Chelsea zu Gast bei Aston Villa: Mit einem Sieg das Minimalziel erreichen

23. Mai 2021 | Premier League | BY Yannick Lassmann

Vorschau | Der FC Chelsea kletterte unter der Woche auf den dritten Platz und will am letzten Spieltag die Champions-League-Qualifikation eintüten. Dafür wird ein Erfolg bei Aston Villa benötigt, das keineswegs schon mit der Saison abgeschlossen hat.

Anpfiff der Partie ist am Sonntag, 17.00 Uhr, live bei Sky.

  • Aston Villa sammelte zuhause weniger Punkte als auswärts
  • Chelsea will starke Rückserie krönen
  • Das Hinspiel endete leistungsgerecht 1:1

Aston Villa: Das gute Level gegen Chelsea halten

Für Aston Villa ist die Spielzeit schon seit einigen Wochen gelaufen. Als Tabellenelfter geht weder nach oben noch nach unten etwas. Die Platzierung im grauen Mittelfeld wird vereinsintern eindeutig als Erfolg eingestuft. Denn der Traditionsverein absolvierte erst sein zweites Jahr in der Premier League, nach dem hart erarbeiteten Wiederaufstieg. In der vergangenen Saison gelang die Rettung sogar erst am letzten Spieltag. Zwischenzeitlich schaute es dennoch so aus, als wäre mehr möglich gewesen für die Villans. Sie schnupperten an den Europapokalrängen. Doch eine Schienbeinverletzung von Schlüsselspieler Jack Grealish (25) machte jegliche Hoffnungen zunichte. In den zwölf Partien ohne den Spielgestalter, der sechs Tore sowie ein Dutzend Vorlagen beisteuerte, sammelte der AVFC ebenso viele Punkte ein.

 

 

Inzwischen hat er seine Blessur auskuriert. Der englische Nationalspieler befand sich am Mittwochabend im Auswärtsspiel bei Tottenham erstmals wieder in der Startelf. Sein Wirken machte sich direkt bemerkbar. Aston Villa spielte eine formidable erste Halbzeit, in der sie einen frühen Rückstand durch ein Eigentor sowie den 14.Saisontreffer von Top-Torjäger Ollie Watkins (25) drehte. In den zweiten 45 Minuten ließ die Auswahl des sehr beliebten Dean Smith (50) nichts mehr anbrennen und sackte den bereits neunten Auswärtssieg ein. Nicht ganz so eindrucksvoll sieht die Bilanz im Villa Park aus, wo heute erstmals wieder Fans zugelassen sind. 22 der insgesamt 52 Zähler wurden dort eingesammelt. Heraus sticht sicherlich das fulminante 7:2 über Liverpool. Ansonsten hatten die Villans gegen Spitzenmannschaften aber wenig zu bestellen.

Wegen Leihklausel: Barkley muss aussetzen

Dennoch können sie durchaus optimistisch ins Duell mit den Blues gehen. Im Hinspiel ergatterte die Smith-Mannschaft nämlich ein 1:1 an der Stamford Bridge. Schon damals nicht auf dem Spielfeld stand Ross Barkley (27), der im Sommer von Chelsea ausgeliehen wurde. Eine Klausel im Vertrag besagt, dass er gegen seinen eigentlichen Arbeitgeber nur zusehen darf. Zudem muss der zumeist auf eine 4-2-3-1-Ausrichtung bauende Trainer auf Matty Cash (23), Morgan Sanson (26) und Trezeguet verzichten (26). Trotz der Ausfälle kann er eine schlagkräftige Elf ins Rennen schicken, die auch dem Tabellendritten an einem guten Tag Paroli bieten kann – und die gelungene Spielzeit positiv abschließen will.

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FC Chelsea: Mitten in den entscheidenden Wochen 

Thomas Tuchel (47) übernahm Chelsea am 26. Januar auf Tabellenplatz neun. Er besaß allerdings keinerlei Anlaufschwierigkeiten. Die Blues spielten eine beeindrucke Rückserie. In der Premier League fuhren sie in 18 Begegnungen satte 38 Punkte ein. Dazu qualifizierten sie sich bekanntlich für das Champions-League-Finale und das Endspiel des FA-Cups. Zweitgenanntes bildete den Auftakt in die entscheidenden 15 Tage. Es endete mit einem Negativerlebnis, da Chelsea dem direkten Konkurrenten Leicester am Ende unglücklich mit 0:1 unterlag. Die erste Titelchance wurde somit vergeben, aber die wohl aus Sicht der Vereinsführung strategisch wichtigere Partie gewannen die Hauptstädter. Am Dienstagabend ging es erneut gegen Leicester. Diesmal sprang ein vollkommen verdienter 2:1-Sieg heraus, der gleichbedeutend mit dem Sprung auf den dritten Rang war.

 

 

Die enorm bedeutende Qualifikation für die Champions League kann somit endgültig aus eigener Kraft geschafft werden. Für Freude sorgte ebenfalls die sehenswerte Darbietung. Chelsea zeigte sich sehr spielfreudig und kreierte zahlreiche Torchancen. Allerdings verpassten es die Londoner frühzeitig klare Verhältnisse herzustellen. Der Auftritt verdeutlichte noch einmal, dass ein fehlender Vollstrecker die aktuell größte Problematik darstellt. Bezeichnend, dass der formstarke Antonio Rüdiger (28) und Jorginho (29) per Strafstoß die Treffer erzielten. Der defensive Mittelfeldspieler ist mit sieben Einschüssen – allesamt Elfmeter – treffsicherster Akteur im Kader. Dennoch verzichtet Tuchel weiterhin auf Tammy Abraham (23) sowie Routinier Olivier Giroud (34), der schon das ein oder andere wichtige Tor verantwortete. Stattdessen setzt er konsequent auf den im Abschluss glücklosen Timo Werner (25) – und verlässt sich auf seine extrem stabile Defensive.

Kein Risiko bei Kante

Seine Einschätzungen dürfte der Chefcoach auch am letzten Spieltag nicht verändern. Experimente sind ohnehin zu diesem Zeitpunkt der Saison fehl am Platz, weshalb er seine Mannschaft im gewohnten 3-4-2-1-System aufs Feld schicken wird. Verzichten dürfte Tuchel auf Ngolo Kante (30). Frühzeitig musste sein Lieblingsspieler am Dienstagabend verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Obwohl die Partie bei Aston Villa von hoher Bedeutung ist, wird Chelsea kein Risiko beim Franzosen eingehen. Denn er wird definitiv im Champions-League-Finale am 29. Mai gegen Manchester City gebraucht. Dafür könnten Andreas Christensen (25) und Kai Havertz (21) in den Kader zurückkehren. 

 

Prognose

Chelsea wird die Herausforderung bei Aston Villa meistern und mit einer konzentrierten Vorstellung über die gesamten 90 Minuten einen knappen sowie unspektakulären Erfolg einfahren, der die Teilnahme an der Champions League sichert.

Mögliche Aufstellungen:

Aston Villa: Martinez,-Konsa, House, Mings, Targett,-McGinn, Nakamba,-Traore, Grealish, El-Ghazi,-Watkins

Chelsea: Mendy,-Azpilicueta, Silva, Rüdiger,-James, Jorginho, Kovacic, Chilwell,-Mount, Pulisic,-Werner

(Photo: David Klein/Sportimage)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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