Ligue 1 Vorschau | PSG vs Angers – Gipfeltreffen der Gegensätze

5. Oktober 2019 | Global News | BY Piet Bosse

Vorschau | Erster gegen Zweiter, 18 gegen 16 Punkte, 13 Tore gegen 16 Tore, das sind die zentralen Zahlen des Spitzenspiels in Frankreich. Paris Saint-Germain empfängt am frühen Samstagabend den Angers SCO und bittet zu einem Gipfeltreffen, dessen Voraussetzungen unterschiedlicher kaum sein könnten.

Anpfiff der Partie ist am Samstag, 17:30 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

PSG – Die Serie der knappen Siege 

Der Meister thront wie gewohnt an der Spitze der Ligue 1 und auch in der Champions League läuft es mit sechs Punkten aus den ersten beiden Partien, und schon vier Punkte Vorsprung auf den Tabellendritten. Am Dienstag gewann PSG knapp aber verdient bei Galatasaray Istanbul, eine schnelle Ballstafette schloss Mauro Icardi mit seinem ersten Pariser Pflichtspieltor ab.  

1:0-Siege wie in Istanbul werden im Herbst 2019 zur neuen Pariser Spezialität. Auch die letzten drei Ligasiege fielen knapp aus, jeweils traf Neymar – zum entscheidenden 1:0. Das Lieblingsergebnis der Pariser ist also bekannt. Betrachtet man nur die Resultate, wirkt das nicht sehr souverän, zumal Tuchels Team zwischen den 1:0-Siegen mit 0:2 im eigenen Stadion gegen Außenseiter Stade Reims verlor. Die Ergebnisse sind knapp, und lassen darauf schließen, dass gerade im Angriff noch nicht alles klappt.  

Das ist bei diversen Verletzungen von Stürmern in den letzten Wochen aber auch kein Wunder. Edison Cavani fällt weiterhin aus, doch das Lazarett lichtet sich: Mbappé wurde nach Verletzung gegen Galatasaray eingewechselt und spielte auch schon am Wochenende beim – natürlich – 1:0 gegen Lyon. Das war in dieser Saison der erste gemeinsame Auftritt von Mbappé und Neymar, prompt legte der junge Franzose für Neymar auf. In der Champions League ersetzte der ebenfalls zuletzt verletzte Mauro Icardi den Brasilianer, mit Erfolg.  
Im Schatten der Rückkehrer ist auch Angel Di Maria zurzeit in Topform, führte das Team in Istanbul indem er viele Angriffe einleitete, sehr agil war und kluge Pässe spielte.  
Thomas Tuchel hat also einige Optionen im Angriff, vielleicht springt somit ja mehr als ein 1:0 gegen Angers heraus.  

Angers – Die Überraschung des Außenseiters

Weniger sparsam mit Toren ist bislang der Angers Sporting Club d’Ouest, kurz Angers SCO: Mit 16 Toren stellt das Team von Trainer Stéphane Moulin nach acht Spielen den besten Sturm der Liga, doch elf Gegentore sind der mit Abstand schwächste Wert unter den Top-5. Diese hohe Zahl ist aber schnell erklärt: Am zweiten Spieltag kam Angers in Lyon mit 6:0 unter die Räder. Ansonsten stand die Abwehr recht stabil. Während man sich Auswärts mit zwei Niederlagen noch etwas schwertut, läuft es zuhause umso besser, drei Siegen folgte zuletzt ein 1:1 Unentschieden gegen Amiens. Die Heimstärke ist bislang ausschlaggebend für den guten Saisonstart.

Einen guten Start erwischte das Team schon vor vier Jahren, als die Nordwestfranzosen sich als Aufsteiger sehr lange sehr weit oben hielten. Noch nach 20 Spieltagen standen die Mannen von Stéphane Moulin auf Platz zwei und wurden am Ende Neunter. Moulin, schon seit acht Jahren im Verein, steht für die bei Angers gelebte, unaufgeregte Kontinuität, mit der Erfolg entsteht.

Photo by GUILLAUME SOUVANT/AFP/Getty Images

Trotz der Kontinuität sind zwei Neuzugänge tragende Säulen im starken Angriff: Rachid Aliouli kam im Sommer ablösefrei aus Nimes, und Linksaußen Casimir Ninga für drei Millionen Euro von Absteiger SM Caen. Mittelstürmer Aliouli traf schon viermal, und Ninga schoss drei Tore. Im System Coach Moulin sind die Außenbahnspieler wichtig im Angriffsspiel, obwohl der Trainer sein System gerne wechselt. Angers spielt gerne im 4-3-3, aber auch in den defensiveren Varianten 4-1-4-1 und mit Fünfermittelfeld. Spannend zu sehen wird sein, wie lange das Überraschungsteam noch oben dabei bleibt, und der SCO im Prinzenpark überraschen kann.

Prognose

Paris ist Favorit, aber muss gewarnt sein: Wie man dort besteht und überrascht, hat Stade Reims zuletzt gezeigt. PSG ist im ersten Heimspiel nach der Pleite auf Wiedergutmachung aus, aber Angers kommt als Topteam mit viel Selbstvertrauen.

Mögliche Aufstellungen

PSG: Navas – Bernat, Diallo, Silva, Meunier – Verratti, Marquinhos, Gueye – Neymar, Icardi, Di Maria

Angers: Butelle – Ait Nouri, Thomas, Traoré, Manceau – Ninga, Mangani, Santamaria, Fulgini, Thioub – Alioui

(Photo by Bulent Kilic / AFP) 

 

Piet Bosse

Fasziniert von diesem einen langen Pass in die Spitze. Hat eine Schwäche für deutschen und französischen Fußball. Seit 2019 bei 90PLUS.


Ähnliche Artikel