Differencemaker, Lukaku kann es auch die Großen & ein Klassenunterschied im Ligapokal

26. Februar 2018 | Premier League Awards | BY Chris McCarthy

Unsere Awards zum 28. Spieltag der Premier League. Differencemaker, ein erster Absteiger (?) und eine zu erwartende Erkenntnis aus dem Ligapokal…

 

„Differencemaker“ – Award: Harry Kane

Crystal Palace hatte Tottenham eigentlich sehr gut im Griff und setzte auch im Spiel nach vorne den ein oder anderen Nadelstich. Obwohl die Spurs insgesamt natürlich überlegen waren, fehlte die Konsequenz in der letzten Aktion, sei es beim Pass oder im Abschluss. Es deutete viel auf ein 0:0, doch letztendlich machte wie so oft ein Mann den Unterschied: Harry Kane.

In der 89. Minute traf das Sturm-Phänomen mit seinem 24. Saisontor doch noch zum 0:1 Endstand und untermauerte damit seinen Ruf als absoluter „Differencemaker“. Niemand schießt in England aktuell so wichtige Tore, wie Harry Kane. Seine Tore sind laut Statistik-Dienst „Opta“ in der laufenden Spielzeit nämlich bereits 14 Punkte wert. Damit führt der Angreifer diese Kategorie in der Premier League an.

Mit der Hilfe Harry Kanes festigen die Spurs ihre Position in den Top-Four.

(Photo MARCO BERTORELLO/AFP/Getty Images)

„Er kann es auch gegen die Großen“ – Award: Romelu Lukaku

„Aber er kann es nicht gegen die Großen“ – Lange musste sich Romelu Lukaku diese Kritik anhören, doch am Sonntag beim 2:1 Manchester Uniteds gegen den FC Chelsea erzielte der Belgier im elften Versuch der Saison endlich gegen eine Top-8-Mannschaft seinen ersten Treffer.

Nachdem sein Ex-Klub zunächst viel besser in die Partie fand und durch den formstarken Willian auch verdient in Führung ging (32′) wendete sich das Blatt. Die Blues wurden viel zu früh zu passiv und erlaubten Manchester United einen Weg zurück in die Partie.

In einem temporeichen Spiel zeigten sich die Mannschaft von José Mourinho einmal mehr gnadenlos effektiv. In der 39. Minute nutzten die Red Devils die erste Unsicherheit der Gäste aus und erzielten in Person von Lukaku das 1:1. In der zweiten Halbzeit nahmen die Torgelegenheiten ab, ehe der Stürmer, dieses Mal als Vorbereiter, den entscheidenden Akzent setze. Seine maßgeschneiderte Flanke fand in Jesse Lingard einen dankbaren Abnehmer, der zum 2:1 Endstand einnickte.

Wichtige drei Punkte für Manchester United, das damit den zweiten Platz behauptet. Chelsea dagegen rutscht aus den Top-Four und muss allmählich um die Qualifikation zur Champions League bangen.

(Photo OLI SCARFF/AFP/Getty Images)

 

 

„Klassenunterschied“ – Award: Arsenal vs Manchester City

Ok, es war kein Premier League Spiel, doch da ihr am Freitag (am Donnerstag Abend findet die letzte Partie des Spieltags zwischen Manchester City und Arsenal auch in der Liga statt) die Geschehnisse vom Wochenende schon vergessen haben werdet (und mir die Spiele ausgehen), nehmen wir das Ligapokal-Finale hier mit auf.

Machen wir es kurz, der 3:0 Erfolg der Cityzens über die Gunners war hochverdient. Manchester City fuhr ganz bequem den ersten Titel der Guardiola-Ära ein, ohne überhaupt einen Gang hochfahren zu müssen.

Die eklatanten Abwehrfehler, taktischen Defizite und die fehlende Balance im Spiel nach vorne ziehen sich bei Arsenal wie ein roter Faden durch die letzten Jahre unter der Leitung Arsene Wengers und so erschien insbesondere in der zweiten Hälfte der Eindruck, im Finale des Carabao Cups treffe ein Erstligist auf einen Zweitligisten.

(Photo GLYN KIRK/AFP/Getty Images)

 

„Konstanz“ – Award: FC Liverpool

Dass der FC Liverpool gerade in der Offensive berauschende Leistungen zeigen kann, ist nichts Neues. Dass die Reds das aber auch konstant, Woche für Woche können und zudem auch die entsprechenden Resultate einfahren, dagegen schon.

