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90PLUS-Jahresawards 2020 | Kategorie 8: Newcomer des Jahres

27. Dezember 2020 | Spotlight | BY 90PLUS Redaktion

Das Fußballjahr 2020 neigt sich dem Ende zu und nun es wieder einmal an der Zeit, um die 90PLUS-Jahresawards zu verleihen. In der achten Kategorie kann der Newcomer des Jahres bestimmt werden. Erling Haaland, Ansu Fati oder Alphonso Davies: Wer ist der Senkrechtstarter?

  • Erling Haaland: Salzburg, Dortmund, Shootingstar
  • Ansu Fati: Die Nachwuchshoffnung beim FC Barcelona
  • Alphonso Davies: Im Rekordtempo zum Leistungsträger

In jedem Jahr gibt es junge Spieler, die den Sprung in das Profigeschäft schaffen und sich dort etablieren. Deswegen wird wie in jedem Jahr der Newcomer des Jahres von uns bestimmt. In dieser Kategorie ist es aber wichtig, zu erklären, wie man denn einen Newcomer definiert. Es muss nicht zwingend ein vorher komplett unbeschriebenes Blatt sein, sondern es geht vielmehr darum, dass ein junger Spieler einen sehr großen Schritt machen konnte. Wir stellen die Nominierten vor!

Kategorie 1: Transfer des Jahres

Hier geht es zum Gerücht des Jahres

Die Wahl zum Tor des Jahres findet ihr hier!

Kategorie 4: Spieler des Jahres

Hier könnt ihr den Trainer des Jahres wählen

Kategorie 6: Mannschaft des Jahres

Hier findet ihr die siebte Kategorie – den Verlierer des Jahres

Erling Haaland (BVB)

Die letzte Saison war für Erling Haaland (20) definitiv die Spielzeit, in der der ganz große Durchbruch für den Norweger stattfand. Zuvor meist nur vereinzelt Beobachtern der Junioren-Nationalmannschaften und sehr investierten Fußballfans bekannt, entwickelte sich der Name Haaland innerhalb eines Jahres zu einer echten Marke in der Fußballwelt.

Mittlerweile dürfte der Angreifer wohl wirklich jedem Fan bekannt sein. Seine unglaublichen und dabei auch noch konstanten Auftritte auf dem grünen Geläuf wirken mittlerweile so selbstverständlich, dass fast schon in Vergessenheit gerät, dass der Spieler erst in diesem Januar das erste Mal in einer europäischen Topliga auflief. Zuvor hatte der Offensivmann in Salzburg schon für einiges an Trubel gesorgt und auch in der Champions League auf sich aufmerksam gemacht. Doch der Schritt zum BVB, getan erst in diesem Jahr, besiegelte den Aufstieg des ehrgeizigen Skandinaviers. Tore am Fließband gegen die gut organisierten Defensiven der Bundesliga, zwei Tore im KO-Spiel gegen den späteren Finalisten PSG

Innerhalb von zwölf Monaten ist der blonde Goalgetter zu einem der wichtigsten und unverzichtbarsten Spieler bei einer der besten deutschen Mannschaften geworden, wird schon jetzt mit den größten Namen des Geschäfts in Verbindung gebracht. Vor kurzem gewann er den Golden-Boy-Award und wurde so als bester Nachwuchsspieler der Welt ausgezeichnet. Er erzielte in diesem Kalenderjahr 23 Tore in einer der Topligen Europas und acht Treffer in der Königsklasse. Was 2019 in Salzburg zu erahnen war, belegte Haaland 2020 mit dem BVB eindrücklich. Wenn man zu Beginn der letzten Saison eine Umfrage gestartet hätte, wer Erling Haaland kennt, wäre „Ich nicht“ wohl die meistgewählte Antwort gewesen. Eine Saison später hat sich das definitiv geändert und wirkt schon fast unvorstellbar.

Julius Eid

(Photo by Lukas Schulze/Getty Images)

Ansu Fati (FC Barcelona)

Eigentlich hätte Anssumane „Ansu“ Fati Vieira (18) die Saison 2019/20 vorrangig in der U19 sowie der zweiten Mannschaft des FC Barcelona verbringen sollen, um Spielpraxis zu sammeln und sich für LaLiga vorzubereiten. Bedingt durch einige personelle Sorgen in der Offensive entschied sich der damalige Cheftrainer Ernesto Valverde (56) jedoch dazu, den zu der Zeit 16-Jährigen kurzerhand in den Profikader zu berufen und mit ihm in die Saison zu starten. Eine Entscheidung, die sich bezahlt machte.

