Football Leaks | Monacos Vizepräsident verdient direkt an Spielerverkäufen

20. November 2018 | Global News | BY Damian Ozako

Bei der AS Monaco läuft es momentan alles andere als gut. In der Liga stecken die Monegassen mitten im Abstiegskampf und der Präsident, Dmitrij Rybolowlew, hat sich nach Moskau abgesetzt, nachdem die Staatsanwalschaft in Monaco Anklage wegen des Verdachts der Bestechung gegen ihn erhoben hat. Jetzt steht der eigentliche Vizepräsident Vadim Vasilyev an der Spitze. Und dieser verdient laut Vertrag direkt an Spielerverkäufen.

Verdienst durch Spielerverkäufe

2013 wurde er von Rybolowlew in den Verein integriert und war mit dafür verantwortlich, dass Monaco wieder zu einem Spitzenteam in Frankreichs Ligue 1 geformt wird. Seine Arbeit lässt sich Vasilyev sehr gut bezahlen. Wie der „Spiegel“ im Rahmen der Berichterstattung rund um „Football Leaks“ vermeldet, betrug sein jährliches Grundgehalt zunächst 750.000 Euro und wurde 2016 auf 1,25 Millionen Euro erhöht. Doch dabei bleibt es nicht. Er hat in seinem Vertrag eine Zusatzklausel, die besagt, dass er 10% aller Gewinne bekommt, die der Verein durch Spielerverkäufe generiert. Dieser Bonus muss binnen 15 Tage nach der Überweisung an Vasilyev ausgezahlt werden.

Grauzone

Artikel 18 des FIFA-Reglements besagt eigentlich, dass Dritte nicht an Spielerverkäufen mitverdienen dürfen. Doch Monaco hat versucht die Klausel geheim zuhalten und zahlt den Bonus immer ohne Begründung an den Russen aus. Dies reicht im Endeffekt aus um die Regeln der FIFA zu umgehen. Darüber hinaus ist nicht endgültig definiert ob ein Angestellter des Klubs noch als dritte Partei in so einer Verhandlung angesehen wird. Man befindet sich letztendlich in einer Grauzone.

Vasilyev erklärte, dass die Verträge außerdem privatrechtlicher Art sind und daher nicht den Regeln der FIFA unterliegen. Daher handle der Verein korrekt. Der neue Mann an der Spitze der Monegassen darf sich demnächst übrigens wieder über einen größeren Bonus freuen. Die Hälfte seiner insgesamt 18 Millionen Euro, die er am Transfer von Kylian Mbappé (20) verdient, wird er schon in diesem Jahr einstreichen, da PSG bereits im Juli die erste Rate überwiesen hat. Die sportliche Krise der Monegassen, die zuletzt die ganzen Abgänge nicht mehr kompensieren konnten, betrifft sein Konto nicht direkt.

(VALERY HACHE/AFP/Getty Images)

Damian Ozako

Als Kind von Tomas Rosicky verzaubert und von Nelson Haedo Valdez auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht worden. Geblieben ist die Leidenschaft für den (offensiven) Fußball. Seit 2018 bei 90PLUS.