Nach Katar: Nächste Winter-WM 2030 am Persischen Golf?

16. Dezember 2022 | WM-News | BY Steven Busch

News | Die Austragung von sportlichen Großveranstaltungen erfreut sich im Nahen Osten einer immer größer werdenden Beliebtheit. Nach der WM in Katar könnten nun zwei weiteren Events am Persischen Golf stattfinden. Saudi-Arabien interessiert sich als Gastgeberland für die Fußball-Weltmeisterschaft 2030 und die Olympischen Sommerspiele 2036.

WM und Olympische Spiele: Saudi-Arabiens Vision 2030

Am Sonntag (Anpfiff: 16 Uhr) wird im Lusail Iconic Stadium in Katar ein neuer (oder doch alter) Weltmeister der Männer gekürt. Doch bereits jetzt werfen die nächsten Großveranstaltungen ihren Schatten voraus. Der Wüstenstaat Saudi-Arabien plant aktuell eine Doppelbewerbung für die Fußball-WM und die Olympischen Sommerspiele. Dabei handelt es sich, nach Informationen des britischen Telegraph, um die Weltmeisterschaft 2030, als Co-Gastgeber neben Ägypten und Griechenland, und die Olympiade 2036. Der saudische Sportminister Prinz Abdulaziz Bin Turki Al Faisal (39) dazu:

Es besteht kein Zweifel, dass es für jedes Land die größte Ehre und das größte Privileg wäre, die Fußballweltmeisterschaft auszurichten. Ich bin mir sicher, dass niemand diese Gelegenheit ausschlagen würde, wenn sie sich bieten würde. Wir alle haben in den letzten Wochen hier in Doha gesehen, was dies für die gesamte arabische Welt bedeutet.



Eine WM müsste, wie bereits im Fall Katar geschehen, aufgrund der hohen Temperaturen in die Wintermonate verschoben werden. Die Länder am Persischen Golf vereint allesamt ehrgeizige Pläne in Bezug auf die Ausrichtung von sportlichen Großveranstaltungen in naher Zukunft. Saudi-Arabien verfolgt die Agenda „Vision 2030“, bei der sich der Staat als umwelt- und gastfreundlich darstellen und dem fossilen Brennstoff Erdöl abwenden möchte. Derlei Ambitionen wird das Thema „Sportswashing“, d. h. der Reputationsgewinn eines Landes durch die Veranstaltung von Großevents, regelmäßig entgegengesetzt. In diesem Kontext äußerte sich Al Faisal wie folgt:

Ich verstehe die Debatte, weil wir so viel tun und in den letzten fünf Jahren so viel erreicht haben. Aber ich lade jeden, der sich für Saudi-Arabien interessiert, dazu ein, in unser Land zu kommen und sich selbst ein Bild davon zu machen, was wir tun. (…) Heute bietet die Sportindustrie beispielsweise über 22.000 Einheimischen eine Chance.

Warum wir über die WM 2022 in Katar berichten

(Photo by Alex Pantling/Getty Images)

Steven Busch

Die Außenristpässe eines Tomás Rosicky entfachten seinen Enthusiasmus für den Fußball und die Affinität zu den schwarzgelben Borussen aus dem Ruhrgebiet. WM-Held Mario Götze brach ihm mit dem Wechsel in den Süden der Republik einst sein Fanherz und der Glaube an die Fußballromantik schwand.