Finale der Coupe de France: Monaco vs PSG – Triumphiert David erneut gegen Goliath?

19. Mai 2021 | Vorschau | BY Sarom Siebenhaar

Vorschau | Im Finale der Coupe de France trifft Paris Saint-Germain auf die AS Monaco. PSG möchte den ersten Titel der Saison einheimsen, Monaco will mit dem Titelgewinn eine starke Saison krönen. 

Anpfiff der Partie ist am Mittwoch, 21:15 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

  • PSG: Bislang ohne Sieg gegen Monaco
  • PSG ohne Neymar?
  • AS Monaco: In dieser Saison noch ungeschlagen gegen PSG

PSG will den Pokal: „Werden alles geben“

Der Jubel der Spieler von Paris Saint-Germain nach dem verwandelten Elfmeter von Moise Kean (21) fiel sehr verhalten aus. Dabei sorgte der junge Italiener mit seinem Elfmeter für den Finaleinzug der Pariser. Zuvor trennte man sich im Duell mit dem HSC Montpellier in einer spannenden und engen Partie nach 90 Minuten 2:2. Wie so oft in letzter Zeit gab sich der französische Spitzenklub teilweise sehr fahrig und war nicht im Stande, das Ergebnis über die Zeit zu bringen. Immer wieder verlor man sich in kleinen Scharmützeln und damit auch den Fokus auf das eigentliche Geschehen. 

 

 

 

„Ich denke, wir haben es verdient, uns zu qualifizieren“, sagte PSG-Coach Mauricio Pochettino (49) nach der Partie. Der Argentinier weiß zwar um die Qualitäten seiner Mannschaft, jedoch kennt er auch die Defizite. „Wir hätten vor dem Tor mehr Sicherheit zeigen müssen“, konstatierte Pochettino, betonte aber, dass die Leistung seiner Elf „wirklich gut“ war. Zwar hat man mit dem Meisterschaftsrennen in der Ligue 1 einen nicht unwichtigen Nebenschauplatz, dennoch hat auch ein Triumph im Pokalfinale einen hohen Stellenwert bei den Spielern.

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„Wir werden alles geben, um unseren Titel zu verteidigen und den Sieg zu holen“, sagte Kylian Mbappé (22) nach dem Duell mit Montpellier. Mitspieler Leandro Paredes (26) schlug denselben Ton an. „Wir stehen im Finale der Coupe de France und werden alles tun, um unsere Saison auf die bestmöglichste Art und Weise zu beenden“, betonte der Mittelfeldspieler. Dort trifft PSG im Finale auf die AS Monaco. In den beiden Duellen der Ligue 1 blieb PSG in dieser Saison sieglos (2:3, 0:2). 

Wird Neymar gegen Monaco fehlen?

Pochettino wird im Finale aller Wahrscheinlichkeit nach auf seinen Superstar Neymar (29) verzichten müssen. Der Brasilianer handelte sich vor wenigen Wochen in der Liga gegen OSC Lille einen Platzverweis ein. Daraufhin wurde er vom französischen Verband für drei Spiele gesperrt, eines davon auf Bewährung. In diesem ‚Bewährungs‘-Spiel wurde er allerdings wieder verwarnt. Die Disziplinarkommission gab in der Folge bekannt, dass Neymar erneut für ein Spiel gesperrt werden würde. Das wäre das anstehende Pokalfinale. 

Neymar Jr (PSG)  gegen Montpellier

Photo: NorbertScanella/PanoramiC / Imago

PSG hat die Möglichkeit, das Urteil anzufechten. Das berichtete die L’Equipe. „Wir denken darüber nach“, bestätigte Pochettino. Bei einer erfolgreichen Anfechtung wäre Neymar zwar für das Pokalfinale spielberechtigt, aber für die letzte Ligabegegnung gegen Stade Brest nicht verfügbar. Die Verantwortlichen werden abwägen müssen, wo die Priorität liegt. Denn in der Liga wird es am letzten Spieltag zum Showdown kommen. Mit Lille liefert sich PSG ein Fernduell um die französische Meisterschaft

AS Monaco als „David“ gegen „Goliath“ PSG

Monaco spielt unter Trainer Niko Kovač (49) eine starke Saison. In der Liga rangiert man auf dem dritten Platz und kämpft mit Olympique Lyon um die Qualifikation zur Champions League. Und dann ist da noch das anstehende Pokalfinale gegen PSG. Nach zwei ernüchternden Jahren führte der Kroate Monaco wieder in die Spitze des französischen Fußballs. Vor der Begegnung mit Paris im Finale des Coupe de France gab sich Kovač allerdings bedeckt. „Wir sind die Underdogs, aber wir können trotzdem gewinnen“, sagte er nach dem Finaleinzug. 

