Manchester City wie ein Uhrwerk, Liverpool beendet Miniflaute, Nketiahs Bärendienst

10. Juli 2020 | Premier League Awards | BY Chris McCarthy

7 Awards – Premier League | Der 34. Spieltag ist komplett. Manchester City zeigt sich in Bestform, Liverpool beendet die Mini-Auswärtsflaute und mehr.

„Wie ein Uhrwerk“ – Award: Manchester City

Bereits letzte Woche sprachen wir darüber, was für Manchester City bei der Mission Titelverteidigung 2019/2020 alles so schief lief. Am Mittwoch, beim 5:0-Kantersieg gegen Newcastle United, demonstrierte die Mannschaft von Pep Guardiola, wie gut sie ist, wenn alles richtig läuft.

Das Passspiel der Cityzens funktionierte wie ein Uhrwerk: Präzise und fein abgestimmt bei ständiger Bewegung. Insgesamt 787 von 840 Pässen fanden laut Statistikdienst Opta den Mitspieler: Eine Quote von 93.7 Prozent. Die beste Quote seit Erfassung dieser Statistik 2003/2004, bei der hohen Anzahl der Zuspiele nur noch beeindruckender.

„Mini-Auswärtsflaute beendet“ – Award: FC Liverpool

Es war eine dominante Meister-Saison für die Klopp-Elf. Doch trotz all der Rekorde, die der FC Liverpool gebrochen hat und noch brechen kann, hatten die Reds zuletzt auswärts so ihre Problemchen. 0:4 gegen ManCity, 0:0 gegen Everton, 0:2 beim Pokalaus gegen Chelsea und 0:3 gegen Watford.

Seit sieben Stunden und 47 Minuten war Liverpool wettbewerbsübergreifend in der Fremde ohne Torerfolg. Gegen Brighton wurde dieser Lauf bereits nach sechs Minuten korrigiert. Mohamed Salah erzielte das 1:0, Jordan Henderson erhöhte nur 127 Sekunden später. Liverpool gewann mit 3:1.

„VARlisman“ – Award: Tottenham

Beim 0:0 gegen Abstiegskandidat Bournemouth bot Tottenham die nächste triste Vorstellung unter José Mourinho. Beinahe wären die Spurs ohne einen einzigen Zähler nach Nordlondon zurückgereist, wäre es nicht für den Talisman, der zur Rettung kam: Der Video Assistent Referee.

In der 89. Minute erzielte Callum Wilson das vermeintliche 1:0, doch das technische Hilfsmittel mischte sich ein, nahm den Treffer aufgrund eines Handspiels zurück. Korrekte Entscheidung. Es war bereits das sechste Mal in dieser Saison, dass ein Treffer gegen Tottenham durch VAR aberkannt wurde.

Harry Kane hätte übrigens einen Elfmeter erhalten müssen, aber das vergessen wir gleich wieder, sonst wäre das Wortspiel umsonst.

Die Spurs beenden den Spieltag auf Rang neun. Bournemouth hätte die zwei zusätzlichen Zähler ebenfalls gebraucht, das rettende Ufer ist drei Punkte entfernt.

„Penalty United“ – Award: Manchester United

Es war der vierte Sieg mit drei Toren Abstand in Serie und der nächste überzeugende Auftritt der von Bruno Fernandes inspirierten Offensive. So richtig ins Rollen geraten ist der 3:0-Auswärtssieg von Manchester United über den Vorletzten Aston Villa allerdings erst nach einem Elfmeter.

Es war ein kontroverser Strafstoß, bei dem Fernandes eher Villa-Verteidiger Ezri Konsa foulte als umgekehrt (Siehe Bild). Die Premier League gab mittlerweile zu, dass es eine Fehlentscheidung war. Bitter für die Villains, die kurz zuvor den Pfosten trafen.

(Photo: Imago)

So verwandelte der Portugiese souverän zum 1:0. Es war der 13. Elfmeter der Saison – kein Team erhielt in einer Spielzeit jemals mehr. Laut Opta gab es in der Premier League 2019/2020 insgesamt 79 Strafstöße. Somit hat United einen Anteil von 16.5% – der größte aller Zeiten.

Manchester United festigt den fünften Platz, ist nur ein Punkt von Leicester und Platz vier entfernt.

„Bärendienst“ – Award: Eddie Nketiah

Es war der nächste gute Auftritt des FC Arsenal unter Mikel Arteta. Der fünfte Sieg in Folge blieb der Mannschaft allerdings verwehrt. Nach einer starken ersten Halbzeit gegen den Drittplatzierten Leicester, bei dem „nur“ eine 1:0-Führung heraussprang, ging den Gunners die Puste aus. Die sechs Spiele in 20 Tagen machten sich bemerkbar.

Arteta wechselte in der Folge zwei Mal. Joe Willock und Eddie Nketiah sollten für Entlastung sorgen, Letzterer bewirkte das Gegenteil. Nur vier Minuten nach seiner Hereinnahme ging der 21-Jährige mit gestrecktem Bein übermotiviert einem Ball nach, traf seinen Gegner am Knie und sah dafür zurecht die Rote Karte.

Ein Bärendienst für den FC Arsenal. Die Londoner waren in Unterzahl endgültig platt, mussten den Ausgleich hinnehmen und die letzten (minimalen) Hoffnungen auf die Champions League begraben. Platz fünf, der genügen sollte, ist nun acht Punkte entfernt.

(Photo by Shaun Botterill/Getty Images)

„Ungewohnte Torgefahr“ – Award: Olivier Giroud

Besonders in den letzten Jahren wurde Olivier Giroud aufgrund seiner Torausbeute kritischer beäugt als andere Stürmer seines Kalibers. Dabei demonstriert der Franzose seine Wichtigkeit für Klubs und Land vor allem als spielintelligenter Zielspieler und Ballverteiler. Bestes Beispiel dafür sind seine Leistungen bei der Weltmeisterschaft 2018, als er ohne einen eigenen Treffer maßgeblichen Anteil am Gewinn des Titels hatte.

In den letzten Wochen kam bei Giroud endlich auch mal wieder die Torgefahr dazu. Beim 3:2-Zittersieg des FC Chelsea über Crystal Palace schoss der 33-Jährige das 1:0. Es war sein drittes Tor seit dem Restart und sein fünftes in den letzten acht Premier-League-Spielen. Für die fünf Treffer zuvor benötigte er 49 Partien.

(Photo by Adam Davy/Pool via Getty Images)

„Spektakuläres Lebenszeichen“ – Award: Danny Welbeck

Danny Welbeck ist in den letzten Jahren etwas in Vergessenheit geraten. 2014 wechselte er mit großen Hoffnungen von Manchester United zum FC Arsenal. Nach fünf Jahren mit Formschwankungen und Verletzungen lief sein Vertrag aus. Kurz vor der laufenden Saison schloss er sich dem FC Watford an.

Nach einer schweren Hinrunde samt 211 Einsatzminuten spielte sich Welbeck zum Restart wieder in die Mannschaft. Am Dienstag folgte sein erster Saisontreffer, und was für einer. Auswärts gegen Norwich erzielte der 29-Jährige per Fallrückzieher den 2:1-Siegtreffer für die Hornets. Drei wichtige Punkte gegen den Abstieg – Watford klettert aus der Abstiegszone – und ein spektakuläres Lebenszeichen für Welbeck.

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(Photo by OLI SCARFF/POOL/AFP via Getty Images)

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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