BVB-Leihgabe Thorgan Hazard trifft bei seinem PSV-Debüt, doch Feyenoord mit Last-Minute-Ausgleich im „De Kraker“!

5. Februar 2023 | Global News | BY Steven Busch

News | Am 20. Spieltag der niederländischen Eredivisie stand am Sonntagnachmittag eine Top-Begegnung auf dem Programm. Im Stadion De Kuip empfing Tabellenführer Feyenoord Rotterdam den Verfolger PSV Eindhoven. In einer spektakulären, zweikampfbetonten Partie konnten die Gastgeber einen 0:2-Rückstand in letzter Sekunde ausgleichen. Die BVB-Leihgabe Thorgan Hazard traf bei seinem Debüt.

El Ghazi bringt PSV früh in Front, Feyenoord hadert mit Schiedsrichter Makkelie

Anlässlich des 20. Spieltags der niederländischen Eredivisie hieß es am frühen Sonntagnachmittag „Hartelijk welkom“ zum „De Kraker“. Der Spitzenreiter des Tableaus, Feyenoord Rotterdam, empfing im Stadion De Kuip den Tabellendritten PSV Eindhoven. Für die Gäste aus der Philips-Stadt offenbarte sich im Vorfeld die Chance, bis auf einen Punkt an den aktuellen Primus heranzurücken. Die Gastgeber wollten dagegen den Platz an der Sonne festigen respektive den Vorsprung auf die Verfolger weiter ausbauen. Um diese Vorgabe erfolgreich zu bewältigen, beorderte Feyenoord-Coach Arne Slot, im Vergleich zum 1:1-Remis bei Twente Enschede, vier frische Kräfte in die Startelf. Marcos Lopez, Quinten Timber, Igor Paixao sowie der Ex-Schalker Timon Wellenreuther rückten ins Team.

Sein Gegenüber Ruud van Nistelrooy vertraute auf dieselbe Anfangsformation, welche am vergangenen Wochenende die Go Ahead Eagles Deventer mit 2:0 geschlagen hatte. Geleitet wurde dieses brisante Aufeinandertreffen vom erfahrenen 40-jährigen Referee Danny Makkelie.



Die Hausherren machten zu Beginn der Partie den etwas zielstrebigeren Eindruck, doch zählbares brachten überraschend die Boeren auf die Anzeigetafel. Feyenoord-Spielgestalter Orkun Kökcü verlor auf Höhe der Mittellinie den Ball, die PSV schaltete schnell um, der niederländische Jung-Nationalspieler Xavi Simons dribbelte sich durch die Abwehr und setzte Anwar El Ghazi gekonnt in Szene, der das Leder maßgenau zum 0:1 im langen Eck unterbrachte (8.). Nach etwas mehr als zehn Minuten folgte eine bewegende Szene beider Fanlager, die gemeinsam für den unheilbar an Leukämie erkrankten PSV-Pressesprecher Thijs Slegers applaudierten und gleichzeitig zur Stammzellenspende aufriefen.

23 Zeigerumdrehungen waren vergangen, da hatten auch die Gastgeber ihre erste große Gelegenheit. Rechtsverteidiger Marcus Pedersen brachte eine Flanke ins Zentrum, woraufhin sich Mittelstürmer Santiago Gimenez geschickt um Jarrad Branthwaite drehte, jedoch am argentinischen Torhüter Walter Benitez scheiterte. Überdies war die Begegnung von intensiven, teils überharten Zweikämpfen und zahlreichen Unterbrechungen gekennzeichnet. So musste etwa der Österreicher Phllipp Mwene nach einem üblen Zusammenprall, aufgrund einer Kopfverletzung den Platz vorzeitig verlassen (32.). Während der sechsminütigen (!) Nachspielzeit des ersten Durchgangs hätte der umtriebige Simons die PSV-Führung beinahe ausgebaut, doch der deutsche Schlussmann Wellenreuther war bei dessen Schuss von der Strafraumgrenze zur Stelle (45.+1).

