Premier League | Lucky Punch bringt Emirates zum Ausrasten! Arsenal bezwingt ManUnited in wildem Topspiel

22. Januar 2023 | Premier League | BY Michael Bojkov

Spielbericht | Am Sonntagnachmittag empfing Arsenal ManUnited zum Topspiel. In einer überaus unterhaltsamen Partie, die ihrem Namen gerecht wurde, gelang den Gunners der Lucky Punch zum 3:2-Sieg. Damit ist der alte Vorsprung an der Tabellenspitze wiederhergestellt.

Rashford eröffnet – Arsenals spielerisch leichte Antwort

In den ersten Minuten war Arsenal die tonangebende Mannschaft. Die Gunners wirkten zielstrebiger im Spiel nach vorne und verzeichneten durch Thomas Partey auch den ersten ernstzunehmenden Torabschluss der Partie (4.). ManUnited schaffte es bei eigenem Ballbesitz derweil noch nicht, sich in der gegnerischen Hälfte festzusetzen, meldete sich nach acht Minuten aber auch erstmals im gegnerischen Strafraum, als Gabriel Magalhaes einen Chipball von Christian Eriksen verschätzte und Bruno Fernandes plötzlich in dessen Rücken frei vor Aaron Ramsdale auftauchte. Es kam zum Kontakt, der für Anthony Taylor aber zu soft war, um auf den Punkt zu zeigen.

Arsenal blieb die aktivere Mannschaft, aber den Gästen gehörte das erste Tor: Nach Ballverlust Bukayo Saka im Spielaufbau setzte Marcus Rashford zum Solo an und drosch die Kugel aus 25 Metern links unten ins kurze Eck (17.). Für den Offensivmann war es das neunte Pflichtspieltor nach der Winterpause. Die Mannen von Mikel Arteta zeigten sich aber herzlich wenig beeindruckt vom frühen Rückstand. Nach einer schönen Kombination landete Edward Nketiahs Abschluss abgefälscht in den Zuschauerrängen (22.), kurz darauf setzte Gabriel Martinelli die Kugel ans Außennetz (23.). Die nächste Aktion saß dann: Wieder eine herrliche Kombination zwischen den Linien, Xhaka chippte an den zweiten Pfosten, wo niemand bei Nketiah stand, der aus kurzer Distanz zum verdienten Ausgleich einnickte (24.).

Spätestens jetzt hatte die Partie Topspiel-Temperatur. Arsenal hielt das Tempo hoch, trieb immer wieder über Martin Ödegaard an, der einmal mehr ein starkes Spiel ablieferte. Gleichzeitig mussten die Hausherren aufpassen, denn United lauerte auf Umschaltmomente. Ein solcher bot sich ihnen in Minute 29: Neuzugang Wout Weghorst drehte nach Ballgewinn schnell auf und legte rechts raus auf Antony, der erst Oleksandr Zinchenko aussteigen ließ und dann Scott McTominay bediente, dessen Abschluss zentral vor dem Strafraum Ramsdale immerhin zu einer Parade zwang. In der eigenen Spielfeldhälfte schafften es die Gäste nach und nach auch immer besser, die brandgefährlichen Kombinationen des Tabellenführers zu unterbinden. So ging es in einem unterhaltsamen Topspiel mit einem 1:1 in die Pause.

Arsenal ManUnited

(Photo by GLYN KIRK/AFP via Getty Images)

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Saka traumhaft, Nketiah mit dem Lucky Punch

Auch nach dem Seitenwechsel war Arsenal das tonangebende Team und Ödegaard weiterhin der Mann für die magischen Momente. Phasenweise im Minutentakt brachte er das Emirates mit seinen brillanten Pässen zum Staunen. In Minute 53 stellte sich aber ein anderer Gunner nicht minder überragend ins Rampenlicht: Saka. Nach Zuspiel des eingewechselten Takehiro Tomiyasu legte der Rechtsaußen den Ball aus halbrechter Distanz punktgenau zwischen den langen Pfosten und dem umsonst fliegenden David de Gea zur erneuten Führung in die Maschen – ein Traumtor!

