Liverpool und Manchester United planen massive Premier-League-Reform

11. Oktober 2020 | News | BY Chris McCarthy

News | Der FC Liverpool und Manchester United versuchen eine Reform der Premier League voranzutreiben. Dazu gehört eine Reduzierung der Vereine von 20 auf 18 sowie eine fairere Aufteilung der Einkünfte.

Premier-League-Klubs wollen Einkünfte fairer aufteilen

Wie der Telegraph exklusiv berichtet, sind der FC Liverpool und Manchester United die treibenden Kräfte einer massiven Reform der Premier League, genannt „Project Big Picture“. Die eigentlich rivalisierten Klubs haben demnach einige Vorschläge ausgearbeitet, um die finanziellen Strukturen des englischen Fußballs zu überarbeiten.

Im Mittelpunkt der Pläne steht die Reduzierung der großen Einkommenskluft zwischen den Premier-League-Vereinen und der English Football League (Liga zwei bis vier). Eines der Ziele dahinter ist es, Zweitligisten davon abzuhalten, finanziell zu viel zu riskieren und alles auf den Aufstieg zu setzen. Bislang profitierten (Wieder-)Absteiger nämlich von Fallschirmzahlungen. Dieses Model, das vorsieht dass die Absteiger drei Jahre nach dem Abstieg finanzielle Unterstützung von der Liga erhalten, soll abgeschafft werden. Stattdessen sollen fortan 25 Prozent der Premier-League-Einnahmen gleichmäßiger zwischen den EFL-Klubs aufgeteilt werden. 250 Millionen Pfund würden zudem vorab an die Football League gezahlt werden, damit die Vereine die Coronavirus-Krise besser bewältigen können. Zusätzliche 100 Millionen Pfund sollen an die Football Association gehen.

Premier-League-Elite will mehr Macht und weniger Vereine

Im Gegenzug möchten die Top-Vereine der Premier League mehr Macht haben. Die Liga, seit 1992 in dieser Form in Betrieb, würde demnach von 20 auf 18 Vereine reduziert werden. Die neun Vereine, die der obersten Spielklasse am längsten angehören, genauer gesagt die sogenannten Top-Sechs sowie Everton, Southampton und West Ham würden die „long term shareholders“ bilden und folglich das Sagen haben. Statt der bisherigen 14 Stimmen innerhalb der 20-Klub-Demokratie würde es nur sechs Stimmen dieser neun Vereine benötigen, um eine Änderung durch zu winken.

EFL-Vorstand Rick Parry soll bereits Gespräche mit Liverpools Vertretern geführt haben und die Pläne unterstützen. Die Unterstützung der weiteren Top-Vereine Manchester City, Arsenal, Chelsea und Tottenham Hotspur wird ebenfalls erwartet.

Die Top-Klubs sollen bei der Reduzierung der Vereine eine Reform der Champions League im Hinterkopf haben, die 2024/2025 aufgestockt werden könnte. Somit könnten beide Spielpläne eher verein werden.

Weitere Vorschläge des Dokuments beinhalten:

  • Eine Reform hinsichtlich der Verteilung der TV-Gelder
  • Die Abschaffung des Ligapokals sowie des Community Shields
  • Zwei Absteiger aus der Premier League
  • Automatischer Aufstieg für die ersten zwei Zweitligisten
  • Playoffs zwischen dem dritten PL-Absteiger und dem Dritten, Vierten und Fünften der Championship
  • Obergrenze für Auswärtskarten bei 20 Pfund, minimaler Auswärtsanteil in Stadien
  • Rückkehr von Safe Standing
  • Eine eingeständige Frauen-Profi-Liga
  • Financial-Fair-Play-Regeln im Einklang mit der UEFA inklusive vollem Einblick für die PL auf die Vereinskonten
  • Reform des Leih-Systems, dass den Vereinen ermöglicht bis zu 15 Spieler lokal zu verleihen

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Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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