 Millionen Euro aus Liverpool, konnte den hohen Erwartungen aber nicht mal ansatzweise gerecht werden. Letztendlich war der 21-jährige Offensivspieler 2016/2017 in 25 Einsätzen nicht an einem Tor beteiligt.
Am fünften Spieltag gegen Brighton & Hove Albion bewiesen nun sowohl Jordon Ibe, als auch der AFC Bournemouth, zu was sie in der Lage sind. Nach einer schwachen ersten Halbzeit der Hausherren wurde Ibe in der 65. Minute beim Stand von 0:1 eingewechselt. Der Mittelfeldspieler beflügelt mit seinen Akzenten auf Anhieb das gesamte Team, legte innerhalb von zehn Minuten zwei Tore sehenswert vor und leitete somit quasi im Alleingang die Wende ein!
In diesen zehn Minuten zeigte Ibe mehr als im kompletten Vorjahr zusammen und Bournemouth endlich wieder den mutigen Angriffsfußball, den Trainer Howe sogar zu einem Kandidaten für den FC Arsenal machte. Es geht doch!
Tormaschinerie Award: ManCity
Ma·schi·ne·ri̱e̱ = ein kompliziertes System aus mehreren Maschinen.
Auch wenn die Hornets nicht das angsteinflößendste Team der Premier League sind, waren sie unter Trainer Marco Silva nach vier Spieltagen ungeschlagen und gerade zuhause an der Vicorage Road ein unangenehmer Gegner. Nicht für Manchester City!
Das für jede Defensive so unberechenbare Konstrukt aus mehreren herausragenden Individualisten nahm nun binnen sieben Tagen auch den dritten Gegner komplett auseinander. Nach Liverpool (5:0), Feyenoord Rotterdam (4:0) überrollten die Citizens auch Watford (6:0), nutzen die etwas untypischen Fehler der Hausherren aus und schlossen insbesondere in Form von Sergio Agüero (Hattrick) eiskalt ab!
Die Tormaschinerie von Pep Guardiola kommt ins Rollen. Gegen die Vielzahl an Chancen, die David Silva, Raheem Sterling und vor allem der überragende Kevin De Bruyne derzeit kreieren und von Sergio Agüero und Gabriel Jesus verwandelt werden, ist in der Premier League derzeit kein Kraut gewachsen.
„Platzpatronen“ – Award : Crystal Palace
Nach der 0:1 Niederlage gegen Southampton steht Crystal Palace als erster Verein in der Geschichte der Premier League nach fünf Spieltagen mit null Punkten, aber vor allem null erzielten Toren da!
Im Vergleich zu den Partien zuvor, konnten die Eagles gegen die Saints zumindest ein paar hochkarätige Torchancen erspielen. Diese wusste Gästekeeper Frazier Foster – drei Großchancen nur wenige Meter von der Torlinie entfernt – allesamt hervorragend zu vereiteln.
Crystal Palace schießt in der Saison 2017/2018 bislang nur mit Platzpatronen und hofft nun auf den Einfluss von Trainerurgestein Roy Hodgson, der mit seiner Erfahrung das Team aus der Krise führen soll.
„Ineffizienz“ – Award: FC Liverpool
Nach dem peinlichen 0:5 gegen Manchester City war Liverpool zu Hause gegen Burnley natürlich auf Wiedergutmachung aus. Dem überraschenden 0:1 der Gäste, das Mohamed Salah postwendend per Einzelaktion egalisierte, folgte ein rasanter, allerdings ineffektiver Sturmlauf der Reds.
Trotz der unglaublichen Bilanz von 35 (!) zu 5 Torschüssen, gelang der sichtlich verzweifelten Offensive kein zweiter Treffer. Obwohl die Elf von Jürgen Klopp aufgrund des Chancenpluses und einem nicht gegebenen Elfmeter durchaus den Sieg verdient gehabt hätte, war nur ein Bruchteil der Gelegenheiten eine ernste Bedrohung für Burnley-Schlussmann Nick Pope.
Neben dem Quäntchen Glück fehlte dem FC Liverpool, trotz der Rückkehr von Philippe Coutinho, nämlich nicht nur die Genialität, sondern vor allem die Effizienz des gesperrten Sadio Mané.
„Ganz der Alte“ – Award: Jamie Vardy
Nach der sensationellen Meisterschaft 2015/2016, war der Leistungsabfall Leicester Citys nicht gerade unvorhersehbar. Auch Jamie Vardy, der bei den Foxes zum Nationalspieler avancierte, konnte seine 24 Tore und 8 Vorlagen aus der Märchenspielzeit nicht einmal ansatzweise wiederholen und stand nach der Hinrunde 2016/2017 bei lediglich fünf Treffern und drei Assists.
Wie beim gesamten Team, folgte auch bei Vardy erst mit dem kontroversen Trainerwechsel die Wende. Craig Shakespear beerbte Erfolgstrainer Claudio Ranieri und führte mit den wiederentdeckten Tugenden der Meistersaison, wie Pressing, Konterfußball und aufopferungsvolle Laufsträke, die Foxes aus der Krise. Dabei kitzelte der bisherige Co-Trainer auch wieder das Beste aus Jamie Vardy, der seit dem Wechsel an der Seitenlinie am 18. März 2017, in den letzten elf Partien der abgelaufenen Saison sechs Treffer erzielte.
2017/2018 macht der Engländer dort weiter, wo er letzte Saison aufhörte. Sein 1:1 gegen Huddersfield bedeutete für Vardy Saisontreffer Nummer vier. Damit war der Nationalspieler in 18 Spielen unter Shakespeare an 15 Toren direkt beteiligt – ganz der Alte eben.
„Kann es jetzt losgehen?“ – Award: FC Everton
Nur vier Punkte und Platz 18 nach fünf Spieltagen. Trotz der großen Investitionen im Sommer hinkt der FC Everton den Erwartungen noch mächtig hinterher. Auch gegen Manchester United setzte es eine deutliche 0:4 Niederlage.
Schaut man sich aber einmal den Saisonauftakt der Toffees an, so kommt die magere Punkteausbeute nicht ganz überraschend. Die Spielplan-Macher gingen mit der Elf von Ronald Koeman nämlich nicht gerade zimperlich um! Dem Heimspiel gegen Stoke, das mit 1:0 gewonnen werden konnte, folgte eine Serie, die es in sich hatte! Manchester City auswärts (1:1), Chelsea auswärts (0:2), Tottenham zuhause (0:3) und schließlich Manchester United auswärts (0:4)!
Klar, der FC Everton hatte und hat in dieser Saison größere Ambitionen als sonst, doch mit diesem Auftaktprogramm hätten wohl selbst die etablierten Schwergewichte der Premier League so ihre Probleme.
Die dicken Brocken sind nun erstmal abgehakt, nun muss die Mannschaft um Wayne Rooney beweisen, dass es sich bei dem 0:3 in der Europa League um einen Ausrtuscher handelte. Kann es jetzt endlich losgehen?
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