AS Monaco Team bejubelt Treffer

Photo by Imago

Dass er es als „Underdog“ kann, hat man im DFB-Pokalfinale 2018 gesehen. Damals bezwang er mit der Frankfurter Eintracht den großen FC Bayern München (3:1) und holte den ersten nennenswerten Frankfurter Titel nach 30 Jahren. Wie bereits erwähnt hielt sich Monaco in der Liga gegen PSG schadlos. „Gegen PSG haben wir zwei verschiedene Spiele gespielt. Eines war mit Thomas Tuchel und das andere mit Mauricio Pochettino“, sagte Kovač  auf einer Pressekonferenz. „Wir werden die letzten Spiele, die PSG gespielt hat, analysieren“, ergänzte der 49-Jährige. Zudem sprach er von einer „großen Chance“ und betonte, dass er von der Qualität seiner Mannschaft „überzeugt“ ist.

Kovač verwies auf die allseits bekannte Geschichte ‚David gegen Goliath‘, in der David den vermeintlich stärkeren Goliath bezwingt. „Wir versetzen uns in die Lage von David. Wir hoffen, dass wir für eine Überraschung sorgen können, und ich glaube, dass wir das können“, konstatierte der ehemalige Frankfurt- und Bayern-Coach. Sein Schützling Wissam Ben Yedder (30) schlug denselben Ton an. „Wir werden dieses Finale mit viel Lust und Charakter angehen. Wir werden alles geben“, versprach der Kapitän. 

Kovač-Wunschspieler Volland mit Top-Leistungen

Neben Ben Yedder ist auch ein altbekanntes Gesicht aus der Bundesliga maßgeblich für die gute Saison der Monegassen verantwortlich. Kevin Volland (28) schlug nach seinem Wechsel im Sommer 2020 direkt ein. Mittlerweile steht der Stürmer in 38 Partien bei 18 Treffern und acht Vorlagen. Im Pokal traf er in vier Spielen zweimal. Gemeinsam mit Ben Yedder bildet Volland das zweitgefährlichste Duo der Liga. Durch seine starken Leistungen könnte der zehnmalige deutsche Nationalspieler eventuell auch eine Option für die anstehende Europameisterschaft sein. Beim 3:2-Sieg in der Hinrunde war der ehemalige Leverkusener an allen drei Treffern direkt beteiligt (Doppeltorschütze und Vorlage). 

Niko Kovac und Kevin Volland (AS Monaco)

Photo: NorbertScanella/PanoramiC / Imago

Im Sachen Ausfälle gab Kovač für Stevan Jovetic (31) grünes Licht. Der Montenegriner laborierte zuletzt an einer Wadenverletzung, die ihn seit Ende April zum Zusehen zwang. „Jove wird wahrscheinlich im Kader sein“, erklärte sein Trainer. Anders soll es hingegen bei Sofiane Diop (20) aussehen. Der technisch versierte Mittelfeldspieler fehlt seit Mitte April und wird wohl auch gegen PSG nicht mitwirken können. Beim Rückrundensieg erzielte er gegen PSG den Treffer zum 2:0-Endstand.

Prognose

Wie schon in der Liga wird das Aufeinandertreffen im Pokalfinale sehr spannend werden. PSG hat in der Liga nochmal Blut geleckt und seine Lebensgeister geweckt. Monaco spielt einer exzellente Saison und hat zu verstehen gegeben, sich nicht verstecken zu wollen. Die zwei Siege in der Liga geben Selbstbewusstsein. Sollte Neymar tatsächlich ausfallen, wäre das ein herber Rückschlag für PSG. Monaco kommt hingegen (fast) in Bestbesetzung in den Prinzenpark. Die Geschichte wird sich erneut wiederholen. David (Monaco) wird Goliath (PSG) in die Knie zwingen und triumphieren. 

 

 

Mögliche Aufstellungen:

Paris Saint-Germain: Navas – Florenzi, Marquinhos, Diallo, Bakker – Gueye, Paredes, Herrera – Di María, Icardi, Mbappé 

AS Monaco: Lecomte – Sidibé, Badiashile, Disasi, Caio Henrique – Martins, Tchouaméni, Fofana, Golovin – Volland, Ben Yedder

Photo: NorbertScanella/PanoramiC / Imago

Sarom Siebenhaar

Die Oranje-Connection entfachte seine Leidenschaft für den HSV. Durch zahlreiche Tiefen schmecken die vereinzelten Höhen umso süßer. Schätzt attraktiven Offensivfußball genauso wie kämpferische Höchstleistungen. Internationaler Top-Fußball findet sich nicht nur in den Big Five. Seit 2021 bei 90PLUS.


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