Robben | Wechsel zu Chelsea, weil United schlief

5. April 2018 | News | BY Marius Merck

Mit seinem Wechsel von Eindhoven zu Chelsea im Jahr 2004 begann die große internationale Karriere von Arjen Robben. Wie der Niederländer nun verriet, hätte seine erste Station außerhalb von seinem Heimatland auch ganz woanders liegen können.

 

Essen mit Sir Alex, Besichtigung des Trainingsgeländes, …

Zugegeben: Wegen vieler Verletzungen konnte Robben bei den „Blues“ nicht den Eindruck hinterlassen, welcher seinen sportlichen Fähigkeiten entspricht. Zwar gewann er mit dem Klub im 2005 und 2006 unter Trainer José Mourinho die englische Meisterschaft, eine absolut tragende Kraft war er dabei jedoch nicht. Daher folgte im Sommer 2007 der Wechsel zu Real Madrid, wo Robben ein ähnliches Dilemma mitmachte: Wenn er fit war, führte kaum ein Weg an ihm vorbei – nur war dieser Zustand durchaus selten. Nach seinem Transfer zum FC Bayern gelang allerdings endlich der Sprung in eine neue Stratosphäre. Seit rund einer Dekade gilt der vielfach dekorierte Linksfuß als die Muster-Blaupause eines Weltklasse-Flügelstürmers.

Wie Robben nun im Gespräch mit „FourFourTwo“ verriet, hätte sein erster Schritt außerhalb der Eredivisie auch ganz woanders liegen können – wenn auch in der gleichen Liga. Demnach stand das damals junge Talent kurz vor einem Wechsel zu Manchester United. Die „Red Devils“ warben intensiv um den vielversprechenden Holländer und stießen dabei auch auf Gegenliebe.

(Photo by Christopher Lee/Getty Images)

Aus unbekannten Gründen geschah dann jedoch nichts, was Chelsea in die Karten spielte:

„Ich hatte ein sehr gutes Gespräch bei einem Essen mit Sir Alex, wir haben uns über Fußball und das Leben unterhalten. Daneben habe ich mir das Trainingsgelände angesehen, alles war top und wir hatten einen guten Eindruck. Als ich zurück bei PSV war, passierte jedoch nichts mehr. Zu diesem Zeitpunkt sprach PSV auch mit Chelsea, vielleicht haben sie mehr Geld geboten? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. (…) Ich sprach dann mit Chelsea und mochte ihre Pläne. Wir hatten nur eine Verhandlungsrunde, alles wurde recht schnell abgearbeitet. Ich hätte aber bei Manchester United unterschrieben, wenn sie mir nach dem Treffen direkt auch eine Offerte unterbreitet hätten.“

Durch das Zögern von United kam somit ein paar Jahre später mittelbar die legendäre Flügelzange „Robbery“ in Deutschland zustande. Dem englischen Rekordmeister sollte dieser Schritt noch heute Leid tun: Hätte United damals das Rennen gemacht, hätten sie auf das „RoRo“-Duo zurückgreifen können: Rechts Cristiano Ronaldo, links Arjen Robben – oder umgekehrt, beide Spieler gerade mal 20 Jahre alt.

Manche verpasste Gelegenheiten im Leben sollte man besser einfach verdrängen.

Marius Merck

Eine Autogrammstunde von Fritz Walter weckte die Leidenschaft für diese Sportart, die über eine (“herausragende”) Amateurkarriere bis zur Gründung von 90PLUS führte. Bei seinem erklärten Ziel, endlich ein “Erfolgsfan” zu werden, weiter erfolglos.


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