Innerhalb kürzester Zeit mauserte sich Ansu zum Rekordspieler der Blaugrana: jüngster Spieler des Profikaders seit 1941, jüngster Ligatorschütze der Vereinsgeschichte, jüngster Torschütze der Champions-League-Geschichte. 

Der in Bissau geborene Flügelstürmer, der sich bereits als Sechsjähriger für „La Masia“ und damit gleichzeitig gegen den ebenfalls sehr interessierten Erzrivalen Real Madrid entschied, schlug voll ein. Er stand in seiner Debüt-Saison bereits in 24 Ligaspielen für die Katalanen auf dem Feld und erzielte dabei sieben Treffer (eine Vorlage). In der laufenden Spielzeit zählt er zum Stammpersonal von Coach Ronald Koeman (57) und kommt in bisher sieben Ligaspielen bereits auf vier Tore und eine Vorlage. 

Auch in der spanischen Nationalmannschaft hat sich der Linksaußen bereits einen Namen gemacht. Als jüngster A-Nationalspieler seit 1936 debütierte er beim 1:1 gegen die DFB-Elf Anfang September. Nur drei Tage später schoß er sich bei seinem zweiten Auftritt im Trikot der „Furia Roja“ gegen die Ukraine zum jüngsten Torschützen in der Geschichte des spanischen Fußballverbandes.  

Kein Wunder, dass man das Vorzeigeexemplar der katalanischen Fußballschule und die große Hoffnung des FC Barcelona langfristig an den Verein binden will: Erst im September wurde das Arbeitspapier des mittlerweile 18-Jährigen bis 2024 verlängert. Er ist nun auch vertraglich fester Bestandteil des Profikaders und läuft mit der Rückennummer 22 auf, die zuvor von Arturo Vidal (33) getragen wurde. Seine obligatorische Ausstiegsklausel liegt bei 400 Millionen Euro. 

Jasper Glänzer

Alphonso Davies (FC Bayern)

Alphonso Davies (20) wechselte bereits im Januar 2019 für zehn Millionen Euro zum Rekordmeister aus München. Hier hatte der Linksverteidiger die Möglichkeit, sich zunächst einzuleben, in der vereinseigenen U23 Spielpraxis zu sammeln und im Training auf sich aufmerksam zu machen. Dies gelang dem Kanadier scheinbar ziemlich gut, immerhin durfte er im Laufe der Rückrunde erste Bundesliga-Minuten als Joker sammeln, erzielte am 17.03.2019 gegen Mainz 05 auch seinen ersten Profitreffer im Jersey der Münchner.

Der Durchbruch sollte ihm dann unter Hansi Flick (55) gelingen. Mit ihm als Trainer an der Seitenlinie schaffte Davies auf anhieb den Sprung zur Stammkraft und war aus der Startelf nicht mehr herauszudenken. In 24 Bundesliga-Partien unter dem Erfolgstrainer kam Davies 23 mal zu Einsatz, 22 mal stand er in der Startelf, fehlte lediglich einmal gesperrt. In dieser Zeit gelangen ihm zwei Tore, vier Vorlagen und eine Menge an gewonnenen Laufduellen. Primär im Kalenderjahr 2020 wusste der Kanadier zu überragen. Unvergessliche Offensivläufe in der Champions League gegen den FC Barcelona, zahlreiche Rettungsaktionen gegen namhafte Gegenspieler und die absolute Zuverlässigkeit beförderten den „Road Runner“ des FCB Woche um Woche in die positiven Schlagzeilen. Auch seine Unbekümmertheit ließ ihn schnell zum Fanliebling aufsteigen. Keine allzu schlechte Bilanz für den jungen Kanadier, der immerhin erst ein Jahr in Deutschland Fußball spielte.

Auch wenn Davies in dieser Saison viele Spiele aufgrund einer Bänderverletzung im Sprunggelenk verpasste, das Jahr 2020 dürfte er aus fußballerischer Sicht so schnell nicht vergessen. Zahlreiche Titel – darunter den Gewinn der Champions League – und feste Stammkraft bei der besten Mannschaft Europas, wenn nicht sogar der Welt – mehr geht auf vereinsebene nicht. Ein fast schon märchenhafter Aufstieg des Linksverteidigers, auf dessen Leistungsbestätigung die Fußballwelt nun wartet.

Steffen Gronwald

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