Doch war es im ersten Durchgang noch Arsenal, die sich nicht vom Rückstand beirren ließen, so tat es ihnen United jetzt gleich. Zuerst prüfte Rashford nach starkem Solo mit einem abgefälschten Schuss Ramsdale, der herausragend reagierte und den Ball von der Linie kratzte (55.). Nur wenige Minuten stand der Arsenal-Schlussmann erneut im Mittelpunkt, diesmal allerdings mit negativem Ausgang für die Gunners. Nach einer Ecke wollte der englische Nationaltorhüter den Ball fangen statt ihn wegzufausten. Das misslang allerdings, wodurch Lisandro Martinez in die Show gebracht wurde, der per Flugkopfball ausglich (59.).

Beide Teams begegneten sich jetzt mit offenem Visier, entsprechend hektisch wurde die Partie. Wiederum auf der anderen Seite dribbelte sich Saka in den Sechzehner und bediente Nketiah, der mit einem strammen Schuss an Martinez‘ Fuß scheiterte (63.). Kurz darauf hatte Ödegaard die nächste Großchance auf dem Schlappen, diesmal war Eriksen dazwischen (65.). Die Chancen-Trilogie vollendete der gleichwohl überragend aufspielende Saka, der am linken Pfosten scheiterte (70.). Mittlerweile waren die Hausherren wieder die klar tonangebende Mannschaft, erspielten sich weitere ordentliche Möglichkeiten. Mit Anbruch der Schlussphase befand sich der Ball fast ausschließlich im Gäste-Drittel, United wurde regelrecht eingeschnürt.

Das Problem der Gunners: Entweder waren sie zu zögerlich im Strafraum oder irgendein gegnerisches Körperteil war im Weg – in Minute 84 der Arm von de Gea, der mit einem überragenden Reflex zur Stelle war. Den Lucky Punch konnte der spanische Schlussmann aber nicht verhindern. Wenige Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit: Eine Hereingabe von Zinchenko leitete Ödegaard auf – man muss es nicht mehr erwähnen – geniale Art direkt weiter auf Nketiah, der die Kugel vor dem Tor über die Linie stocherte. Das Tor wurde auf Abseits überprüft, am Ende war aber alles korrekt. Beim 3:2 blieb es dann auch, wenige Minuten später pfiff Taylor ab. Mit dem wichtigen Sieg stellt Arsenal den alten Fünf-Punkte-Vorsprung an der Tabellenspitze wieder her, den ManCity zwischenzeitlich hatte schrumpfen lassen.

Arsenal – ManUnited 3:2 (1:1)

Arsenal: Ramsdale – White, Saliba, Gabriel, Zinchenko – Ödegaard, Partey, Xhaka – Saka, Nketiah, Martinelli

Manchester United: De Gea – Wan-Bissaka, Varane, Martinez, Shaw – McTominay, Eriksen – Antony, Fernandes, Rashford – Weghorst

Tore: 0:1 Marcus Rashford (17.), 1:1 Edward Nketiah (23.), 2:1 Bukayo Saka (53.), 2:2 Lisandro Martinez (59.), 3:2 Edward Nketiah (90.)

Schiedsrichter: Anthony Taylor

(Photo by GLYN KIRK/AFP via Getty Images)

Michael Bojkov

Lahm & Schweinsteiger haben ihn einst zum Fußball überredet – mit schwerwiegenden Folgen: Von Newcastle über Frankfurt bis Cádiz saugt Micha mittlerweile alles auf, was der europäische Vereinsfußball hergibt. Seit 2021 im Team. Hat unter anderem das Champions-League-Finale 2024 und die darauffolgende Europameisterschaft vor Ort für 90PLUS begleitet.


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