Beim wenig gefährdeten 4:1 über defensiv überforderte Hammers aus London, durften wir uns einmal mehr einem roten Offensivfeuerwerk erfreuen. Dabei zeigte die Elf von Jürgen Klopp, dass man eben auch, anders als in der Vergangenheit, dazu in der Lage ist, konstant gegen die vermeintlich einfachen Gegner der Liga das Maximum abzurufen.

Der FC Liverpool überzeugt derzeit mit einer beeindruckenden Konstanz, hat seit dem neunten Spieltag (Tottenham) lediglich einmal verloren (Swansea am 24. Spieltag) und steht völlig zurecht auf dem dritten Platz der Premier League.

Die Defensive offenbart noch immer Unsicherheiten, was vor allem der aggressiven Spielweise geschuldet ist, doch in Sachen Motivation und Konstanz hat die Klopp-Elf sich zweifelsohne weiterentwickelt.

(Photo FRANCISCO LEONG/AFP/Getty Images)

 

Abstiegs – Award: West Bromwich Albion

Noch sind 30 Punkte zu vergeben, doch nach gerade einmal 28 Spieltagen scheint der erste Absteiger der Premier League mehr oder weniger fest zu stehen.

Genau das strahlte West Bromwich Albion bei der 1:2 Heimniederlage gegen Huddersfield Town zumindest aus. Die Baggies wirkten mutlos, ratlos, inspirationslos und verfügen schlichtweg über zu wenig Klasse, um in dieser Saison in der ersten englischen Liga mithalten zu können. Nach dem 0:2 durch Steve Mounié in der 54. Minute verließen die treuen Fans in Scharen das Stadion. So wenig Gegenwehr zeigte die Mannschaft.

Trainer Alan Pardew ist machtlos und kann einem, wie sein Vorgänger Tony Pulis, der den utopischen Ambitionen der Vereinsführung zum Opfer wurde, regelrecht leid tun! Seit dem ersten Spieltag verfügt das Team über zu wenig Qualität. Was Pulis noch mit seinem destruktiven und disziplinierten Fußball einigermaßen aufrechterhalten konnte, ist seit seiner Entlassung ebenfalls verpufft.

Obwohl die Anschuldigungen um ein geklautes Taxi im Trainingslager in Spanien aufgrund mangelnder Beweise nicht zu einem Prozess führen werden, ist es sinnbildlich für die gesamte Lage des Vereins, dass hier ausgerechnet die vermeintlichen Führungsspieler wie Gareth Barry oder Kapitän Jonny Evans die Ausgangssperre missachteten.

Bei sieben Punkten Rückstand und keinem Hauch von Optimismus an den Hawthornes bleibt uns nichts anderes übrig, als den ersten Absteiger der Saison zu bestimmen: West Bromwich muss runter!

(Photo by Michael Regan/Getty Images)

 

Überlebensversicherung – Award: Glenn Murray

Für viele (auch für uns) galt Brighton & Hove Albion als Favorit für den Abstieg in die zweite Liga. Nach einem überraschend zufriedenstellenden Saisonauftakt schien es aufgrund nur eines Sieges in 13 Spielen auch darauf hinzulaufen.

In den letzten vier Spielen meldeten sich die Seaguls allerdings eindrucksvoll zurück. Das Team von Chris Hughton konnte durch das 4:1 über den direkten Konkurrenten Swansea den Abstand auf die Abstiegsplätze auf vier Zähler erhöhen.

Brighton & Hove ist damit seit vier Spielen ungeschlagen. Hauptverantwortlich dafür ist die personifizierte Lebensversicherung Glenn Murray, der trotz seiner 34 Jahre in den letzten fünf Spielen vier Treffer beisteuern konnte und seine Saisonausbeute auf stolze neun Tore erhöhte.

(Photo by Ian MacNicol/Getty Images)

 

„Sich das Leben schwer machen“ – Award: Stoke City

Als wäre der Abstiegskampf nicht schon schwer genug, findet Stoke Woche für Woche einen Weg, es sich noch schwerer zu machen. Beim starken Auswärtsspiel gegen Leicester brachten sich die Mannschaft von Paul Lambert trotz der 1:0 Führung durch Xherdan Shaqiri erneut um den verdienten Lohn.

Ausgerechnet der sonst so zuverlässige Torhüter Jack Butland lenkte einen harmlosen Schuss in der 70. Minute zum 1:1 Endstand ins eigene Tor. Es war für Stoke bereits das siebte Eigentor der Saison. Während die Potters in der Tabelle mit einem Punkt Rückstand auf die Nichtabstiegs-Zone auf Platz 19 stehen, führt man immerhin in dieser Kategorie die Premier League an und macht sie damit das Leben unnötig schwer…

(Photo by Dan Mullan/Getty Images)

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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