Thorgan Hazard trifft beim PSV-Debüt, Feyenoord mit Last-Minute-Ausgleich

Gerade einmal neun Sekunden war die Partie in der zweiten Hälfte alt, da setzte sich die körperbetonte Linie fort und der eingewechselte Johan Bakayoko wurde nach einer rüden Grätsche regelkonform mit Gelb verwarnt. Doch auch fußballerisch nahm das Spitzenspiel nun an Fahrt auf. In der 54. Minute hatte Feyenoord Rotterdam die riesige (Doppel-)Chance zum Ausgleich. Der Ex-Herthaner Javairo Dilrosun wurde auf dem linken Flügel nicht entscheidend unter Druck gesetzt und brachte eine präzise Flanke auf Gimenez‘ Kopf, der allerdings erneut in Benitez seinen Meister fand. Den Nachschuss beförderte Mittelfeldakteur Quinten Timber unbedrängt aus fünf Metern lediglich in die Arme des Torwarts. Nach etwas mehr als einer Stunde gab BVB-Leihgabe Thorgan Hazard sein Debüt für die PSV Eindhoven. Kurz darauf schaltete sich der VAR ein und nach Ansicht der TV-Bilder entschied sich der Unparteiische Makkelie wegen groben Foulspiels auf Platzverweis für PSV-Innenverteidiger Armando Obispo (65.).

Die Gäste ließen sich von dieser personellen Unterzahl jedoch nicht beirren, sondern erhöhten das Ergebnis gar auf 2:0. Luuk de Jong passte auf Hazard, dieser nahm aus 18 Metern Maß und bugsierte das Leder ins linke untere Toreck – was für ein Einstand des Belgiers (68.). Zwei eingewechselte Akteure sorgten nach 81 Minuten für neue Hoffnung beim Spitzenreiter der Eredivisie. Oussama Idrissi konnte bei seinem dynamischen Antritt nicht gestoppt werden, flankte butterweich auf den Elfmeterpunkt, wo der Iraner Alireza Jahanbakhsh mit einem wuchtigen Kopfball zum Anschlusstreffer verkürzte. Das Stadion glich nun einem Tollhaus. Spätestens mit dem Last-Minute-Ausgleich durch Jahanbakhsh kannte die Euphorie keine Grenzen mehr (90.+6). Der Offensivmann nahm aus der Distanz sein Herz in die Hand und das Spielgerät fand den Weg ins PSV-Gehäuse – der Wahnsinn!

Für Feyenoord geht es am kommenden Mittwoch im KNVB Beker gegen NEC Nijmegen weiter (21:00 Uhr). Am selben Tag muss die PSV Eindhoven ebenfalls im niederländischen Pokal ihre Hausaufgaben gegen den FC Emmen erledigen (18:45 Uhr).

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Feyenoord Rotterdam – PSV Eindhoven 2:2 (0:1)

Feyenoord Rotterdam: Wellenreuther – Pedersen, Geertruide, Hancko (84. P. Waalemark), Lopez (70. Danilo) – Wieffer, Kökcü, Dilrosun (70. Idrissi), Q. Timber (62. Bullaude), Igor Paixao (62. Jahanbakhsh) – Gimenez

PSV Eindhoven: Benitez – Teze, Branthwaite, Obispo, Mwene (32. van Aanholt) – I. Sangaré, J. Veerman (62. Gutierrez), El Ghazi (17. Bakayoko/ 69. Ramalho), Til (62. T. Hazard), Simons – L. de Jong (70. Fabio Silva)

Tore: 0:1 El Ghazi (8.), 0:2 T. Hazard (68.), 1:2 Jahanbakhsh (81.), 2:2 Jahanbakhsh (90.+6)

Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Obispo (65.)

(Photo by MAURICE VAN STEEN/ANP/AFP via Getty Images)

Steven Busch

Die Außenristpässe eines Tomás Rosicky entfachten seinen Enthusiasmus für den Fußball und die Affinität zu den schwarzgelben Borussen aus dem Ruhrgebiet. WM-Held Mario Götze brach ihm mit dem Wechsel in den Süden der Republik einst sein Fanherz und der Glaube an die Fußballromantik schwand.


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