„Fußball ist grausam“ – Onana über Sperre, Barcelona & Zukunft

14. Dezember 2021 | News | BY Chris McCarthy

News | Neun Monate war André Onana wegen eines positiven Dopingtests gesperrt. Nun sprach er über die Gründe und seine Zukunft, die nicht bei Ajax Amsterdam liegen wird.

Onana über Sperre: „Es war sehr hart“

Im November war es endlich soweit. Nach neun langen Monaten durfte André Onana wieder bei einem Pflichtspiel zwischen die Pfosten, erst für seine Nationalmannschaft Kamerun, dann für seinen Klub Ajax Amsterdam. „Ein unglaubliches Gefühl“, sagte er nun in einem Interview mit der Sport.



„Es war sehr hart. Es war schwierig, meinen Mitmenschen zu erklären, dass ich – der nie getrunken oder geraucht hat – beschuldigt werde, Drogen zu nehmen. Es war sehr schwierig, weil sie es nicht verstanden. Fußball ist grausam“, erklärte der 25-Jährige. Nach Kopfschmerzen habe er damals eine empfohlene Pille seines Mannschaftsarztes mit der seiner damals schwangeren Frau verwechselt. „Sie sehen beide gleich aus, waren beide in der gleichen Verpackung, haben sogar die gleiche Farbe und wurden am gleichen Ort aufbewahrt“, beteuerte Onana, der sich Common Goal anschloss und ein Prozent seines Gehalts an Streetfootballworld spendet.

Am selben Tag musste er zu einer Dopingkontrolle und ihm wurde die verbotene Substanz Furosemid nachgewiesen. „Selbst die UEFA erkannte an, dass es sich um einen unbeabsichtigten Fehler handelte und diese Pille die Leistung nicht verbessert“, führte aus. Die Strafe, die von zwei Jahre auf ein Jahr und schließlich auf neun Monate reduziert wurde, musste dennoch sein. „Gesetz ist Gesetz“, sagt auch er.

Onana dachte nicht ans Aufhören

Ans Aufhören dachte Onana während seiner langen Wartezeit nicht: „Ich habe mein ganzes Leben auf diesen Sport gesetzt. Damit ich mit dem Fußball aufhöre, müsste mir schon etwas wirklich Schlimmes passieren.“ Er sehe es nun als eine Herausforderung, auch um seine Kritiker Lügen zu strafen.

Wo das sein wird, bleibt abzuwarten. Nach siebeneinhalb Jahren wird er Ajax Amsterdam im Sommer ablösefrei verlassen. „Zeit, einen neuen Weg einzuschlagen“, erklärt der Keeper, der sich seit seiner Rückkehr mit einer Reservistenrolle begnügen muss. Wohl auch wegen seines Entschlusses, zu gehen.

„Mehrere Teams“ hätten nun Interesse an einer Verpflichtung. Festgelegt habe er sich allerdings nicht, auch weil bis Sommer noch einiges passieren könne. Gerüchte über eine Einigung mit Inter kommentierte er wie folgt: „Es wird über viele Dinge gesprochen, auch über Arsenal, Barca, natürlich. Im Moment gibt es nichts. Die Presse ist ein Teil meines Lebens.“

Barcelona als erste Wahl?

Besonders der FC Barcelona ist für Onana ein interessanter Klub. Hier wurde er fünf Jahre lang ausgebildet, ehe er 2015 mit 18 nach Amsterdam wechselte.

„Ich bin immer noch in Kontakt mit Barça. Seit ich weg bin, habe ich ein sehr gutes Verhältnis zu ihnen. Barça ist meine Heimat, und es gab schon immer Kontakt“, gesteht der 20-fache Nationalspieler. Sollten die Katalanen anrufen, wäre es für ihn also eine einfache Entscheidung: „Es ist meine Heimat und ich bin dort aufgewachsen. Wenn es Barça ist, wird es Barça sein.“

Dort steht allerdings noch Marc-André ter Stegen (29) bis 2025 unter Vertrag und dieser hat laut Onana „in der Vergangenheit bewiesen, was für ein großartiger Torhüter er ist, und wird dies auch weiterhin tun.“ Und nun? „Fußball hat keine Gewissheit“, betont Onana. Er selbst weiß es am besten.

(Photo by Michael Regan/Getty Images)

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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